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Vorschlag: Schul- und Vereinsbad mit begrenzter öffentlicher Nutzung


Zu wenige Besucher und hohes Defizit - Bäderexperte Dietmar Altenburg riet zur Orientierung am Machbaren. (Foto: Hubert Richter)

(hr) Um die Zukunft des sanierungsbedürftigen Eberbacher Hallenbads ging es heute in einer gut besuchten Info-Veranstaltung in der Stadthalle. Ein Bäderexperte empfahl dabei einen Neubau statt einer Sanierung.

Über 100 Zuhörer konnte Bürgermeister Peter Reichert im Beisein von Stadtwerkeleiter Günter Haag und Schwimmmeisterin Stefanie Meier von den Bäderbetrieben um 17 Uhr im großen Saal begrüßen. Schon seit einiger Zeit ist klar, dass das Hallenbad aus den 1970er Jahren aufgrund seines technischen und baulichen Zustandes nicht mehr lange weiterbetrieben werden kann. Im Jahr 2016 wurde eine Kostenschätzung für Sanierungsmaßnahmen vorgestellt (wir berichteten). Der Gemeinderat beauftragte dann die Altenburg Unternehmensberatung GmbH (Düsseldorf) mit einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung verschiedener Varianten.

Dietmar Altenburg stellte die Ergebnisse heute vor und riet von einem Sanierungsbeschluss auf Grundlage der 2016er Zahlen dringend ab, denn die seien längst überholt.
Geprüft hat sein Büro zunächst eine ersatzlose Schließung des Hallenbads. Auch die würde schon 3 Mio. Euro kosten, schätzt Altenburg. Die Sanierung käme auf rund 6 Mio. Euro und ein Neubau (25-m-Becken mit fünf Bahnen und Hubboden) auf etwa 7,8 Mio. Euro. Altenburg selbst hatte eine weitere Variante ins Spiel gebracht: Ein reines Schul-, Vereins- und Gruppenbad mit vier Bahnen wäre bei den Investitionen rund 1 Mio. günstiger ( rund 6,8 Mio Euro) und bei den laufenden Kosten deutlich billiger. Dass das Eberbacher Hallenbad pro Jahr nur 13.000 öffentliche Nutzer (also außerhalb von Schulen, Vereinen und Gruppen) zähle, sei erschreckend wenig, so Altenburg. Bei der Sauna sei die Besucherbilanz noch schlechter (im Sommer nur 9 Nutzer/Tag). Daher solle man sich auf jeden Fall von der Sauna trennen.
Zurzeit verursachen die Bäderbetriebe bei den Stadtwerken ein jährliches Defizit von rund 840.000 Euro (bei insgesamt knapp 100.000 Besuchern jährlich im Frei- und Hallenbad). Bei Schließung des Hallenbads ließe sich das Defizit nach den Berechnungen Altenburgs um jährlich etwa 200.000 Euro senken. Alle anderen Varianten dürften es aber stark erhöhen. Am unwirtschaftlichsten wäre es demnach, das Hallenbad einfach mit nötigen schrittweisen Sanierungen weiter zu betreiben: Über 1,3 Mio. Euro/Jahr (Schätzjahr 2021). Sanierung und Neubau lägen im Jahr 2021 mit geschätzten Jahresdefiziten von knapp 1,3 Mio. Euro etwa gleichauf. Dauerhaft am günstigsten wäre dem Experten zufolge das (weniger personalintensive) Schul-, Vereins- und Gruppenbad mit etwas über 1 Mio. Euro Defizit pro Jahr. Untersucht hat Altenburg auch ein zusätzliches Multifunktionsbecken, das aber bei allen Bau-Varianten das Defizit um etwa 120.000 Euro/Jahr erhöhen würde. Die Zahlen basieren nicht auf konkreten Vorplanungen, sondern auf Erfahrungswerten Altenburgs aus Hunderten realisierten Hallenbädern in Deutschland und sind auf Basis einer Hallenbad-Nutzungsdauer von 20 Jahren berechnet.

Der Fachmann sprach heute Klartext: Eberbach solle sich am finanziell Machbaren orientieren und sich von Wunschträumen verabschieden. Das wäre dann wohl ein einfaches, funktionales, neues Hallenbad ohne Schnickschnack, hauptsächlich für Schulen und Vereine, wobei bestimmte Nutzungszeiten für die Öffentlichkeit festgelegt werden könnten. Die Eintrittspreise müssten aber auch dann erhöht und die Saisonkarten sollten abgeschafft werden. Damit die Eberbacher auch während der Bauzeit möglichst wenig auf die Benutzung der Bäder verzichten müssten, wäre laut Dietmar Altenburg denkbar, den Neubau an anderer Stelle auf dem Gelände der Bäderbetriebe zu errichten. Dann könnte das bisherige Hallenbad bis zur Öffnung des Neubaus weiter betrieben werden.

Er bekomme “schon ein bisschen Schnappatmung angesichts der Zahlen”, sagte Bürgermeister Peter Reichert. Dies insbesondere, da es sich beim Hallenbad um eine freiwillige Aufgabe handele und man zurzeit schon millionenschwere Pflichtprojekte in der Planung habe (Feuerwehrhaus, Kindergarten, Schulen). Auf jeden Fall soll die Entscheidungsfindung im Gemeinderat ein transparenter Prozess werden, bei dem alle Bürger ihre Meinung äußern könnten, so Reichert. Die Präsentation, die Dietmar Altenburg heute in der Stadthalle zeigte, soll demnächst auf der Homepage der Stadt Eberbach für alle abrufbar sein.

Wann mit einer Entscheidung des Gemeinderats zu rechnen ist, ist wohl noch völlig unklar. Peter Reichert will darüber nach der Sommerpause in den Ausschüssen und im Gemeinderat diskutieren. Fachmann Altenburg hat auch hierzu Erfahrungswerte: Der kommunale Vorlauf dauert zwischen drei und acht Jahren, die Bauzeit dann noch einmal etwa zwei Jahre.

23.07.18

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