29.03.2024

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Anpassungsfähig wie ein Chamäleon


Gewohnt lockere Atmosphäre beim Mardi Jam im Alten Badhaus. (Foto:Richter)

(hr) (ra) Thomas Siffling (Trompete) hieß der Special-Guest gestern abend im Eberbacher Badhaus-Keller. Eigentlich hätten auch Jens Loh (Bass) und Markus Faller (Schlagzeug) dieses Prädikat verdient. Bernhard Sperrfechter verstand es wieder einmal glänzend, gediegenes Combospiel in lockerer Atmosphäre zu präsentieren.
Dabei spielte sein musikalischer Eigenbeitrag eine gewichtige Rolle, erwies er sich doch erneut als stilistisch anpassungsfähig wie ein Chamäleon, ob er nun seine elektroakustische "Gibson" umgeschnallt hatte oder eine waschechte E-Guitar zum Singen brachte. Thomas Siffling, gerade aus Estland preisgekrönt zurückgekehrt, griff über weite Strecken zum weich klingenden Flügelhorn, um die Schokoladenseiten der Raumakustik ausleuchten zu können. Altbekannten Titeln wie "Caravan" von Duke Ellington oder Gershwins "Summertime" wurde neues Leben eingehaucht. Dabei war das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug superb, bildeten sie doch rhythmisch eine perfekte Einheit und in den heißeren Nummern ein kraftvoll voranschreitendes Grounding. Sperrfechter überraschte mit Akkordklängen, die im Raum standen und eher nach Keyboard als Gitarre klangen, spielte jedoch auch der virtuos geblasenen Trompete melodische Bälle zu oder fing sie auf. Das Publikum begleitete das Geschehen mit Szenenapplaus und ließ das Quartett natürlich nicht ohne Zugabe abtreten.

05.02.03

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