Dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichtet ForstBW Geschäftsführer Heiner Scheffold, der neue Kreisforstamtsleiter Dr. Dieter Münch und Landrat Stefan Dallinger (v. li.) setzen sich für eine nachhaltige Forstwirtschaft ein. (Foto: privat)(bro) (lra/bm) Er ist die Nummer drei, doch steht künftig als Nummer eins an der Spitze des Kreisforstamts: Dr. Dieter Münch, den Landrat Stefan Dallinger am Donnerstag, 15. März, als Amtsleiter dieses im Rhein-Neckar-Kreis bedeutenden Amtes der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
Das Zuständigkeitsgebiet von Dr. Münch ist im über 1.000 Quadratkilometer großen Rhein-Neckar-Kreis nicht zu übersehen, denn weit über ein Drittel sind von Wald bedeckt. Rund 22.000 Hektar sind Kommunalwald, 10.000 Hektar Staatswald und 8.000 Hektar Privatwald, schildert Landrat Stefan Dallinger. Dabei nimmt das Kreisforstamt zentral alle Aufgaben der Waldbetreuung wahr, von der Verwaltung des Staatswaldes als Hoheitsaufgabe, der Dienstleistung mit Beratung und Betreuung sowie der Bewirtschaftung und Holzproduktion für alle Waldarten bis hin zu Naturschutz und Waldpädagogik.
„Die Aussteuerung der verschiedenen, manchmal gegensätzlichen Ansprüche, macht die Forstamtsleitung zu einer ganz besonders herausfordernden und spannenden Aufgabe", so der ForstBW-Geschäftsführer Heiner Scheffold. Dabei ist die Steuerung der Nachhaltigkeitsziele die Hauptaufgabe der Forstverwaltung und damit des Forstamtleiters. "Die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales sind im öffentlichen Wald gleichrangig und müssen sichergestellt werden", betonte Heiner Scheffold.
Leiter des Kreisforstamtes, das klinge nach echter Idylle, viel an frischer Luft arbeiten, Tiere beobachten, Bäume pflanzen, schmunzelte der Landrat. Das stimme aber nur manchmal, wie Dr. Münch in seiner bisherigen Vita schon erfahren hat. Dr. Münch (47) stammt aus der Gegend von Freudenstadt, hat Forstwissenschaft in Freiburg und Zürich studiert, 1993 promoviert und 1996 die Große forstliche Staatsprüfung absolviert. Nach Stationen in Wertheim (Stellvertretende Forstamtsleitung) und als Referent im Ministerium Ländlicher Raum für Forstpersonal und Organisation, war er von 2003 bis 2005 Leiter des damals Staatlichen Forstamts Neckargemünd, danach des Forstbezirks Odenwald im Kreisforstamt Rhein-Neckar-Kreis, ab 2008 stellvertretender Amtsleiter dort. Zudem war er von 2010 bis 2011 für ein Projekt zur Metropolregion Rhein-Neckar abgeordnet.
Landrat Stefan Dallinger sagte allen rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forstverwaltung im Rhein-Neckar-Kreis ein Dankeschön für ihre Arbeit, denn den Wald könne man nur erhalten, wenn Forstbezirksleiter, Revierförster und Waldarbeiter engagiert und gut ihren Dienst leisten. Dies sei umso beeindruckender, wenn man wisse, dass heute im Vergleich zu vor 15 Jahren rund 40 Prozent weniger im Forst arbeiten, ohne dass dies mit einem nennenswerten Aufgabenabbau einher gegangen wäre. Auch hier liege eine wichtige Aufgabe von Dr. Münch, nämlich die Balance zu halten zwischen den Aufgaben der Forstverwaltung und der Leistungsmöglichkeit der Mitarbeiter, schloss der Landrat.
22.03.12
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