Ein gutes Beispiel für das Zusammenwachsen Europas

(bro) (rd) In der letzten Woche fand an der Theodor-Frey-Schule Eberbach (TFS) im Rahmen eines Comenius Schulprojektes (Comenius-Schulprojekte laufen im Rahmen des von der EU geförderten Sokrates-Programmes ab und dienen der Förderung transnationaler Partnerschaften zwischen Schulen) ein erstes internationales Projekttreffen statt.
Mit acht Schülern aus Frankreich angereist waren Danny Vie, technischer Lehrer, und Virginie Thoulouze, Englischlehrerin, alle vom Institut Europèen in Mouchard. Aus Dänemark kamen vier Schüler mit ihrem technischen Lehrer Claus Arildskov von der Tekniske Skole aus Odense. Mit Spannung erwartet wurden die ausländischen Projektteilnehmer von acht Zimmererlehrlingen der Fachstufe 2 an der Theodor-Frey-Schule mit ihrem Fachlehrer Fabian Fahr, der das gesamte Projekt auch geplant und durchgeführt hat. Ziel des Projekts war das Kennenlernen der unterschiedlichen Fachwerkbauweisen in Frankreich, Dänemark und Deutschland.
Am Montagmorgen wurden alle Teilnehmer von Schulleiter Jörg Andresen und den am Projekt beteiligten Fachlehrern offiziell begrüßt. Danach stellten sich die drei beteiligten Schulen in Form einer Präsentation vor. Am Nachmittag erfreuten sich die Teilnehmer über eine von der Gemeinde Eberbach organisierte Stadtführung mit Museumsbesuch.
Die eigentliche Projektarbeit fand von Dienstag bis Donnerstag statt, wobei sich die Projektteilnehmer überwiegend auf Englisch verständigen mussten. Es wurden drei multinationale Gruppen gebildet, die drei Modelle von Fachwerkhäusern in französischer, dänischer und deutscher Bauweise erstellten. Die Abmessungen der Gebäude waren vorgegeben, während die Gestaltung von den Schülern frei gewählt werden konnte. Die Schüler erstellten Pläne und Massenermittlungen und befassten sich mit Holzverbindungstechniken und Herstellungsmethoden der Partnerländer und erhielten so einen interessanten Einblick in die jeweilige landestypische Bauweise.
Die Arbeitsatmosphäre war nicht durch Wettbewerb, sondern vollkommen durch Teamgeist und freundliche, gegenseitige Akzeptanz geprägt, wobei natürlich immer wieder Verständigungsprobleme auftraten. "Der größte Erfolg war, dass es den Schülern gelungen ist, die sprachlichen Barrieren zu überwinden, indem sie sich des Englischen als Arbeitssprache bedienten", sagte Fabian Fahr, der Projektleiter. Diese Erfahrung wurde auch von der französischen Kollegin besonders positiv bewertet, da, wie sie meinte, Franzosen im allgemeinen mit der Kommunikation in einer anderen Sprache recht zurückhaltend seien, und ihre Schüler doch sehr bald erfahren durften, wie vorteilhaft die Kenntnis einer Fremdsprache ist.
Am Donnerstagnachmittag präsentierten die Gruppen in der Aula der TFS ihre Ergebnisse und später wurde ein gemeinsamer Zunftabend veranstaltet, an dem auch der weitere Projektverlauf zur Sprache kam. Beim nächsten Treffen in Dänemark im März 2007 sollen die in Eberbach im Maßstab 1:10 gebauten Häuschen in Originalgröße aufgeschlagen werden.
Die Projektwoche endete mit einem gemeinsamen Besuch der Baumesse "denkmal" in Leipzig, die dem Thema "Restauration und Erhaltung von Baudenkmälern" gewidmet ist.
Alle beteiligten Lehrer und Schüler waren mit dem Verlauf des Projektes sehr zufrieden und empfanden es als ein gelungenes Beispiel für das Zusammenwachsen Europas. Einige Schüler konnten sich nach den gemachten Erfahrungen sogar vorstellen, im europäischen Ausland zu arbeiten, was für sie vorher undenkbar gewesen sei.

03.11.06

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