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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Kommission besuchte Mülben


Oberes Bild zeigt in der vorderen Reihe von links: Landrat Dr. Achim Brötel, Angelika Appelt (RP Karlsruhe), Stefan Helleckes (Bund Deutscher Landschaftsarchitekten), Dr. Martin Wenz (Landesamt für Denkmalschutz), Roswitha Wolpert (RP Karlsruhe), Margret Uhler (Landfrauenverband Baden-Württemberg), Helmut Wagner (Bürgermeister a.D. Sternenfelds) und in der zweiten Reihe Bürgermeister Markus Haas (li.) im Bürgersaal Mülben. Unteres Bild: Jette Zollmann erläutert den Betrieb auf dem Demeter-Kurgestüt Hoher Odenwald. (Foto: Hofherr)

(hof) Nachdem sich der Waldbrunner Ortsteil Mülben bereits im vergangenen Jahr erfolgreich beim Kreisentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ präsentierte und für den Bezirksentscheid qualifizierte, war am Mittwoch die Bewertungskommission unter der Leitung von Angelika Appel vom Regierungspräsidium Karlsruhe auf den Winterhauch gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass Mülben Zukunft hat. Zur Kommission gehören daneben noch Bürgermeister a.D. Helmut Wagner, Margret Uhler vom Landfrauenverband Baden-Württemberg, Roswitha Wolpert vom Regierungspräsidium Karlruhe, Dr. Martin Wenz vom Landesamt für Denkmalschutz und Stefan Helleckes von Bund Deutscher Landschaftsarchitekten.

Landrat Dr. Achim Brötel und Waldbrunns Bürgermeister Markus Haas waren ebenfalls nach Mülben gekommen um die Kommission zu begrüßen und die Mülbener Dorfgemeinschaft mit Ortsvorsteher Timo Bachert an der Spitze zu unterstützen. Wie stark sich die Dorfgemeinschaft mit dem Wettbewerb identifiziert, zeigte sich auch daran, dass weit über 40 Personen jeden Alters in den Bürgersaal des Dorfs gekommen waren um bei „ihrer“ Präsentation dabei zu sein und den Stolz auf das Erreichte zu dokumentieren. Bei 399 Einwohnern waren damit mehr zehn Prozent aller Dorfbewohner gekommen.

Bürgermeister Markus Haas hob in einer kurzen Ansprache hervor, dass man auch am Alter der Verantwortlichen aus den Aktionsgruppen sehe, dass Mülben Zukunft hat. Seien doch zum einen Menschen jeden Alters engagiert, aber insbesondere der Personenkreis unter 30 sehr stark engagiert. Auch in den örtlichen Vereinen wie Männergesangs- und Schützenverein sowie der Feuerwehr hätten junge Menschen inzwischen die Verantwortung übernommen. Auch kommunalpolitisch sei der Ortsteil mit jungen Gemeinde- und Ortschaftsräte zukunftsfähig aufgestellt.

Landrat Dr. Achim Brötel hieß die Kommission ebenfalls willkommen, wollte aber nicht viele Worte machen, sondern das Dorf bzw. die Dorfgemeinschaft sprechen lassen.

