15.10.2025

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Kostenübernahme für Sanierung der innerörtlichen Umleitung noch unklar

(hr) (pm) Bei der Sanierung der Wehrbrücke in Hirschhorn explodierte nicht nur der Zeitplan, sondern auch die Kosten. Das teilte die SPD-Hirschhorn jetzt mit.

Die Lokalpolitiker stützen sich dabei auf Antworten, die der SPD-Landtagsabgeordnete Rüdiger Holschuh auf diverse Anfragen erhielt. Von der Straßenbaubehörde Hessen Mobil wurde Holschuh gegenüber immer noch das Ende des zweiten Quartals 2026 – also in weniger als einem Jahr – als Fertigstellungstermin genannt. Dieses Datum wird bereits seit einiger Zeit kommuniziert, jedoch in der Hirschhorner Stadtpolitik angezweifelt. Es sind nämlich noch einige Maßnahmen offen, berichtet Hessen Mobil: So der Abtrag der asbesthaltigen Abdichtung, der Neuaufbau der Abdichtung und des Fahrbahnbelags, die Erneuerung des Korrosionsschutzes der gesamten Brücke und des Geländers sowie umfangreiche Gerüstbauarbeiten.
Die Kosten gingen im Zuge der Maßnahme durch die Decke, erfuhr Holschuh. Inzwischen soll die Sanierung nach derzeitigem Stand mehr als doppelt so viel kosten: 9 Millionen Euro. Zu Beginn waren 4 Mio. veranschlagt. Aber zu Beginn ging man auch von einer anderen, viel kürzeren Bauzeit aus. Bisher wurden 4,4 Millionen Euro abgerechnet.

Neben den allgemeinen Steigerungen im Straßen- und Brückenbau sind laut Hessen Mobil die exorbitant angewachsenen Kosten auch auf einen erhöhten Bauumfang zurückzuführen. Bei der Instandsetzung der Wehrbrücke wurden unter anderem auch wichtige Tragwerksteile erneuert, um die Standsicherheit dauerhaft zu gewährleisten, teilte die Behörde mit.

Die beschilderte und offizielle Umleitung für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen Hirschhorn und Ersheim erfolgt während der Vollsperrung über Schönbrunn/Moosbrunn und Eberbach im klassifizierten Straßennetz. Der Fuß- und Radverkehr hingegen kann die Brücke während der gesamten Bauzeit nutzen.
Die Durchfahrt durch die Brentanostraße ist eine auf Wunsch der Stadt zusätzlich eingerichtete Möglichkeit für Ortskundige mit kleineren Fahrzeugen. Die innerörtliche Umleitung könne nicht geändert oder erweitert werden, heißt es von Hessen Mobil auf Holschuhs Frage, ob die Umleitung dem steigenden Aufkommen angepasst werden kann.

Die Höhe der Kosten für die anschließende Sanierung der Brentanostraße könne erst nach Ende der Umleitung und anschließender Aufnahme der Schäden beziffert werden, erklärte Hessen Mobil. Der Kreis Bergstraße habe eine Kostenübernahme für die Sanierung der Brentanostraße bisher abgelehnt. Denn: „Diese provisorische Umfahrung wurde auf Wunsch der Stadt Hirschhorn eingerichtet.“ Dies und der Unterhalt der Verkehrssicherung dafür würden vom Kreis bereits übernommen.
Der letzte Punkt sorgte für Stirnrunzeln bei der SPD. Wenn man auch eine solche Argumentation fast schon befürchtet hatte. Allerdings, erklärt der Fraktionsvorsitzende Max Weber, sei zu Beginn die Umleitung für die geplante kurze Bauzeit und die Vollsperrungen von wenigen Wochen gedacht gewesen – und nicht für vier Jahre.
„Da werden wir in harte Verhandlungen einsteigen müssen“, ergänzte der Ortsvereinsvorsitzende Carsten Ahlers.

10.07.25

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