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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Fast ein viertel Jahrhundert mit dem Fahrrad unterwegs


Bei Hauptamtsleiter Arndt Zimmermann im Eberbacher Rathaus holte sich der Weltenbummler einen weiteren Stempelabdruck für sein Erinnerungsbuch. (Foto: Claudia Richter)

(cr) Seit 23 Jahren reist ein heute 61-jähriger Mann aus Belgien mit seinem Fahrrad quer durch die Welt und sammelt in den Städten und Gemeinden, in denen er Station macht, Stempel für sein Stempelbuch. Heute erhielt er im Eberbacher Rathaus einen weiteren Eintrag.

Am frühen Morgen stand der Mann mit grauen, langen Haaren, die zu einem Zopf zusammengebunden waren, einem wilden Bart und wettergegerbtem Gesicht in der Kellereistraße in Eberbach. Mit dabei hatte er ein Fahrrad, das mit Taschen und Plastiktüten schwer bepackt war. Er, Christian van Limbergen, störte sich nicht an den oft auffälligen Blicken der an ihm vorbeigehenden Bürgerinnen und Bürgern, er scheint das gewohnt zu sein. Sein Ziel war das Rathaus. Dort holte er sich von Hauptamtsleiter Arndt Zimmermann einen Stempelabdruck ab, der bestätigte, dass er heute in Eberbach Station gemacht hat.

Van Limbergen arbeitete früher in Belgien im Bergbau, bis die Zeche geschlossen wurde. Im Jahr 1989 beschloss er, dass er "weg muss", nahm sein Geld und zog am 12. April in die Welt. Seit diesem Tag ist er mit dem Fahrrad unterwegs. Er radelte von Belgien nach Deutschland und über Tschechien nach Österreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, die Türkei, Griechenland und Italien, von dort über den Brenner nach Innsbruck in unsere Region. Sprachprobleme gebe es keine, so der Belgier, da er acht Sprachen spreche. "Das lernt man auf der Straße", sagt van Limbergen. Inzwischen fährt er sein zehntes Fahrrad, mit diesem hatte er vor fast drei Monaten seinen ersten Unfall, den er aber fast unbeschadet überstanden habe. Sein Ziel sei es, so van Limbergen, 39.000 Stempel aus verschiedenen Städten und Gemeinden zu sammeln und bis September wieder in Belgien zu sein. Dort leben werde er nicht, ist sich der Weltenbummler sicher. Seinen Lebensabend will er auf der griechischen Insel Kreta verbringen.

Inzwischen habe er kein Geld mehr. "Das Leben auf der Straße ist teuer", stellte der Reisende fest. Dennoch erhält er keine finanzielle Unterstützung. Immer wieder werde er von Menschen, die er trifft, eingeladen und auch in Gaststätten muss er oft nicht zahlen, wenn die Gastronomen seine Geschichte hören. Unterwegs nach Eberbach traf der Weltenbummler einen Fahrradtouristen, der ihm hier eine Mahlzeit bezahlte. Übernachtet hat van Limbergen im Buswartehäuschen in Pleutersbach. Das Angebot der Familie Grünwald, auf dem Areal der Pleutersbacher Weinstube zu nächtigen, lehnte der Belgier mit dem Hinweis "Ich habe einen warmen Schlafsack" ab. Heute morgen stellte er allerdings fest, dass es "saukalt" in Eberbach gewesen sei. Gefreut hat er sich auch über den Eberbach-Pin, den Zimmermann ihm zum Anstecken geschenkt hat. Mehr kann er nicht mitnehmen, das Fahrrad sei eh' schon schwer beladen.

Heute radelte der Weltenbummler in Richtung Mannheim weiter, hin zum nächsten Eintrag und Stempel für sein Stempelbuch, das so manche europäische Geschichte erzählen könnte.

25.04.12

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