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Nachrichten > Kultur und Bildung

Katastrophe oder Befreiung aus dem Käfig?


Susanne Meyenburg und Karsten Morschett in Ibsens "Nora". (Foto:BLB)

(cr) (stve) Am Donnerstag, 9. März, gastiert um 19.30 Uhr die Badische Landesbühne im Großen Saal der Stadthalle mit Henrik Ibsens "Nora oder ein Puppenheim".

Es hätte ein wundervolles Weihnachten werden können bei Nora und Torvald Helmer, denn Torvald ist zum Bankdirektor befördert worden. Verständlich, dass Nora großzügig Weihnachtsgeschenke einkauft. Ihr Mann sieht dem übermütigen Treiben amüsiert zu. Doch die Idylle trügt: Hinter dem Rücken ihres Mannes hat Nora vor Jahren eine große Summe Geld geliehen, was ihr nur mit einer Unterschriftenfälschung gelungen ist. Dieses Geheimnis ist für Nora aber nicht nur eine Belastung, vielmehr verleiht es ihrem ganzen Dasein Sinn und Bedeutung, bis ihr Geldgeber plötzlich droht, die Bankdirektorsgattin vor aller Welt als Unterschriftenfälscherin bloßzustellen. Nora spielt mit dem Gedanken an Selbstmord und hofft "auf das Wunderbare". Doch als der Schwindel auffliegt, schlägt sich ihr Mann auf die Seite des Rechts und der Gesetze statt auf die Seite seiner Frau. Noras Traum vom "Wunderbaren" zerbricht. Das Stück endet in der Katastrophe – oder ist es Noras Befreiung aus dem goldenen Käfig, dem "Puppenheim"?

Wie in anderen Stücken Ibsens ist auch in NORA die einmal losgetretene Unglückslawine nicht mehr zu stoppen, so sehr die Einzelnen sich auch bemühen. "Nora" ist weit mehr als ein Frauen-Emanzipationsstück. Mit Nora findet ein Mensch zu sich selbst, auch wenn sie dieser Weg (zunächst) von der Gesellschaft und der Familie entfremdet.

Gezeigt wird eine Inszenierung von Lutz Schäfer mit Cornelia Heilmann, Susanne Meyenburg, Melina Walter, Nina K. Rahlff, Hannes Höchsmann, René Laier und Karsten Morschett. Für die Ausstattung zeichnet Ines Unser verantwortlich.
Karten gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information und an der Abendkasse.

14.02.06

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