Michael Münch übernahm anschließend die Aufgabe „Leitbild und wirtschaftliche Initiativen“ zu präsentieren. Nach einer ELR-Grobanalyse, mit der innerörtliche Potenziale erkundet wurden, und der Sicherung der Infrastruktur durch kommunale Maßnahmen wie bei der Sanierung von Simmesstraße und Wagenschwender Weg sei der Ortsteil besonders durch seine drei Demeter-Landwirtschaftsbetriebe geprägt, die seit vielen Jahren nachhaltige, ökologische Landwirtschaft betreiben und somit einen verantwortlichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen garantieren. Zu den Betrieben gehört auch die größte deutsche Stutenmilchfarm. Darüber hinaus werde in Mülben mittels Photovoltaik Strom erzeugt. Mit einer kürzlich eingeweihten Schnelllade-Tankstelle für Elektroautos habe man einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft gemacht, hob Münch hervor. Außerdem habe man bei einem BürgerEnergie-Wettbewerb eine Machbarkeitsstudie gewonnen, anhand der nun die Realisierung eines Nahwärmenetzes erkundet wird. Hier soll der nachwachsende Rohstoff Holz eingesetzt werden. Mit drei gastronomische Betrieben, die sich der regionalen Küche verschrieben haben, sei darüber hinaus für das leibliche Wohl von Bewohner und Touristen gewährleistet. Zahlreiche touristische Highlights wie der Kurpark, die Katzenbuckel-Therme im Nachbarort, aber auch die gesicherte medizinische Versorgung, die Vorhaltung von Bildungseinrichtungen, ein weiträumiges Wanderwegenetz mit dem neu konzipierten Katzensteig sowie dem geplanten Höllbach-Pfad zeige das ganze Spektrum für Einheimische wie Besucher, weshalb man sich das Leitbild „Natürlich wohnen & urlauben“ auf die Fahnen geschrieben habe. Geplant seien mehr Konzerte auf der Naturbühne im Kurpark, ein Wanderweg-Leitsystem, Stellplätze am Wanderparkplatz, eine Nette Toilette im Kooperation mit den Gastwirten und ein Beleuchtungskonzept für den Park, schloss Michael Münch seine Ausführungen.

Ortsvorsteher Timo Bachert stellte anschließend die „Sozialen und kulturellen Aktivitäten“ vor. Mit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Schützenverein, dem MGV, den Fichtenstellern, dem Luftsportverein und der Yoga-Gruppe, die im Rahmen des Wettbewerbs gegründet wurde, sei der Ortsteil gut aufgestellt, so Bachert. Neben vielen markanten Punkten wie dem Felsenhaus an der Markgrafenhöhe, den Mülbener Seen, diversen Bildstöcken und Gedenksteinen, prägen viele Veranstaltungen und Aktionen den Jahreslauf und die dörfliche Gemeinschaft. Besonders erwähnenswert sind dabei Waldbrunner Stutenmilch- und Mostwochen, das Dorffest im Kurpark und das Drachenfest auf dem Segelflugplatz. Ein Dorftreff für Jung und Alt mit Spiele- und Bastelnachmittagen, aber auch Vortragsveranstaltungen sei im Rahmen des Wettbewerbs neu entstanden, erläuterte Bachert weiter. Darüber hinaus habe man im Kurpark ein Bücherregal und eine Tauschbörse für Koch- und Backrezepten mit traditionellen und modernen Speisen der Region installiert. Geplant habe man einen Neubürgerbrief, in dem sich Vereine und Institutionen vorstellen. Damit will man Zugezogenen den Anschluss erleichert. Weiterhin sollen im Kurpark weitere Spielmöglichkeiten entstehen. Ein Weide-Tipi sowie eine Boulebahn seien bereits im Entstehen bzw. fertig gestellt.

Sophia König war anschließend dafür zuständig, die „Baugestaltung und Entwicklung“ des Ortsteils vorzustellen. Der Bestand wurde im Rahmen einer ELR-Studie erfasst. Dabei wurde bestätigt, dass ortsbildprägende Gebäuden aufgrund von Neuansiedlungen nach dem 30-jährigen Krieg im Schweizer Baustil errichtet sind. Neubaugebiete fügen sich zudem gut in ein gutes Gesamtbild ein. Heimischer Bundsandstein sei dabei ein weitverbreitetes Baumaterial. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen historische Gebäude erhalten und durch Umbauten und Nutzungsänderungen neu belebt werden. Der Kurpark als Ortsmitte sei das Herzstück Mülbens. Mit Fördermitteln der EU sei dort eine Naturbühne entstanden. Im Rahmen des Wettbewerbs habe eine sehr aktive Gruppe die Tischgarnitur erneuert, und feste Bänke rund um das Kneippbecken angebracht. Rund um das Dorf habe man 43 Ruhebänke instandgesetzt und markiert, sodass die Pflege künftig einfacher sei. Durch die Reaktivierung von Wanderwegen sollen weitere Attraktionen realisiert werden, stellte König die weiteren Aufgaben vor. So will man den Höllpfad neu anlegen und den stärksten Baum auf Gemarkung der Gemeinde Waldbrunn als Naturdenkmal ausweisen. Im Rahmen des Wettbewerbs habe die Dorfgemeinschaft eine Prioritätenliste mit 43 Maßnahmenpunkten erstellt. Davon habe man bereits 19 Punkte erledigt; sechs Punkte würden derzeit bearbeitet und sechs Punkte sollen innerhalb des kommenden Jahres erledigt werden.

