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Nachrichten > Kultur und Bildung

Werke von Mozart - Mendelssohn Bartholdy und Dvoøák


(Foto: Agentur)

(bro) (khm) Am Freitag, 28. Oktober, um 20 Uhr spielt zum Beginn der 62. Reihe "Eberbacher Kunstfreundekonzerte" das Notos-Klavier-Quartett Werke von Mozart, Mendelssohn Bartholdy und Dvoøák. Die Musiker Sindri Lederer-Violine, Liisa Randalu-Viola, Florian Streich-Violoncello, Antonia Köster-Klavier nennen sich nach Notos, dem antiken Südwestwind, der stürmisch einwölkend, auch heiter aufhellend - wie auch Musik - sein kann.

Die Mitglieder des Notos Quartetts musizierten zunächst in verschiedenen Kammer-Musik-Formationen, bis sie sich ab 2007 ganz dem Klavier widmeten. Die Musiker studieren an Musikhochschulen in Berlin, Frankfurt, Aachen und London und treffen sich zwischendurch zu intensiven Probenphasen. Das Ensemble erweitert dabei ständig sein Repertoire von der Klassik bis in die Moderne. Das Quartett nahm an Meisterkursen mit dem Fauré Quartett und dem Mandelring Quartett teil, von dem es auch regelmäßig betreut wird. Weitere künstlerische Impulse erhielt das Quartett von Mitgliedern des Trios Fontenay und des Alban Berg Quartetts sowie von Menahem Pressler (Beaux Arts Trio). Nach dem Gewinn mehrerer Preise ist der vorläufige Höhepunkt in der jungen Karriere der Musiker der Gewinn des Parkhouse Awards 2011 in London beim vielleicht wichtigsten internationalen Wettbewerb für Klavierquartette sowie der Gewinn des ersten Preises beim Charles Hennen Concours (Niederlande) nur wenige Tage später.

Das Konzert beginnt mit dem zweiten Klavierquartett Es-Dur KV 493 (1786) von Mozart, mit dem und seinem Schwesterwerk (g-moll KV 478) Mozart erst die Gattung des Klavierquartetts richtig begründet hat, indem die Streicher hier einen wirkungsvollen Gegensatz zum virtuosen Klavier bilden. Das Werk ist festlich, freudig gestimmt, hat eine zarte Romanze als Mitte und endet virtuos spielfreudig.

Das folgende viersätzige Quartett (h-moll, op. 3, 1825) wurde von dem noch nicht 15-jährigen Felix Mendelssohn komponiert und Goethe gewidmet, der von dem jungen Künstler hoch begeistert war, und zu dessen Mutter sagte: „Es ist ein himmlischer, kostbarer Knabe! Schicken Sie ihn mir recht bald wieder, dass ich mich an ihm erquicke.“ Das Scherzo daraus zeigt eine erste Form der berühmten Mendelssohnschen „Elfenscherzi“ mit ihrer geheimnisvoll flüchtigen Geistermusik. Für den vergleichbaren Scherzo-Satz Mendelssohns Oktetts op.20 (auch von 1825) nannte seine Schwester Fanny als Vorlage die Schlussverse aus Goethes Walpurgisnacht (Faust I 4393/6), die auch hierzu gelten könnten: "Wolkenflug und Nebelflor / Erhellen sich von oben. Luft im Laub und Wind im Rohr / Und alles ist zerstoben."

Den Schluss bildet Dvoøáks Klavierquartett Es-dur, op. 87(1889). Vom ungleich bekannteren stimmungsreichen Klavierquintett op. 81 (1887) unterscheidet es sich durch seinen strengeren, herberen Charakter, besonders des Kopf- und Schlusssatzes. “Doch an Schönheit steht es nicht hinter ihm zurück. Der zweite Satz (Lento) ist einer der meisterlichsten in Dvoøáks Kammermusik“ (Sirp). Der dritte Satz (Scherzo), ein langsamer Tanz mit Salonmusikanklängen, zeigt auch interessante "orientalische" Melodik. Das zugehörige Trio ist ein Volkstanz, der dem "Repertoire einer Volksmusikgruppe entstammen könnte" (Dearling). An einigen Stellen wirkt das Klavier daher klangmäßig wie das Zymbal (Hackbrett der Zigeunerkapelle), dessen 50 Stahlsaiten mit zwei Filzklöppeln geschlagen werden.

Karten für Nichtabonnenten und ein Textheft gibt es an der Abendkasse. Der Veranstaltungsort ist das evangelische Gemeindehaus am Leopoldsplatz.

18.10.11

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