29.03.2024

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Eisenbahnfreunde besuchten Bahnen im Saarland und Luxemburg


(Foto: privat)

(bro) (mn) Einmal im Jahr gehen die Eisenbahnfreunde Eberbach auf große Fahrt und besuchen Eisenbahnstrecken und Museen im In- und Ausland. Das Ziel war diesmal das Saarland und das südliche Luxemburg. Da nicht jeder Reiseteilnehmer ein eingefleischter Eisenbahner ist, stand als erster Besichtigungspunkt ein UNESCO Weltkulturerbe, nämlich die Völklinger Hütte, auf dem Programm. Die Völklinger Hütte ist eine 1873 gegründete Hochofenanlage zur Roheisengewinnung. Die seit 1986 stillgelegte Anlage wurde 1994 zum UNECSO Weltkulturerbe erklärt. Unter sachkundiger Führung zweier ehemaligen Stahlkocher konnten die Eisenbahner einen genauen Einblick in die Gewinnung von Roheisen erlangen.
Als nächstes stand eine kleine Schifffahrt auf dem Programm. In Merzig bestieg man das Fahrgastschiff, um die Saarschleife zu besichtigen. Der nächste Schiffsanleger wurde besonders von den weiblichen Reiseteilnehmern sehnlichst erwartet: Mettlach, Heimat von Villeroy & Boch. In zahlreichen Geschäften kann man sich mit hochwertigem Porzellan ausstatten, oder man besucht das Firmenmuseum direkt an der Saar.
Nach dem Bezug der Hotelzimmer klang der erste Abend feucht fröhlich aus. Der zweite Tag stand nun aber ganz im Zeichen der Eisenbahn. Der Bus brachte die Reisegruppe nach Ottweiler zur Ostertalbahn, die an diesem Wochenende ein Bahnhofsfest veranstaltete. Dampflok Nr. 34 der Saarbergwerke AG (Baujahr 1948) brachte den Pendelzug, bestehend aus alten Wagen mit Holzbänken, von Ottweiler ins 21 Kilometer entferne Schwarzerden, wo neben einer Fahrzeugschau auch etwas für das leibliche Wohl geboten wurde. Auf der Fahrt dorthin hatten die Eisenbahnfreunde genügend Gelegenheit, sich den Dampf und vor allem die kleinen Rußbröckchen um die Nase wehen zu lassen. Nachdem man den Vormittag auf dem Bahnhofsfest verbracht hatte, ging es mit dem Dampfzug zurück nach Ottweiler und von dort mit dem Bus nach Losheim am See. Hier besuchte man das Eisenbahnmuseum. Mit Unterstützung der Gemeinde wurde auf dem Betriebsgelände der Merzig-Büschfelder Eisenbahn ein Erlebnisbahnhof mit Kulturzentrum und Museumseisenbahn eingerichtet. Da in der Museumshalle gerade eine Hochzeit stattfand, konnten die Eisenbahnfreunde nur das Freigelände und die Werkstatt besichtigen. Aber auch dort sind zahlreiche, bereits sehr gut aufgearbeitete Fahrzeuge zu besichtigen.
Zum Tagesausklang ging es dann weiter zu einem Brauhaus direkt am Losheimer See. Auch der dritte Tag stand unter dem Motto Eisen, Kohle Dampf. Mit dem Bus ging es nach Fond-de-Gras im Süden Luxemburgs. Die Eisenbahnfreunde bestiegen den schmalspurigen Dampfzug der Grubenbahn "Minieresbunn", der die Gruppe zum Grubenbahnhof brachte. Hier wechselte man in die elektrische Grubenbahn und fuhr durch den 1400 Meter langen ehemaligen Eisenerzstollen hindurch zum Bergarbeiterdorf Lasauvage. In der Mitte der Grube wurde die Fahrt unterbrochen, und es fand eine Führung durch die Geschichte und die Arbeit im Berg statt. Im Bahnhof von Fond-de-Gras bestieg man den Dampfzug von "Train 1900" einem rührigen Verein, der vom Luxemburger Kulturministerium unterstützt wird. Der Dampfzug bestand aus einer froschgrünen Dampflok und mehreren verschiedenen Personenwagen mit Holz- aber auch Polstersitzen. Die Bahnfahrt führte nach Petange und zurück, was bei einer Steigung von max. 23 Promille für die kleine Lok eine große Anstrengung und für die Eisenbahner einen Ohrenschmaus bedeutete.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen in einer alten Bergarbeiterschenke aus dem Jahre 1881 war dieser gelungene Ausflug auch schon wieder beendet, und der Bus fuhr zurück ins Neckartal. Im nächsten Jahr soll es in in Schweiz gehen. Für Eisenbahnfreunde ist die Schweiz das Eisenbahnland Nummer eins.

16.09.05

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