Bestes Ergebnis des Eberbachers auf Hawaii (Foto: Commerzbank Triathlon)(hr) (uv) Beim Ironman Hawaii wurde der Eberbacher Triathlonprofi Timo Bracht heute Fünfter und feierte bei harten Bedingungen das beste Hawaii-Ergebnis seiner Karriere.
Es war die gewohnte Hitzeschlacht am Vulkan. Es schien, als hätte der Ironman Hawaii noch brutalere Bedingungen als je zuvor zu bieten: Temperaturen wie in einem Glutofen, Luftfeuchtigkeit wie in den Tropen, und dabei waren 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein abschließender Marathon zu absolvieren.
Der Startschuss fiel um 6.30 Uhr Ortszeit (gestern etwa 18 Uhr MESZ) auf Big Island, inmitten des Pazifiks. Timo Bracht, zweifacher Ironman Europameister, sechsfacher Ironman Sieger und Vorjahres-Sechster kennt das Rennen und weiß, dass jeder der 50 Profis in Topform an den Start geht. „Mindestens 25 Leute haben das Zeug für die Top Ten“, so der Eberbacher. „Doch nur einige erwischen den perfekten Tag.“
Nach dem Schwimmen sah es für Timo Bracht alles andere als perfekt aus, denn es geschah das, was alle Athleten bei solch einem Rennen fürchten: Er erwischte die Gruppe nicht. Es folgten 90 einsame Kilometer auf dem Rad durch glühende Lavafelder raus zum Wendepunkt in Hawi und weitere 90 Kilometer wieder zurück. Zeit, in der sich der Familienvater immer wieder sagte: „Du schaffst das.“ Als 22. kam er in die zweite Wechselzone und hatte einen deutlichen Rückstand auf die Spitze. Wo andere Athleten gequält die Palani Road herunter und auf die Wechselzone zufuhren, blieb sein Blick konzentriert. So schaffte er es, Meter für Meter aufzuschließen, während vor ihm einer um den anderen seinem hohen Tempo Tribut zollen musste und zurückfiel oder gar aufgeben musste. Der verdiente Lohn war am Ende ein fünfter Platz, der auch das beste Hawaii-Ergebnis seiner Karriere bedeutete. Seine Gesamtzeit: 8:20:12 Stunden.
"Platz fünf liest sich besser als das Rennen tatsächlich war", gab Bracht nach dem Wettbewerb völlig erschöpft zu Protokoll. "Beim Schwimmen und Radfahren bin ich einfach unter meinen Erwartungen geblieben. Kaum zu glauben, wofür es gereicht hätte, wenn die ersten beiden Disziplinen besser gelaufen wären.“ Und auf seiner Facebook-Seite schrieb er: "Es war nicht dieses Hammer Rennen mit Podiumsplatz, aber trotzdem bin ich mit dem 5. Platz sehr zufrieden, und es macht keinen Spaß Rückstand nach dem Radfahren zu haben, aber dann von Platz 22 auf 5 zu laufen ist geil."
Teammanager Jan Wendt vom Commerzbank Triathlon Team fügte hinzu. „Abgesehen von Timos super Leistung war das heute leider nicht der Abschied von Hawaii, den wir uns mit dem Team gewünscht haben. Insgesamt hat die Teambilanz heute einfach nicht gestimmt, wobei Timo die große Ausnahme ist.“ Die Commerzbank zieht sich demnächst aus dem Triathlon-Sponsoring zurück.
Beim Ironman siegte der Australier Craig Alexander mit neuem Hawaii-Rekord vor Pete Jacobs aus Australien und dem favorisierten Andreas Raelert aus Deutschland.
09.10.11
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