In Vertretung ihres erkrankten Manns stellte Christel Schölch-Stephan die „Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft“ vor. Neben vielen Grünflächen innerhalb des Orts mit der originellen Parkanlage, begrünten Häusern und alten Bauerngärten sowie einem strukturierten Friedhof in malerischer, landschaftlicher Umgebung, seien es die typischen Odenwälder Streuobstwiesen am Ortsrand und die beiden Seen auf Mülbener Gemarkung. Mit der Pflege der straßenbegleitenden Bäume, der Bepflanzung des Kurparks und des Friedhofs mit heimischen Gehölzen, habe man weitere Maßnahmen umgesetzt. In Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) habe die Dorfgemeinschaft eine alte Christbaum-Plantage gerodet, um dort ein Feuchtbiotop für Amphibien, aber auch Vögel und Insekten sowie Kleinsäuger zu schaffen. Am Höllbach, der in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet liege, soll ein Lehrpfad angelegt werden, der auf den artenreichen Lebensraum mit vielfältiger Flora und Fauna erklärt. Zum Erhalt der Kulturlandschaft tragen auch die Demeter-Landwirte bei, die Kühe, Pferde und Ziegen auf Weiden halten. Geplant seien weitere Obstbaum- und Heckenpflanzungen, der Ausbau von (innerörtlichen) Fußwegen, Müllsammelaktionen und neuen Strategien zur Müllvermeidung wie Infoplakate, Aktionen mit Schulkindern soll präventiv gewirkt werden. Wie zukunftsfähig Mülben sei, zeigen auch die bereits erwähnten Stutenmilch- bzw. Mostwochen. Mit den Aktionswochen sei es hervorragend gelungen, Natur- und Landschaftsschutz mit Ökonomie und Tourismus zu verbinden. Für künftige Aktionen sei die Anlage eines Ruhehains sowie die Errichtung von Trockenmauern auf dem Friedhof geplant. Außerdem sollen die beiden Mülbener Seen besser touristisch erschlossen werden, schloss Schölch-Stephan ihre Ausführungen.

Nachdem die Kommission die aufgestellten Infotafeln begutachtet hatte, machte man sich auf einen Rundgang durch Mülben. Als Stationen waren die ortsbildprägenden Gebäude in der Dorfmitte, die E-Tankstelle mit Schnellladestation und Infos zu Aktivitäten für die Wartezeit, die historische Schweizer Straße, das Feuerwehrhaus, die Simmesstraße, Friedhof, Schützenhaus und Wanderparkplatz. Dort erläuterten die Sprecher der Aktionsgruppen sowie Bürgermeister Markus Haas und Ortsvorsteher Timo Bachert die realisierten und noch geplanten Maßnahmen. Zum Abschluss ging es in den Kurpark, wo Jette Zollmann vom Kurgestüt Hoher Odenwald Stutenmilch zum Probieren servierte.

Nachdem die Kommission im Bus abgefahren war, um am Nachmittag Hirschlanden unter die Lupe zu nehmen, waren sich Dorfgemeinschaft, Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Markus Haas einig, dass Mülben für die Zukunft gerüstet und gut aufgestellt sei. Egal wie man sich letztlich platziere, Mülben habe auf jeden Fall gewonnen, freute sich auch Ortsvorsteher Timo Bachert.

29.06.15

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