Kassenärztliche Vereinigung will sparen - Politiker fordern Gegenmaßnahmen(hr) Medienberichten zufolge plant die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) die Schließung weiterer Notfallpraxen im Land, darunter auch die in der GRN-Klinik in Eberbach.
Notfallpraxen sollen vor allem der ambulanten ärztlichen Versorgung dienen, wenn reguläre Arztpraxen geschlossen sind, also beispielsweise nachts oder an Wochenenden bzw. Feiertagen. Sie werden insbesondere dann aufgesucht, wenn die Situation nicht bedrohlich ist, die Betroffenen aber nicht so lange warten können, bis ihr Arzt wieder Sprechstunde hat.
Die Praxis am Scheuerberg in Eberbach ist eine von 17 Notfallpraxen, die laut einer kursierenden Liste in Baden-Württemberg geschlossen werden sollen. Acht Praxen hatte die KVBW bereits nach Beschluss im Jahr 2023 aufgegeben. Nähere Informationen werden von einer Pressekonferenz erwartet, die die KVBW am kommenden Montag, 21. Oktober, angekündigt hat.
Der Eberbacher Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer (SPD) sieht in den Plänen einen nie dagewesenen “Kahlschlag in der ambulanten Versorgung in Baden-Württemberg†und forderte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) auf, den Stopp des Vorhabens zu veranlassen, da er die Rechtsaufsicht über die KVBW habe. Der CDU-Bundestagsabgeordneter Moritz Oppelt und der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte kritisierten ebenfalls die geplante Schließung der Notfallpraxis in Eberbach. Für Oppelt sei das “ein erneuter Frontalangriff auf die ärztliche Versorgung im ländlichen Raumâ€. Eine Schließung der Notfallpraxis in Eberbach bedeute längere Fahrtzeiten für dringend behandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten und eine deutliche Mehrbelastung für die ohnehin schon überlastete Notaufnahme der Klinik, so der Bundespolitiker. Auch Schütte meinte, dass sich die KVBW in Eberbach auf Kosten der Notaufnahme des hiesigen GRN-Klinikstandorts entlasten wolle.
14.10.24 © 2024 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de |