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Informationen aus erster Hand


(Foto: privat)

(bro) (chv) „Menschenrechte“ war eine Einheit im Gemeinschaftskundeunterricht der zehnten Klassen. In diesem Zeitraum gehört es unter anderem dazu, dass Organisationen angesprochen werden, die nachhaltig versuchen, Menschenrechtsverletzungen in allen Staaten der Welt zu verhindern.

Aus diesem Grund setzten sich die Schüler kurz mit Amnesty International auseinander. Dies ist eine non-profit Organisation, die 1961 von Peter Benenson in London gegründet wurde, um Probleme, wie etwa Frauenfeindlichkeiten und Diskriminierungen zu bekämpfen und sich für Rechte von Flüchtlingen oder die Förderung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte einzusetzen.

Um den Unterrichtsstoff noch einmal zu verdeutlichen und den Schülern der Klassen 10a, 10b und 10e näher als bisher möglich zu bringen, ist es der Lehrerin Mathilde Stähle-Buchta gelungen, Nicolas Frenzel, der ehrenamtlich bei Amnesty International in Heidelberg tätig ist, für einen Vortrag am 18. Juli zu gewinnen.

Frenzel, der sich stark in der Rhein-Neckar Region engagiert, erzählte den Schülern zuerst einige Details über Amnesty International. In den Jahresberichten hält die Menschenrechtsorganisation beispielsweise fest, wie viele Menschenrechtsverletzungen im letzten Jahr begangen worden sind. Verstöße in 194 Ländern wurden festgestellt. „Wir wollen gegen eine solche Zahl von Verstößen vorgehen und versuchen, die Welt ein bisschen besser zu machen“, erklärt Nicolas Frenzel die Situation, in der sich Amnesty seit der Gründung befindet. Eine Verbesserung erhoffen sich die Beteiligten unter anderem durch so genannte „urgent actions“, bei denen binnen 48 Stunden bis zu 80.000 Mitglieder dazu animiert werden, Briefe an Regierungen zu schreiben, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder etwa die Inhaftierung von gewaltlosen politischen Gefangenen auszuschließen. Gewaltlose politische Gefangene sind meistens Menschen, die Kritik an einem undemokratischen Regime üben und deshalb „aus dem Weg geräumt“ werden. Um solche Dinge frühzeitig zu erkennen, gibt es einen Kreis von einigen hundert fest angestellten Mitarbeitern bei Amnesty International. Diese kümmern sich um Erkundungen und Hintergrundinformationen über die einzelnen Fälle und viele Menschen auf der ganzen Welt beteiligen sich dann an diesen Aktionen.

„Auch ihr könnt mitmachen, Mitglied werden oder einfach nur Briefe schreiben und dadurch mithelfen, dass unschuldige Gefangene wieder auf freien Fuß kommen“, erklärte Frenzel den interessierten Schülern. „Wenn ein Gefangener nach vielen Jahren und nach unzähligen Briefen deinerseits endlich freikommt, ist das schon ein schönes Gefühl, auch wenn man es leider manchmal nur durch Umwege erfährt.“

Alles in allem war die Veranstaltung und die anschließende Diskussionsrunde ein voller Erfolg und eine Bereicherung für alle Schüler, da diese die Informationen nicht nur aus Lehrbüchern erhalten haben, sondern aus erster Hand und von einem Menschen, der den Schutz der Menschenrechte zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat.

21.07.12

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