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Nachrichten > Kultur und Bildung

Theatergruppe Babbelwasser bot grandioses Laienschauspiel


Mit "I`m too sexy" wollten Alois, Egon, Detlef und Dieter die "Weiwwer des Tubberwarebezirksdags in Schwanne" begeistern. Alle Schauspieler überzeugten in ihren Rollen. MGV-Vorsitzender Erhard Zimmermann beglückwünschte Matthias Ostertag zum 20jährigen Bühnenjubiläum. (Fotos: Böhm)

(ub) Was in der "Nacht der Nächte" - der berühmt-berüchtigten Hochzeitsnacht- so alles passieren kann, zeigte die seit Jahren professionell anmutende Theatergruppe "Babbelwasser" bei der diesjährigen Winterfeier des MGV 1878 "Eintracht" Schönbrunn. Vorsitzender Erhard Zimmermann, der zugleich auch Matthias Ostertag für sein 20jähriges Bühnenjubiläum ehrte, fasste nach dem Auftritt zusammen, was die vielen begeisterten und singenden Zuschauer dachten: "Seit Jahrzehnten wurde mit der heutigen Vorstellung der Theatergruppe "Babbelwasser" der Gipfel erreicht. So etwas habe ich bislang noch nicht erlebt. Viel Zeit haben die neun Darsteller sowie die beiden Souffleure Tanja Kempf und Uli Hentschel in den letzten sechs Wochen in 28 Proben dank der tollen Auswahl des Bühnenstückes durch Regisseurin Anette Hoidn in ihre Rollen investiert, um jede brillant und überzeugend darstellen zu können. Jede einzelne Rolle ist dem jeweiligen Darsteller super auf den Leib geschnitten. Der Funke ist auf das Publikum übergesprungen und hat es restlos begeistert".
In Regina Rösch´s Lustspiel in drei Akten "Die Nacht der Nächte" führen Lioba Michel (Ramona Henrich) und Anni Seidenspinner (Nicole Klose) gemeinsam das mehr oder weniger erfolgreiche Familienunternehmen- die Verleihagentur "Leih dir einen Mann". Nach dem Motto: "Ob jung oder alt, wir sind zur Stelle, wir ham´ den Mann für alle Fälle!" vermieten die beiden geschäftstüchtigen Managerinnen neben ihrem Topmodel Dieter Hummel, der von Holger Rudolf in einer bunten Mischung aus Karl-Valentin-Stil und im Johannes- Heesters-Outfit verkörpert wird, des öfteren auch ihre nicht mehr ganz taufrischen Ehemänner Egon Michel (Bernd Hochgeschwender) und Alois Seidenspinner (Sascha Zimmermann).
Lioba und Anni überschlagen sich auf ihrer Couch nicht gerade vor Arbeit. Die Steuererklärung , so Lioba, "is fertisch- morje fang ich o". Lieber halten sich beide mit Klatsch und Tratsch auf, als sich um die Agentur zu kümmern. Ein Ziel ihrer Lästereien ist Prinz Charles, der "uff em Gaul gsesse un Golf gschbielt hot, weil er zum laafe zu faul war". Und so kann man sich auch "unner seine große Ohre drunner schdelle".
Egon, Alois und Dieter stehen nach einem Hamburger Auftrag, bei dem sie vor über 20 Jahren über die Stränge geschlagen haben, unter der strengen häuslichen Kontrolle von Lioba und Anni, die durch Kontrollanrufe und ständige Überwachung ihre Ehemänner vom "zarten Geschlecht" fernhalten wollen. Nach Meinung der beiden müssten sie, "wenn´s nach unsere Fraue geht, ständig mit Bewegungsmelder rumlaafe". Beide sind gerade als Hühnchen und Wienerle unterwegs und beklagen ihr Schicksal: "In jedem Gefängnis wärd mer begnadigt- awwer in der Ehe?" als der zarte Düsseldorfer Monteur Detlef Renner (Benjamin Durst) in der Agentur erscheint. Um die Agentur zu verjüngen, kommt er Lioba und Anni gerade recht. Augenblicklich verliebt sich Detlef in das Topmodel Dieter ("wie der guggt mit seinem sinnlichen Mund und seinem verträumten Lächeln") und fühlt sich "in Männerbegleitung sehr wohl".
