Närrische Unterhaltung vom Feinsten (Fotos: Gustel Mechler)Mehr Bilder (Klicken zum Vergrößern): (aum) Brodelnde Stimmung und stimmungsgeladene Enge bei der ersten Prunksitzung des HCV Lachsbachperlen im Naturalisten. Ein lautstarkes „Oha“ im Saal, als Sitzungspräsident Frank Heiß die neue Bühnendekoration vorstellte: Lichterketten und eine riesige Muschel mit strahlender Perle. Närrische Marschmusik und Einmarsch um 19.11 Uhr, die Lachsbachperlen boten ein buntes und sehenswertes Programm mit vielen bissig-kritischen Kommentaren zum lokalen und bundespolitischen Geschehen. Bis tief in die Nacht wurde danach weiter gefeiert.
Für die Einstimmung ins Programm sorgten die Lachbachperlchen. Die Gardepimpfe in ihren kessen Uniformkostümen wirbelten mit Feuereifer und sichtlichem Spaß über die Bühne. Drei Jahre alt war die Jüngste, aber mit Herz und Seele dabei.
Die Rolle des Eisbrechers in der Bütt hatte Natscha Cahiffre-Best mit Abenteuern aus dem Winterurlaub. Danach kam der große Auftritt des Kinderprinzenpaares Julia I. und Björn I mit Proklamation und Funkenmariechen Paulina Arndt.
Mit bissigen Kommentaren ließ der Ersheimer Bote (Jürgen Abelshauser) lokale und bundespolitische Themen des letzten Jahres Revue passieren. Besonders Ilse Aigner und Renate Künast bekamen ihr Fett weg. Wichtigstes lokalpolitisches Thema war neben der Verödung der Innenstadt der gelbe Sack, der in der Perle des Neckartals so wenig Gegenliebe findet. Wegen der Ablehnung des Tourismuskonzeptes wurde dem Gemeinderat gründlich die Leviten gelesen, auch Bürgermeisterin Ute Stenger bekam ihr Fett ab.
Für die geschliffenen närrisch-geistigen Kost gab es donnernden Beifall. Nach der Tanzeinlage der Lachsbachgarde gab Nachwuchsbütten-As Lisa Wann ihre Abenteuer aus einer Reise in 40 Tagen um die Welt zum Besten. Dabei bekamen die Nachbarstädte Eberbach und Neckarsteinach gehörig etwas ab. Während die Tanzgruppe „Ich und die anderen“ in bunten Kostümen über die Bühne wirbelten, entspannte sich das Publikum. Bei der Zwergenschule galt es wieder, genau zuhören. Gekonnter Wortwitz und teilweise gallige Anmerkungen brachte die Zuhörer zum Johlen.
Mit den Auftritten der „Sternchen“, der besten Sologardetänzerinnen der Lachbachperlen, endete die erste Halbzeit der Prunksitzung. Mit schmissigen Liedern der Lachsbachsingers Revival Band, Schunkeln und Polonaisen wurde die Narrenschar wieder auf Betriebstemperatur gebracht. Mit Tanz in bunten Kostümen ging es nahtlos weiter, diesmal allerdings auf der Bühne mit der Jazz-Tanz-Gruppe „Dance it like Justin“.
Comedy vom Feinsten lieferte danach der erst 17-jährige Peter Krauch. Trockener Humor, Wortspiele, Sketche, Singeinlagen und zwischendurch zusammen mit handverlesenen Personen aus dem Publikum. Der junge Mann aus dem Sensbachtal spielte virtuos mit den Möglichkeiten des Genres. Lang anhaltender donnernder Beifall, beste Stimmung im Publikum - Zeit für den Auftritt der Garde des HCV, dem Höhepunkt des Gardeformationstanzes des Abends.
Danach zogen Claudia Debo und Hannelore Berger am“ Worschtstand“ das Ortsgeschehen durch den Kakao, vermischt mit jeder Menge schrägen Kommentaren zum Verhältnis zwischen Mann und Frau und Alltagsgeschichten. Die Dance Academy glänzte mit einer bunten und ständig wechselnden Kostümschau auf einer Reise von Bayern über Las Vegas und New York nach Florida.
Szenen einer Ehe mit Beate und Holger Gramlich beendeten den Reigen der Büttenauftritte. Das Männerballett entführte in Walt Disneys "Entenhausen". Erst weit nach Mitternacht folgte das große Finale mit allen Aktiven auf der Bühne und dem Höhepunkt von Stimmung und Schunkelseeligkeit. Bunt gemischt strömten die Lachsbachperlen und ihre Fans ins Foyer, wo ausgiebig und lange weiter gefeiert wurde.
02.03.11
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