8000 qm Fläche wird zu einem Hotspot der biologischen Vielfalt Die neu angelegte Wildblumenwiese des NABU Eberbach-Schönbrunn.(Foto: Michael Pabst)
(bro) (asa) In Zeiten des Artensterbens, von dem besonders Insekten betroffen sind, zählt jeder Quadratmeter intakter Lebensraum. Deshalb hat man sich beim NABU Eberbach-Schönbrunn entschieden, auf einem Teil seines Eigentums im FFH-Gebiet Breitenstein eine artenreiche Mähwiese anzulegen.
So wurde im Herbst vergangenen Jahres mit den Bodenvorbereitungen durch örtliche Landwirte begonnen und das heimische Saatgut im Frühjahr dieses Jahres ausgebracht. Bezüglich des Saatguts arbeitete man eng mit dem Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis zusammen, da nur heimisches Saatgut von zertifizierten Spenderflächen in der freien Landschaft ausgebracht werden darf. Durch Regen begünstigt hat sich inzwischen eine bunte Pflanzengesellschaft entwickelt, die von Schmetterlingen und anderen Insekten, aber auch Vögeln, Hasen und Spinnentieren rege aufgesucht wird – was der Artenvielfalt auf dem Breitenstein zugutekommt und Begeisterung weckt.
Neben Weiden und Brachen sind es vor allem Mähwiesen, früher auch Heuwiesen genannt, die besonders artenreich sind. Diese Form des Grünlands entstand durch eine geringe Schnitthäufigkeit und Nutzung des Mahdguts als Viehfutter. Durch diese extensive Bewirtschaftung ohne Einsatz von Düngern und Pestiziden konnten sich auf magerem Grund viele Wildkräuter etablieren. Genau nach diesen Vorgaben möchte der Naturschutzbund die Fläche abschnittsweise und insektenschonend per Balkenmäher mähen und das Mahdgut abräumen. Kennzeichnend für artenreiches Grünland ist das ausgewogene Verhältnis von Gräsern und Wildkräutern wie Margeriten, Glockenblumen oder Flockenblumen. Mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind in unseren Wiesen beheimatet. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Aufgabe als CO₂-Speicher sowie der hohe Erholungswert für uns Menschen.
Deshalb ist es dringend nötig, den Verlust dieses wertvollen Lebensraums infolge der Aufgabe kleinteiliger Landwirtschaft und des Flächenverbrauchs zu stoppen. Denn trotz europäischem Schutzstatus sind die Mähwiesen – und infolgedessen auch Insekten, Vögel und Pflanzen – von einem dramatischen Rückgang betroffen, dem die Naturschützer zumindest lokal entgegenwirken möchten.
21.07.25 © 2025 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de |