Anni "glaabt, dass Detlef vom annere Ufer is". Trocken erkundigt sich Lioba: "Herr Detlef, sin Sie vun Härschhorn?" und erntet Lachsalven vom Publikum. Detlef erklärt, er käme von Düsseldorf und Anni kontert: "Dorf? Sisch- der is a vom Land". Listig ergreift Lioba die Gunst der Stunde, denn "wir misse uns nach Frischfleisch umgugge". Und das ist ihr und Anni lieber, "wie wenn unsere Alde bei ner 82jährige Fra naggisch buzze gehe solle". Allmählich wendet sich das Blatt. Detlef übernimmt in der Agentur und am altersschwachen PC das Kommando und kommt auf die glorreiche Idee, die "Alde" statt der Männer zu vermieten, die sich nun dem Bierkonsum auf dem heimischen Sofa widmen können. Beim "Tubberwarebezirksdag in Schwanne", "wo lauder Weiwwer zwische 18 und 80 sin, die in mer Wallung bringe wolle" erleben sie mit ihrem grandiosen Auftritt von "I`m too sexy" ein von Gretchen geweissagtes Fiasko. Das "geile Arrangement der Rentnertruppe" beschert Egon, Alois und Dieter Veilchen und so kehren sie wieder heim. Detlef betütelt immer wieder sein "Schnuckelchen" Dieter und befürchtet wegen des Umtriebes immer wieder "Stresspickel" zu bekommen.
Neben dem "stressigen" Engagement in der Verleihagentur eskaliert auch der Streit um die Details der Hochzeit von Lioba´s und Egon´s Sohn Florian (Matthias Ostertag). Florian will die rothaarige schlanke Marita Fischer(Saskia Sigmund), die Adoptivtochter von Lioba´s Nachbarin, der ortsbekannten Wahrsagerin Gretchen Fischer (Kerstin Straub) heiraten. Lioba macht sich wegen der unbekannten Herkunft ihrer künftigen Schwiegertochter Marita immer wieder Sorgen um deren "Gene" und so schaut Gretchen wiederholt in ihre Karten, um ihre Herkunft zu klären. In ihren Karten sieht Gretchen das Unheil nahen- exakt 12 Stunden nach dem Jawort seiner Tochter wird der leibliche Vater in der Hochzeitsnacht, der "Nacht der Nächte" tot umfallen. Wer der leibliche Vater ist, versuchen die befreundeten Ehemänner Egon und Alois, die noch immer unter dem Joch ihrer Gattinnen zu leiden haben, gemeinsam mit Dieter und Detlef zu ergründen. Allmählich dämmert es ihnen. Vor 20 Jahren haben die drei eine Nacht im "Blauen Peter" in Hamburg durchzecht und können sich nur an wenige Details erinnern. Renate Müller, von der Marita ein Bild besitzt, soll die Mutter sein und Dieter befürchtet, dass er eine Nacht mit der "großen Schlanken mit dem langen roten Haar und einem Leberfleck auf der rechte (Po-) Backe" verbracht hat. Um den Tod von Marita´s vermeintlichem Vater Dieter zu verhindern, versuchen Egon und Alois mit List, die Hochzeitsnacht von Florian und Gretchen zu verhindern. "Dottelvoll" finden sich alle im Hochzeitsbett ein und bestaunen das altertümliche "Traditionsnachthemd" von Lioba, das nun ihre Schwiegertochter tragen soll. Doch am Ende kommt alles ganz anders- Alois segnet in der Nacht beim zweiten Glockenschlag vermeintlich das Zeitliche und nutzt die Gunst der Stunde, um sich mit Hilfe seines Freundes Egon mit dem Lied "Ich war noch niemals in New York" endgültig und heimlich vom Ehejoch zu befreien.
Mit einer Zugabe von "I´m too sexy" verabschiedeten sich die allesamt brillant agierenden Schauspieler vom johlenden und singenden Publikum. Die absolut gleichwertig agierenden neun Laienschauspieler haben einen Status erreicht, der die Grenze vom Laienschauspiel zur Professionalität überschritten hat. Mit viel Herz und Charme nahmen alle Mitglieder des Ensembles wieder die Zuschauer für sich ein. Der berühmte "Funke" sprang alsbald auf das erwartungsfrohe Publikum über und die Truppe bescherte einen sehr kurzweiligen Abend. Neben einer Generalprobe fanden sich in zwei ausverkauften Vorstellungen viele Fans der Laienschauspieltruppe im Bürgersaal des Schönbrunner Rathauses ein.

15.01.06

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