Nicht mit Pfunden sondern mit Kilos wuchern (Foto: Claudia Richter)(cr) Öffentliche Kritik an der Arbeit der Tourist-Information beim Besuch eines historischen Zuges in Eberbach im Februar dieses Jahres führte im April zu einem Informationsabend (wir berichteten). In der Folge lud die Stadtverwaltung am Mittwoch zu einer "Interessengruppe Tourismus" ins Rathaus ein.
Eingeladen waren alle, die zum Thema Tourismus neue Ideen, Meinungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen wollen. Der Leiter des Sachgebietes Kultur-Tourismus-Stadtinformation, Tobias Soldner, begrüßte gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Karin Uhrig und Sabine Stephan 15 erschienene Gäste, unter ihnen auch Stadtrat Harald Grote von der AGL.
Viele Anregungen konnte Soldner und sein Team mit aus der Veranstaltung nehmen, bei der es ihm in erster Linie um Sammlungen von Anregungen und Informationen ging. Und um Dinge, die man im gemeinsamen Interesse ändern könne, so Soldner.
Waren zu Beginn der Veranstaltung eher kritische Stellungsnahmen zu hören, fand man in der fast zweistündigen Besprechung auch zahlreiche positive Eigenschaften, mit denen man in Eberbach punkten kann. "Wir haben nicht nur Pfunde, wir haben Kilos von schönen Dingen", so Helmut Joho. Helga Keller vom Odenwaldklub Eberbach erinnerte an die vielen Wanderwege unserer Region und vermisste eine gute Außendarstellung von Eberbach. Werner Helm, der in der Pfarrgasse sein privates Küfereimuseum der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, verwies auf die Stadtkonzeption aus dem Jahr 1998, in der eigentlich alles stünde und nach der man arbeiten könne.
Zahlreiche Erinnerungen an frühere Jahre wurden wach, und so stellte unter anderem Heinrich Neuer, ehemaliger Leiter des damaligen Fremdenverkehrsamtes, fest, dass es "wunderschöne" Holztafeln mit Stadtplänen der Altstadt geben müsse. Hier will sich Soldner um das Auffinden und eventuelle Aufstellen kümmern. Alix Jung vom Hotel Karpfen möchte das leidige Thema "Hotelrouten in Eberbach", für das sie bereits 1996 Vorschläge unterbreitet habe, endlich zu einem Ende bringen.
Diskutiert wurde auch über Parkmöglichkeiten und Verkauf von Urlaubs-Souveniers am Neckarlauer, Postkartenverkauf an Sonntagen in der Innenstadt, Aktionen der Stadt Eberbach beim "Lebendigen Neckar" und eine Gästebefragung, die eventuell an einen Wettbewerb gekoppelt sein könne.
Fest steht auf jeden Fall, dass sich die Interessengruppe in regelmäßigen Abständen treffen wird, um einzelne Themenschwerpunkte zu besprechen. Einige Anwesende wünschen sich, dass auch Bürgermeister Bernhard Martin bei diesen Treffen mit Rat und Tat zu Seite stehen könne. Die nächste Zusammenkunft ist für Ende Juni geplant, der genaue Termin wird in der Presse mitgeteilt.
22.05.10
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