28.03.2024

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Stadt will im kommenden Jahr ohne Kreditaufnahmen auskommen


Die Investitionen wie hier am Neuen Markt sollen auf das Notwendigste beschränkt werden. Rechts Kämmerer Patrick Müller bei der Erläuterung des Planentwurfs. (Fotos: Claudia Richter / Hubert Richter)

(hr) Nach zwei düsteren Jahren sehen die Eberbacher Finanzexperten wieder einen Silberstreif am Horizont. Bürgermeister Bernhard Martin und Stadtkämmerer Patrick Müller präsentierten heute im Gemeinderat den Haushaltsentwurf für 2011. Wenn alles so kommt wie geplant und die weltweite Wirtschaftskrise tatsächlich überwunden ist, dürfte die Stadt im kommenden Jahr ohne neue Schulden über die Runden kommen.

Martin und Müller erwarten keinen Höhenflug, aber immerhin eine Normalisierung der städtischen Finanzen - soll heißen: Der Verwaltungshaushalt dürfte einen Überschuss erwirtschaften (1,559 Millionen Euro), der dem Vermögenshaushalt zufließen soll. Das war in den beiden Vorjahren nicht so.

Damit auf Kreditaufnahmen verzichtet werden kann, muss die Verwaltung den Gürtel enger schnallen: Die Budgets wurden in der Regel um 10 Prozent des zunächst angemeldeten Mittelbedarfs gekürzt, und einige dringende Investitionen wie der Neubau der Steige-Sporthalle oder die Sanierung des Campingparks auf die lange Bank geschoben. Im Plan bleiben vor allem Maßnahmen für Sicherheit und Infrastruktur wie die Sanierung des Regenrückhaltebeckens im Holdergrund, die Verbreiterung der Bahnunterführung Neckarhälde und der Brandschutz an den Schulen. Für die Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt, die am 13. Januar vorgestellt werden sollen, stehen pauschal 50.000 Euro bereit.

Der Haushaltsentwurf 2011 hat ein Gesamtvolumen von 43,5 Millionen Euro. Knapp 6,3 Millionen davon finden sich im Vermögenshaushalt, der vor allem die städtischen Investitionen enthält und im Volumen rund ein Drittel unter dem 2010er Ansatz bleibt. Größter Einzelposten bei den Einnahmen ist die Gewerbesteuer mit rund 8,3 Millionen Euro. Fast ebenso hoch liegen die städtischen Personalkosten, der größte Brocken auf der Ausgabenseite.
Mit gut 35 Millionen Euro ist der Schuldenstand der Stadt einschließlich Stadtwerke weiterhin sehr hoch. Daran wird sich auch mit dem jetzt vorgelegten Haushalt nicht viel ändern. Eine Schuldenrückzahlung ist lediglich in Höhe der regulären Kredittilgung vorgesehen.

Am kommenden Montag wird der Gemeinderat die Beratungen über den Haushaltsplan in nichtöffentlicher Sitzung aufnehmen. Öffentlich beraten werden soll das Zahlenwerk am 16. Dezember. Die Verabschiedung des Haushalts 2011 ist in der öffentlichen Gemeinderatsitzung am 20. Januar geplant.

25.11.10

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