16.10.2025

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Sicherheitsrisiken bestätigt - Abgeordneter fordert bauliche Veränderungen


(Foto: Hubert Richter)

(hr) Der kürzlich veröffentlichte Untersuchungsbericht zum tragischen Unfalltod eines Kindes am 22. Juli 2024 (wir berichteten) bestätigt anhaltende Sicherheitsmängel im Eberbacher Bahnhof. Der Landtagsabgeordnete Jan-Peter Röderer (SPD) macht Druck auf die Verantwortlichen der Deutschen Bahn.

Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung kam in ihrem Bericht zu dem Schluss, dass die vorhandene einfache Schiebeschranke zwischen den Gleisen3 und 4 zwar baurechtlich Bestandsschutz genieße, allerdings nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr geeignet sei, insbesondere Kinder vor einem Unfallrisiko ausreichend zu schützen. In dem Bericht wird abschließend empfohlen, “zur Gewährleistung der Sicherheit von Reisenden (...) die Risiken von bestehenden RÜ, mindestens solcher mit einseitigen Absperrungen (...) neu zu bewerten und ggf. Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln.”

Der Eberbacher Abgeordnete Röderer hat in einem Brief an die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, Dr. Clarissa Freundorfer, auf den Bericht reagiert und kritisiert, dass sich seit dem Unglück nichts verändert habe. Bereits direkt nach dem Unglück und seitdem in regelmäßigen Abständen hatte Röderer bei der Konzernbevollmächtigten eine deutliche Verbesserung der Situation am Bahnübergang gefordert. Als Sofortmaßnahme hatte er unter anderem die Anbringung von rot-weißen Bügeln auf jeder Seite vor den Gleisen gefordert. Allerdings sei die Deutsche Bahn laut Röderer nach interner Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass rechtlich alles in Ordnung sei. Als optischer Hinweis auf die Gefahr wurde eine durchgezogene weiße Linie angebracht. Weitere Maßnahmen seien zunächst nicht nötig, lediglich ein Durchfahrtsverbot sei für die Zeit der Ermittlungen “bis auf weiteres” verhängt worden. Röderers Forderung nach einer physischen Barriere in Form von Bügeln oder ähnlichem sei immer wieder als nicht nötig abgelehnt worden, zuletzt nochmals Mitte Mai.

Nach Vorliegen des Untersuchungsberichts seien nun bauliche Veränderungen des Bahnübergangs mit größter Dringlichkeit anzugehen. Ebenso forderte der Eberbacher Abgeordnete die Deutsche Bahn auf, ähnlich gefährliche Gleisübergänge in ihrem gesamten Zuständigkeitsbereich zu ermitteln und rasch in verkehrssicheren Stand zu versetzen, der heutigen Vorstellungen der Unfallverhütung und Risikominimierung entspricht.

10.06.25

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