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Nachrichten > Wirtschaft und Arbeit

Dem Patienten Oberzent neues Leben einhauchen


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Staatsminister Axel Wintermeyer informierte sich am Montag, 5. August, in Beerfelden über Existenzgründungen, die von „Revive Oberzent“ begleitet werden.

Was zuerst nach einem Gute-Laune-Termin mit leckeren Häppchen für Staatsminister Axel Wintermeyer aussah, bei dem er in Augenschein nahm, was es in Oberzent an neuen, kreativen Geschäftsmodellen gibt, wurde für den Chef der Wiesbadener Staatskanzlei am Ende doch etwas ungemütlicher. Dann nämlich nutzten die ins Kaufhaus Knoll gekommenen Unternehmer die Gunst der Stunde, ihn ganz konkret auf die Benachteiligung von kleinen Firmen im ländlichen Raum anzusprechen.
Im Fokus der Wintermeyer’schen Sommertour stand das Projekt „Revive Oberzent“. Denn die ehrenamtliche Gründerunterstützung schaffte es in die Endausscheidung des hessischen Demografiepreises und hat damit ein Preisgeld von 2000 Euro bereits sicher in der Tasche. Am 15. August ist die finale Präsentationsrunde in Wiesbaden. „Von hilfreichen Tipps, einem starken Netzwerk und einer gezielten Wirtschaftsförderung profitieren alle“, betonte der Staatsminister.
Bürgermeister Christian Kehrer sprach zu Beginn an, dass es viele Ideen gebe, diese aber manchmal an zu hohen Auflagen scheiterten. In diese Kerbe hieben auch Christoph Seip und Mark Strauß von Revive. Wenn Behörden im Boot sind, werde es kompliziert, meinte Seip unverblümt. „Wir sind deshalb so erfolgreich, weil wir daran vorbeischippern‘“, sagte er am Beispiel IHK.
Zehn Unternehmensgründungen in zehn Jahren haben sich die Macher vorgenommen. Zwei erfolgte im vergangenen Jahr und zwei weitre in der der Realisierung lassen dieses Ziel realistisch erscheinen. „Warum fangen wir nicht einfach an“, plädierte Seip für eine andere Denke in der Gesellschaft. Das bestehende Netzwerk ist in Oberzent aufgrund seiner ineinandergreifenden Strukturen extrem dicht.
In der Stadt „kennt man uns“, weiß Seip. Die Revive-Leute wollen deshalb über den Oberzent.-Tellerrand hinausschauen. Seine Idee ist es, an Hochschulen Werbung zu machen. „Wir können Pioniere unterstützten, die woanders kaputtgehen“, betonte er. Eben weil der Odenwald ganz anders strukturiert ist. Hier helfen die Menschen einander, man nur auf sie zugehen und fragen.
Das bekräftigte auch Wolfgang Bechtold aus Mossautal. Er ist einer von acht ehemaligen Unternehmern, die dem Netzwerk mit ihrer langjährigen Erfahrung zur Seite stehen. Sie geben Tipps und vermitteln Kontakte: Das A und O bei einer Geschäftsgründung. Wichtig ist eine positive Einstellung: „Wir müssen auch in den Köpfen arbeiten“, betonte Seip. Jahrzehntelanger Leerstand darf nicht als gottgegeben hingenommen werden. Den Abwärtstrend gilt es zu bekämpfen.
Er sieht in Oberzent bedauerlicherweise einen gewissen Fatalismus, was die städtische Fortentwicklung betrifft, „aber auch einen unfassbar hohen Anspruch“. Nach dem Motto: Die seit einigen Jahrzehnten währende Abwärtsspirale soll sich gefälligst innerhalb kürzester Zeit ins Gegenteil verkehren: eine nicht umzusetzende Vorstellung. „Die Leute müssen aufwachen“, appelliert er an die Oberzenter.
Deutschland, Land der Vorschriften: Die machen vor allen Kleinbetrieben auf dem Land das Leben schwer, hob Strauß hervor. Bestes Beispiel: die Bäckerei Riesinger, die keinen Nachfolger findet. Egal wie groß ein Unternehmen ist, es muss laut Strauß – etwa beim Datenschutz - die gleichen Vorgaben erfüllen wie ein Riesenbetrieb. Nur fällt es dem viel leichter, weil er mehr personelle und finanzielle Ressourcen hat.
Er formuliert es plakativ: „Ich will doch meine Zeit voll in den Job stecken, mit dem ich mein Geld verdiene.“ Und nicht Stunde um Stunde der Bürokratie widmen. Genau hier entstand eine rege Diskussion mit Wintermeyer, dessen eher pauschale Aussagen die Anwesenden nicht zufrieden stellten. Der Minister hatte zu Beginn den demografischen Wandel nachgezeichnet und dabei das Wort „Entjüngung“ als euphemistischen Begriff für die Überalterung der Gesellschaft mehrfach verwendet. Seiner Meinung kann ein Umschwung nur funktionieren, wenn sich die Bürgerschaft als Ganzes dagegen stemmt und die Stadt attraktiv auch für Auswärtige ist. Ein Thema, das Landrat Frank Matiaske ebenso für den kompletten Odenwald ansprach.

07.08.19

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