Schifffahrt auf dem unteren Neckar wird immer schwieriger Links die Eisbekämpfung an der Schleuse Rockenau, rechts Eis auf dem Neckar bei Eberbach. (Fotos: WSA / Claudia Richter)(hr) (wsa) Die anhaltende Kälte hat zu einer weiteren Eisbildung auf dem unteren Neckar geführt. Heute wurde wieder den ganzen Tag Eis in den Schifffahrtskanälen und vor den Wehranlagen gebrochen.
Der Einsatzleiter der Eisbekämpfung im Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg, Jochen Bode berichtet: „Die zunehmende Vereisung der Schleusen und Wehre führt zu immer größeren Problemen. So sind heute die Schleusen Feudenheim und Rockenau immer wieder ausgefallen. Die Hauptaufgabe neben dem Eisbrechen ist für unsere Fachleute vor Ort die dauerhafte Störungsbeseitigung. Schleusentore, die Befüll- und Entleerungsorgane lassen sich zweitweise nicht mehr bewegen. Die Antriebe geraten immer öfter in Überlast und fallen aus“.
Noch kann die Schifffahrt aufrecht erhalten werden. Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jörg Huber, rechnet damit, dass am morgigen Freitag die Schifffahrt auch am unteren Neckar eingestellt werden muss. „Irgendwann ist es nicht mehr sinnvoll und zu verantworten die Schleusen weiter zu beanspruchen. Schon jetzt haben wir viele Schäden an den Anlagen zu verzeichnen. Wir müssen hier auch die Verantwortung sehen, dass die Schifffahrtsanlagen auch wenn das Eis wieder geschmolzen ist störungsfrei funktionieren“.
Die Schifffahrt wurde durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg informiert, dass damit zu rechnen ist, dass im Laufe des morgigen Tages die Schleusen außer Betrieb gehen. In der kommenden Nacht wird auf jeden Fall versucht weiter zu schleusen.
Im „Krisenstab Eis“ wurden heute die strategischen Entscheidungen fürs Wochenende getroffen, an welchen Staustufen die Eisbrecher zur Entlastung der Wehranlagen eingesetzt werden. Sollte die Schifffahrt eingestellt werden, wird das Hauptaugenmerk der Anstrengungen auf die Eisbekämpfung an den Wehranlagen liegen. Am heutigen Nachmittag ist ein zusätzlicher Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Mannheim im Neckar eingetroffen, das MB „Maxau“. Am Freitag wird zusätzliche Unterstützung durch das MB „Brohl“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen erwartet.
Die Arbeiten am vereisten Neckar sind sehr gefährlich. Deshalb haben bei allen Bemühungen die Sicherheit der Arbeiter, die auf dem Neckar im Einsatz sind, die Sicherheit der Eisbrecher und die Sicherheit der Anlagen die höchste Priorität.
09.02.12
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