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Nachrichten > Kultur und Bildung

Auf dem Lorenweg wurden einst Steine zu Tal gefahren


(Foto: Claudia Richter)

(cr) Der Verbindungsweg zwischen Waldstraße/Karlstalweg und Untere Talstraße/Lindenweg hat jetzt einen Namen, der auf die historische Nutzung des Wegverlaufs hinweist.

Der Fuß- und Radweg am Waldrand oberhalb der Häuser in der Unteren Talstraße wird täglich von zahlreichen Menschen genutzt, denn er stellt eine günstige und kurze Verbindung zwischen dem Wohngebiet in der Steige und dem Bahnhof bzw. der Innenstadt dar. Bislang war das Wegstück namenlos gewesen. Dieser Tage wurden nun auf Vorschlag von Altstadtrat Hubert Richter, der selbst in Eberbach-Nord wohnt und den Weg häufig nutzt, Schilder mit der Bezeichnung “Lorenweg” angebracht.

Mitte November 2019 hatte Richter der Stadtverwaltung die Namensgebung für den Weg vorgeschlagen. Über diesen Weg verlief nämlich von etwa 1890 bis 1950 eine Gleisanlage, auf der in den Steinbrüchen im “Grazert” (am Berg oberhalb der Königsberger Straße) gebrochene Steine auf Transportloren unter Ausnutzung des Gefälles zum Steinwerk im “Kleinen Bruch” transportiert wurden. Wo früher die in ganz Eberbach-Nord nicht zu überhörende “Steinsäge” war, befinden sich heute unter anderem der Lidl-Markt und die Autowaschanlage “Waschbär”. insgesamt 2,5 km lang war die Gleisanlage für den Transport der Steine. Der Gleisverlauf ist heute auch weiter oben im Wald noch fast vollständig in Form von Fußpfaden zu sehen und zu begehen.
Durch die neue Wegbezeichnung mit kleinen gelben Schildchen wird nun auf diese historische Nutzungsform und auf die Entstehung des Wegs hingewiesen.
Nachdem die Gleisanlage um 1950 aufgegeben wurde, erfolgte der Transport der Steine aus dem Wald bis zur Stilllegung des letzten Steinbruchs im Grazert im Jahr 1970 (heute “Felsennest”) auf Lkws.

05.02.20

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