28.03.2024

Nachrichten > Kultur und Bildung

Ein durchweg gelungener Nachmittag


(Fotos: privat)

(bro) (hjw) „Es war so schön bei Ihnen", so lautete das Urteil der Besucher, die am vergangenen Sonntag von der Einladung ins Langbein Museum in Hirschhorn Gebrauch gemacht hatten. Der Freundeskreis Langbein’sche Sammlung hatte eingeladen zu einem vorweihnachtlichen Event unter dem Motto „Wie’s frieher emool war."

Im weihnachtlich geschmückten Museum verbreiteten die Frauen vom Spinnzirkel Friedrichsdorf gemütliche Gelassenheit. Christa Haas und Giesela Reinhard saßen in Odenwälder Tracht und sponnen Wolle und Flachs, so wie es früher Tradition war. Dabei beantworteten sie geduldig viele Fragen der Gäste zum Spinnhandwerk und zu ihren Trachten. Am Ende gab es von ihnen noch ein Weihnachtsgedicht und einen kurzen interessanten Vortrag zu den Traditionen im Odenwald und Schwarzwald.

Musikalisch begleitet war der Nachmittag mit weihnachtlichen Klängen von Harfe und Trompete. Die Geschwister Anna und Andreas Wann, die beide seit frühester Jugend mit ihren Instrumenten vertraut sind, spielten mal abwechselnd, mal gemeinsam und gaben dem vorweihnachtlichen Nachmittag den besonders stimmungsvollen Klang.

Manche Besucher verschafften sich einen Überblick über die Sammlung, während Besucher, die mehr wissen wollten, gemütlich am Klostertisch bei Weihnachtsgebäck und Apfelglühwein saßen und Jürgen Waibel lauschten, der eine kurze Einführung in die Besonderheiten des Langbein Museums gab. Wer war eigentlich Carl Langbein und nach welchem Konzept wird seine Sammlung hier gezeigt? Mit kurzen Erläuterungen ging er auf die Idee der Wunderkammern ein und veranschaulichte, wie viel Geschichte und noch besser, wie viele durchaus heitere Geschichten in den einzelnen Exponaten stecken.

Abwechslungsreich ging es weiter mit Lesungen mit Elke Timmermann. Sie hatte kurzweilige und humorvollen Erzählungen unter anderem von Mark Twain mitgebracht, die sie den Gästen gekonnt servierte. So mancher Besucher, der eigentlich nur auf eine „Stippvisite“ reingeschaut hatte, blieb bis zum Schluss, „es ist so schön bei Euch.“

Was immer wieder deutlich wurde: Der gute Ruf des Langbein Museums hat inzwischen seine Kreise gezogen. Kein Wunder also, dass etliche Besucher aus Weinheim, Mannheim, Heidelberg und Sinsheim angereist waren, die einen Besuch in Hirschhorn mit einem Besuch im Museum verknüpften und sich vornahmen, wiederzukommen. „Es gibt so viel zu entdecken.“

Unter den Gästen war auch Dr. Marius Golgath, der neue Leiter des Stadtarchivs Eberbach. Er nahm die Gelegenheit wahr, sich einen ersten Eindruck vom Langbein Museum zu verschaffen und zeigte sich sichtlich beeindruckt nicht nur vom Gesamtkonzept, sondern auch vom Engagement, mit dem das Museum betrieben wird. Im Stadtarchiv Eberbach wird ein großer Teil der Langbein‘schen Sammlung aufbewahrt und archiviert, was gleich etliche Anknüpfpunkte für ein Gespräch bot. Die anwesenden Vorstandsmitglieder nutzen die Gelegenheit, Dr. Golgath persönlich zu begrüßen und zum Abschied wurden gegenseitig Einladungen zum gemeinsamen Gedankenaustausch, aber auch zu Führungen sowohl im Stadtarchiv Eberbach wie auch im Langbein Museum ausgesprochen.

Am Ende zog der Vorstand Freundeskreis Langbein’sche Sammlung, der an diesem Nachmittag komplett zur Betreuung angetreten war, eine überaus positive Bilanz. „Alles hat ineinandergegriffen, historischer Spinnzirkel, weihnachtliche Musik, Vortrag und Lesung – alles richtig dosiert und mit ganz besonderer Atmosphäre. Es war ein durchweg gelungener Nachmittag.“

19.12.19

© 2019 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de