Bestandsaufnahme mit Adleraugen in 360 Grad und 3D Links Navigator Mirko Dörre am Bildschirm. Rechts Bauamtsmitarbeiter Volker Hafen (l.), Timo Mechler (2.v.l.) und Stadtbaumeister Steffen Koch (r.) mit Alexander Gumnior von Eagle Eye Technologies (2.v.r.) vor dem Aufnahmewagen. (Fotos: Claudia Richter)(cr) Gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt jetzt die Stadtverwaltung Eberbach, in dem sie das Gemeindestraßennetz mit dem modernen "Eagle Eye Technologies"-Fahrzeug digital erfassen lässt.
Der Transporter mit dem auffälligen Rahmengestell auf dem Dach wurde seit 2003 entwickelt. Seit 2005 ist die Technologie im Einsatz. Der Kleinbus kostete rund eine Million Euro und ist mit 12 Kameras ausgestattet. Geschossen werden jede Menge 360-Grad-Fotos, mit denen Straßen und sämtliches Inventar erfasst werden, unter anderem Schilder, Rinnen, Pflanzkübel, Bänke und Kanaldeckel. Zwei Kameras nehmen dreidimensionale Bilder auf, die Schlüsse auf den Straßenuntergrund zulassen. Das Bildmaterial wird in der Firmenzentrale in Berlin ausgewertet und der Stadt dann digital zur Verfügung gestellt. In Eberbach werden so rund 60 Kilometer Straßen aufgenommen. Laut Angebot der Firma entstehen dabei Kosten in Höhe von 35.000 Euro. Verwendet werden sollen die Bilddaten nur für interne Zwecke der Verwaltung. "Sie werden nicht verkauft", versicherte Bauamtsleiter Steffen Koch. Die Fotos sind also auch nicht vergleichbar mit dem öffentlich zugänglichen "Google Street View".
Benötigt werden die Daten zum einen für die künftige "doppelte Haushaltsführung" (Doppik), um den Wert des städtischen Straßenvermögens zu ermitteln. Zum anderen kann das Stadtbauamt die Informationen für seine Planungen und die Straßenunterhaltung nutzen. Die Daten sind dann auch kompatibel mit dem GIS-System, in dem die Stadtwerke ihre Wasser-, Gas- und Stromleitungen verwalten.
Voraussichtlich heute werden die Fotoaufnahmen beendet sein. Bis die Stadt die fertigen Daten erhält, dürften aber noch ein paar Monate ins Land ziehen.
21.04.11
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