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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Das 3. Reich im Spiegel der Postgeschichte


Unser Foto entstand bei einem ersten Rundgang durch die Ausstellung „Ein dunkles Kapitel– Das 3. Reich im Spiegel der Postgeschichte“ von Posthistoriker Manfred Biedert und zeigt von links Ehrenbürger Gerd Mosca, Bürgermeister Klaus Schölch, Posthistoriker Manfred Biedert und Ehrenbürger Gerhard Hauck. (Foto: Thomas Baumgartner)

(tb) Die Ausstellung "Ein dunkles Kapitel – Das 3. Reich im Spiegel der Postgeschichte" von Posthistoriker Manfred Biedert wurde am Dienstag im großen Saal des Waldbrunner Rathauses eröffnet. Die Exponate – überwiegend aus der Reichspostverwaltung - zeigen aus der Zeit von 1933 – 1945 Einzelaspekte, Einzelereignisse und -Schicksale von Postbediensteten auf, die dem Besucher ermöglichen sollen, sich in diese Zeit hineinzufühlen und hineinzudenken.

Bürgermeister Klaus Schölch begrüßte die zur Ausstellungseröffnung erschienenen Gäste, unter ihnen die Ehrenbürger Gerhard Hauck und Gerd Mosca und natürlich Manfred Biedert, der die Ausstellung zusammenstellte. Besonders freute er sich, dass er unter den Besuchern auch junge Waldbrunner Mitbürger begrüßen konnte.

Schölch sagte, dass die Ausstellung ein Thema sei, welches alle bewege, aber auch oft verdrängt werde. Sie diene aber auch zur Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Manfred Biedert habe unzählige Stunden Archive in ganz Baden durchforstet um die Postgeschichte des Bezirkes Karlsruhe aufzuarbeiten. Seine Ausführungen über die Postgeschichte in Waldkatzenbach hätten auch in Buch zum Jubiläum 600 Jahre Waldkatzenbach Beachtung gefunden. Auch im Festbuch zum Jubiläum von Oberdielbach werde Biedert wieder einen Beitrag zur Postgeschichte des Ortes leisten.

Posthistoriker Manfred Biedert schilderte dann die Beweggründe, die ihn zur Zusammenstellung dieser Ausstellung bewogen hatte. Ein Grund dabei war eine Fernsehsendung aus dem Jahre 2004, in der eine Abiturklasse in den neuen Bundesländern nach ihrem Wissen über die DDR befragt wurde. Nach 15 Jahren seien die Antworten erschreckend gewesen, da 15 Jahre nach dem Fall der Mauer den Schüler vieles unbekannt gewesen sei. Biedert erzählte von seiner Kindheit, wo er schon im Kindergarten mit Holzgewehren Strammstehen und Ausrichten geübt wurde, wie man stolz für Fotos die Wehrmachtsuniform überziehen durfte, aber auch von Momenten als die Meldung vom "Heldentod" des Vaters kam, "gefallen für Großdeutschland".
Wenn die Exponate – wegen der ihm zugänglichen Quellen - überwiegend aus der Reichspostverwaltung stammen und "Postlerschicksale" aufzeigen, so erinnerte Biedert daran, dass es in anderen Lebensbereichen und Verwaltungen die Verhältnisse vergleichbar oder identisch waren.

In etwa 40 Ausstellungsrahmen werden mehr als 400 Originaldokumente gezeigt. Sie geben Einblicke in Einzelschicksale, in postalische gesellschaftliche und politische Vorgänge des "1000-jährigen Reiches". Lediglich zwei Briefe aus dem Konzentrationslager Neckarelz werden als Kopie gezeigt. Die Ausstellung zeigt, wie die Post und deren Einrichtung in die Propagandamaschinerie der NSDAP eingespannt wurde und zeigt zum Beispiel auch Schriftstücke, mit denen Beamte mit Entlassung gedroht wird, falls sie ihre arische Abstammung nicht nachweisen können. Jedes der aussagekräftigen Exponate erzähle seine eigene Geschichte, sagte Manfred Biedert weiter.

Auch Ortsbezogenes zeigte Biedert auf. Auf einem separaten Tisch hatte er zwei Prospekte eines Urlaubsprogramms der NS-Organisation "Kraft durch Freude" ausgebreitet, dessen Teilnehmer in Strümpfelbrunn und Waldkatzenbach untergebracht waren. Abschließend dankte Biedert der Gemeinde Waldbrunn dafür, dass diese Ausstellung in Waldbrunner Rathaus gezeigt werden kann. Auch dankte er dem Philatelistenverein Mosbach für die Zurverfügungstellung der Ausstellungsrahmen und dem Bauhof der Gemeinde für den Transport und die Hilfe beim Errichten der Ausstellung.

Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung lud die Gemeinde Waldbrunn zu einem kleinen Umtrunk ein.
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Waldbrunner Rathauses noch bis zum 30 August zugänglich. Falls sich Gruppen oder Vereine außerhalb der Öffnungszeiten für die Exponate interessieren würden, so kann dies über das Rathaus oder Manfred Biedert persönlich organisiert werden. Gerne stelle sich dann Manfred Biedert zu persönlichen Gesprächeund Erläuterungen vor Ort bereit.


05.08.09

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