17.10.2025

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Regenwasser wird geklärt


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Die Arbeiten am Regenklärbecken südlich des Gewerbegebiets Zieglersfeld Richtung Gammelsbach gehen planmäßig voran. Von der Bundesstraße 45 aus lassen sie sich durch den dortigen Kran und die unterhalb stattfindenden Erdbewegungen erahnen. Der Abwasserverband Mittlere Mümling (AVMM) ist in dem Gebiet seit einigen Wochen aktiv, um dafür zu sorgen, dass belastetes Regenwasser nicht unbehandelt abfließt. Denn das Gebiet liegt in der Wasserschutzzone. Etwas weiter Gammelsbach-abwärts liegt die Fischhäuselquelle.

Die Firma Georg Weber hat sich in einer öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt und baut für 3,4 Millionen Euro nicht nur dieses Regenklärbecken, sondern auch eine zuvor nicht ausreichend dimensionierte Pumpstation neu, erläutert AVMM-Geschäftsführer Gunnar Krannich. Ebenfalls werden die Kanäle im Gebiet Zieglersfeld komplett saniert. „Auch die Löschwasserversorgung werden wir im Projekt auf neue funktionierende Beine stellen“, berichtet er.

Was aktuell in der Mache ist, „hätte immer schon gebaut werden müssen“, erklärt Krannich. Wurde es allerdings bei der Erschließung des Gewerbegebiets nicht. Deshalb liegt die Stadt auch im Clinch mit dem damaligen Ingenieurbüro und hat Klage eingereicht. Im Zuge eines Vor-Ort-Termins mit einem vom Gericht beauftragten Sachverständigen sollte mehr Klarheit geschaffen werden. Denn zwischenzeitlich gab ziemlich Ärger mit den zuständigen Behörden, weshalb bei dem Projekt ziemlich Zeitdruck herrschte.

Immerhin werden die Bauarbeiten günstiger als in der ursprünglichen Kostenberechnung veranschlagt. Damals war man von 4,5 Millionen Euro ausgegangen. Das finale Angebot mit 3,4 Millionen Euro lag rund 30 Prozent darunter. Ein Förderantrag wurde seitens der Stadt bei der WiBank gestellt. 18 Monate Bauzeit bis Ende 2026 sind veranschlagt. Die Arbeiten schreiten gut voran. „Das werden wir also schaffen“, meint Krannich.

Das Becken hat insgesamt 600 Kubikmeter Volumen, davon etwa 500 als Regenrückhaltung und 100 für die Regenklärung, schildert er die Dimensionen. Das sind seinen Worten zufolge letztendlich Absetzzonen und Überlaufvorkehrungen, die es ermöglichen, Schwebstoffe und Ähnliches zu verlangsamen, zu beruhigen und damit abzusetzen.

Diese werden dann über eine Abwasserdruckleitung zurück ins Kanalnetz der Stadt Oberzent gepumpt. Der Rest läuft über und wird dem Gammelsbach hydraulisch „verdaubar“ zugeführt. Hierfür wurde eine Emissionsbetrachtung (Leitfadenbetrachtung) nach Wasserrahmenrichtlinie durchgeführt, quasi das Gewässer in seinen ökologischen Qualitäten und Ausprägungen beurteilt und bewertet.

Weiterhin wird, sagt der Geschäftsführer, ein größeres Pumpen- und Betriebsgebäude neu gebaut, um auch das Schmutzwasser des Gewerbegebietes leistungsfähig wieder zum städtischen Kanalnetz zu heben. Eine Pumpstation gab es zwar schon früher. Sie war aber unzureichend geplant und ausgelegt, berichtet er.

Fürs Becken allein werden 750 Kubikmeter Erde bewegt. Für alle Maßnahmen zusammen (Wege/Leitungen/Gebäude/Becken) sind es circa 3.000. Diese werden größtenteils auch wieder vor Ort zur Geländemodellierung aufgefüllt, was sich von oben gut beobachten lässt. „Das reduziert natürlich die Abtransporte ökologisch und ist auch kostenmäßig sinnvoll“, betont Krannich.

17.07.25

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