20.04.2024

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Viele Problem- und Gefahrenpunkte im Eberbacher Radwegenetz


(Quelle: Fahrradinitiative Eberbach)

(hr) In der öffentlichen Sitzung des Eberbacher Gemeinderats am 17. Dezember in der Stadthalle meldete sich in der Bürgerfragestunde John Landis zu Wort und stellte die Ergebnisse der “Eberbacher Fahrradinitiative 2020” vor.

Im August hatte sich die Initiative bis zu rund 30 Mitgliedern im Vorfeld der Aktion “Stadtradeln” um das Radelteam des ADFC gegründet. Sie setzte sich zum Ziel, das Radfahren in Eberbach sicherer und komfortabler zu machen und dadurch den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen. Dabei ging es, wie Landis ausdrücklich betonte, vor allem um das “Alltagsradeln”, also die konsequente Nutzung des Rads als Verkehrsmittel, unabhängig vom Wetter sowie der Jahres- und Tageszeit.
Bis Oktober wurden mehrere gemeinsame Fahrten durchgeführt, bei denen das Radnetz und die Fahrradinfrastruktur in Eberbach auf Herz und Nieren geprüft und zahlreiche Schwachstellen und Gefahrenpunkte festgestellt wurden. Als Ergebnis liegt nun eine priorisierte Liste der Hauptproblemstellen vor, eingebettet in einen Entwurf für ein Eberbacher Radkonzept.
Sechs Streckenabschnitte in ganz Eberbach plus die Innenstadt hat die Initiative unter die Lupe genommen (unser Bild links): Drei Strecken nordwestlich, südwestlich und östlich des Ohrsbergs, der Bereich Neckarbrücke, Strecken in Neckarwimmersbach und die Radverbindung nach Rockenau.

Rund um den Ohrsberg wurden mehrere Hauptprobleme aufgedeckt: im Nordwesten der fehlende Radweg in der Berliner Straße, die fehlende Zufahrt zur Innenstadt durch die Itterstraße und das Ende des Radwegs in der Wilhelm-Blos-Straße in Höhe der Shell-Tankstelle, im Osten der fehlende Radweg in der Friedrichsdorfer Landstraße, der Kreuzungsbereich Friedrichsdorfer Landstraße/Wilhelm-Blos-Straße, das Radwegende in der Odenwaldstraße am Neuen Markt und die Querung der L 524 an der Hohenstaufenstraße, im Südwesten der Radweg in westliche Richtung in der Güterbahnhofstraße und die Einmündung des Neuen Wegs in die Wilhelm-Blos-Straße an der Jet-Tankstelle (Bild rechts).

Auf beiden Seiten der Neckarbrücke wird die Führung des Radverkehrs als unklar und gefährlich kritisiert.
In Neckarwimmersbach wurde festgestellt, dass die Hauptroute durch Beckstraße und Schwanheimer Straße für Radelnde gefährlich sei. Außerdem wurde ein zwischen Hungerbuckel und Bocksberg verlaufender Feldweg vom Sandweg zum Neckar-Radweg (in der Au) als günstige Radverbindung entdeckt, die aber noch ausgebaut bzw. befestigt werden müsste.
Schließlich wurde noch die ungenügende und gefährliche Radwegverbindung zwischen Beckstraße und Rockenau moniert und die unattraktive Radwegeführung und Radinfrastruktur in der Innenstadt gerügt, beispielsweise wegen weiter Umwege aufgrund von Einbahnstraßen.

Bei einer internen Abfrage der Prioritäten innerhalb der Initiativgruppe erhielt die Verbesserung der Radsituation in der Innenstadt die höchste Punktzahl, gefolgt von Beckstraße/Schwanheimer Straße und der Einmündung Itterstraße in die Wilhelm-Blos-Straße.

Wir bieten die Ergebnisse der Fahrradinitiative hier als PDF-Dokumente zum kostenlosen Download an:

Bürgermeister Peter Reichert sagte zu, die Ergebnisse der Initiative zu studieren und einen Termin für eine gemeinsame Fahrt für die Besichtigung einiger Problempunkte zu vereinbaren. Anschließend müsse man schauen, was wann umgesetzt werden könne. “Wir erkennen den Trend zum Fahrrad”, sagte Reichert.

24.12.20

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