Abenteuer in der Natur und mit Robin Hood Die Eberbacher Wölflinge bereiteten sich mit Bogenschießen als Gefährten von Robin Hood auf die Rückkehr von König Löwenherz vor. (Foto: privat)(bro) (mb) Ein zweieinhalbwöchiges Sommerlager voller Erlebnisse und positiver Eindrücke haben die Wölflinge und Pfadfinder des Stammes Goten aus Eberbach bei Freudenstadt im Schwarzwald verbracht. Sie trafen sich mit Gruppen aus dem gesamten Pfadfinderbund Süd, sodass auf der Wiese am Waldrand eine kleine Zeltstadt entstanden war. Spiel, Abenteuer und das Erleben von Gemeinschaft standen im Mittelpunkt.
Ein traditionelles Pfadfinderlager ist anders als die meisten Jugendzeltlager: Die Kinder und Jugendlichen bauen ihre Zelte selbst auf, denn es gibt kein Serviceteam, das diese Arbeit für sie erledigen würde. Pfadfinder zimmern sich Tische und Bänke selbst aus Brettern und Rundhölzern. Und Pfadfinder setzen sich auch nicht an den gedeckten Tisch. Es gibt kein Küchenteam, das für sie kocht. Pfadfinder kochen ihr Essen selbst. Die Mitglieder ab einem Alter von elf Jahren bereiten hin und wieder gar ihre Mahlzeiten auf offenem Feuer zu, sie bauen Backöfen aus Steinen und Lehm, in denen sie Brote und Kuchen backen. Und Pfadfinder genießen Lagerromantik in besonderem Maße, wenn sie in ihren Schwarzzelten Feuer entfachen und zur Gitarre Lieder singen.
In den zweieinhalb Wochen bis zum Lagerende verbrachten die Teilnehmer des diesjährigen Sommerlagers eine erlebnisreiche Zeit voller Abenteuer. Die jüngeren Pfadfinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, Wölflinge genannt, lebten in der Welt des Robin Hood. Sie hatten sich schon in den wöchentlichen Gruppenstunden vor den Ferien grüne Hüte und Gewänder gebastelt. Spielerisch erfuhren sie, dass König Richard Löwenherz in Österreich gefangen war, und der Sheriff in Nottingham sein Unwesen trieb. Die Sieben- bis Zehnjährigen bereiteten sich auf die Rückkehr von Richard Löwenherz und die Vertreibung des Sheriffs und seiner Schergen vor. Sie schossen mit Pfeil und Bogen, übten ihre Geschicklichkeit, indem sie mit Zapfen und Bällen auf Ziele warfen und kundschafteten unbekannte Waldstücke aus. Sie lernten, Spuren zu lesen und Hindernisse zu überwinden. Bei einem großen Wettkampf aller Wölflingsgruppen merkte jeder Wölfling, dass es nicht nur darauf ankommt, dass jeder Einzelne sein Bestes gibt. Auch die Gruppe musste zusammenhalten, man musste gemeinsame Absprachen einhalten und sich gegenseitig helfen, wollte man die Aufgaben gut erledigen. So waren sie bestens vorbereitet und jagten am Lagerende den bösen Sheriff in die Flucht.
Ganz anders als bei den jüngeren Wölflingen verläuft ein Sommerlagen bei den älteren Pfadfindern. Die Elf- bis 15-Jährigen verbringen das Sommerlager und die wöchentlichen Gruppenstunden in der Erlebnisgemeinschaft der Sippe Diese besteht aus sechs bis zwölf Mitgliedern. Jeder Einzelne übernimmt selbständig Aufgaben. Täglich wurden die Gruppen auf dem Sommerlager vor neue Bewährungsproben gestellt, die sie nur dann gut bewältigen konnten, wenn sie kameradschaftlich als Team zusammenarbeiteten. Das zeigte sich vor allem beim sogenannten Sippenwaldlauf, bei dem die einzelnen Pfadfindergruppen sich bei verschiedenen Posten in Pfadfindertechnik bewähren mussten und ihre Fähigkeiten, sich zu organisieren, unter Beweis stellten. Darüber hinaus maßen sie sich in Ball-, Geschicklichkeits- und Geländespielen.
Pfadfinder und Wölflinge zeigten bei ihren persönlichen Proben gleichermaßen, was sie gelernt hatten und erhielten dafür am Lagerende Halstücher und Abzeichen verliehen. Gemeinsame Programmpunkte für alle Altersstufen waren unter anderem ein Kochwettbewerb und ein Singwettstreit. Am vorletzten Lagertag spielten die Gruppen einander Sketche, Einakter und lustige Lagerbegebenheiten vor, bevor der Tag und damit das gesamte Lager mit einem Abschlussessen in den Feuerrunde der einzelnen Gruppen ausklang.
13.09.11
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