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Abgeordnete informierte sich über Stellenabbau - Bürgermeister bietet Hilfe der Stadt an


Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis90/Die Grünen) besuchte R.P. Scherer, hier im Gespräch mit Bereichsleiter Operations Dr. Richard Lackner (l.) und Geschäftsführer Stefan Jütten. (Foto: privat)

(cr) Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Eberbacher Landtagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) besuchte dieser Tage Catalent Pharma Solutions (R.P. Scherer), den mit über 700 Arbeitsplätzen größten Arbeitgeber in Eberbach und Umgebung.

Besondere Brisanz erhielt der Termin durch den angekündigten Abbau von 135 Vollzeitstellen. Geschäftsleitung und Betriebsrat befinden sich zur Zeit in den Verhandlungen zum Sozialplan (wir berichteten).

Im Gespräch mit Geschäftsführer Stefan Jütten, Personalchef Gerd Winzenried und dem Betriebsratsvorsitzenden Klaus Wagner ließ sich die Abgeordnete zunächst über die Entwicklung des Unternehmens von einem der ersten deutsch-amerikanischen Joint Venture nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur aktuellen Übernahme der Gelita-Anteile durch Catalent Pharma Solutions informieren. Hinter Catalent Pharma Solutions steht die weltweit agierende und an der New Yorker Börse notierte Investmentgesellschaft Blackstone.
Bei einem Rundgang durch Labor und Produktion erläuterte Bereichsleiter Dr. Richard Lackner der Diplom-Betriebwirtin die einzelnen Produktionsschritte, die zur Herstellung einer Weichgelatinekapsel notwendig sind. Er machte deutlich, wie hochspezialisiert und modern das Eberbacher Catalent Werk mit der weltweit größten Weichkapselproduktionskapazität ist. Geschäftsführer Stefan Jütten sieht genau in dieser Kombination von ausbaufähiger Kapazität und den jetzt durchzuführenden Kosteneinsparungen den Garant zur langfristigen Standortsicherung des Unternehmens.
Es wurde im Gespräch auch sehr deutlich, wie tief verwurzelt das Werk am Standort Eberbach ist und wie eng die Beziehungen der Mitarbeiter zur Firma sind. Umso betroffener sind die Menschen von dem angekündigten Personalabbau. Quer durch alle Abteilungen wird sich die Streichung von Stellen ziehen, und es werden, durch die Aufteilung auf Teilzeitbeschäftigungen, mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als die 135 angegebenen Stellen betroffen sein. Schneidewind-Hartnagel: „Es sind Menschen und deren Angehörige, über deren Zukunft hier verhandelt wird. Der Verlust des Arbeitsplatzes hat im ländlichen Raum mit wenigen Industriearbeitsplätzen noch einmal eine ganz andere Dimension und bedeutet für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Verlust der Existenzsicherung für einen längeren Zeitraum. Davon sind nicht nur sie selber, sondern auch ihre Familien betroffen. Jeder Arbeitsplatzverlust hat daher nicht nur für einen sondern für viele Menschen kaum überschaubare Auswirkungen auf den weiteren Lebensverlauf. In der globalisierten Wirtschaftswelt spielen nur noch Zahlen und Gewinnoptimierung eine Rolle, Menschen kommen dabei nicht mehr vor“. Die Politikerin ist sicher:„Betriebsrat und Gewerkschaft bilden einen starken Rückhalt für die Belegschaft und sind sich ihrer Verhandlungsposition und Verhandlungsmöglichkeiten bewusst. Sie werden alles daran setzen, das Beste für die Beschäftigten zu erreichen. Im Zuge der Sozialplanverhandlungen hofft der Betriebsrat, die Zahl der zu kündigenden Kollegen und Kolleginnen zu verringern“.
Schneidewind-Hartnagel weiß, dass sie als Landespolitikerin keine Möglichkeiten hat, auf Unternehmensentscheidungen Einfluss zu nehmen. Als politische Aufgabe nehme sie aber wahr, den ländlichen Raum als attraktiven Standort für mehr Unternehmen zu fördern und damit mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Auch Eberbachs Bürgermeister Bernhard Martin kann die Entscheidungen der amerikanischen Muttergesllschaft nicht direkt beeinflussen. Gleichwohl steht er in Kontakt mit Geschäftsführung und Betriebsrat von R. P. Scherer, wie er unserem Online-Magazin mitteilte: „Der Geschäftsführer, Herr Jütten, hat mich umgehend über die meines Erachtens völlig überzogenen Forderungen von Catalent informiert. Nach einem Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden Wagner bin ich überzeugt, dass hier auf beiden Seiten des Verhandlungstisches alles versucht wird, um das Schlimmste für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzuwenden. Auch gilt es, die derzeitige Phase der Ungewissheit auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Hierfür habe ich selbstverständlich meine persönliche Unterstützung und die der Stadt angeboten. Für Ende Mai ist ein weiteres Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden vereinbart.“

19.05.12

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