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Nachrichten > Kultur und Bildung

Wien trifft Hirschhorn


(Foto: privat)

(bro) (as) Das war ein Gipfeltreffen auf höchstem Niveau. Im vollbesetzten Kapitelsaal des Hirschhorner Klosters traf am 29. Februar Wiener Lebensfreude auf ehrwürdige Hirschhorner Geschichte. Die beiden Wiener Musiker, Johannes Pflegerl und Luca Monti, schenkten dem Publikum einen ganz besonderen Abend.

Das Wetter war der einzige Faktor, der an diesem Samstag nicht mitspielte. Und trotzdem hat sich der Kapitelsaal bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Vorfreude war dem Publikum förmlich anzusehen. Es wurde nicht enttäuscht.

Die leichte Wiener Muse, die an diesem Tag in den Kapitelsaal einzog, bot dem unfreundlichen Wetter gekonnt die Stirn. Federleicht war der Anschlag von Luca Monti auf dem inzwischen 113 Jahre alten Flügel und die schnellen Läufe präzise und perfekt abgestimmt mit der Violine. Die Mozart-Sonate ein wunderbarer Auftakt und alle vier Sätze so bezaubernd, wie nur Mozart sein kann. Luca Monti hat als Profi schnell erkannt, dass der Flügel vor allem die leisen Töne liebt, von denen das Publikum auch noch in der letzten Reihe ergriffen waren. Perfekt war das Zusammenspiel der beiden Musiker, es brauchte keine Abstimmung, ein kleiner Blick genügte und schon war der Raum in ein heiter-melancholisches Wiener Flair getaucht. Warm und voll klang die Violine, der Johannes Pflegers mal kraftvolle vorwärts drängende, dann wieder weiche und zarte Töne entlockte. Der einzigartige Klang ist auch dem Alter des Instruments geschuldet, wurde es doch bereits im Jahr 1690 von Giovanni Grancino in Mailand gebaut.

In Beethovens Frühlingssonate konnte man die Wetterkapriolen des Tages quasi nachvollziehen, mal stürmisch wild, mal trommelnder Regen, dann wieder mild und warm - es passte zusammen. In den folgenden Stücken spiegelte sich ein Querschnitt der Wiener Musik wider, die nicht nur leichte Muse, sondern durchaus auch melancholisch stimmungsvoll daherkam. Besonders eindringlich, wenn Johannes Pflegerl seiner Geige einen „Dämpfer“ aufsetzte, und dem Klang auf diese Weise einen besonderen „Schmelz“ verlieh oder ihr gezupft eher kesse Töne entlockte.

An diesem Abend war für jeden etwas dabei. Obwohl der Abend rund zwei Stunden dauerte, schien das Ende nun doch plötzlich da, die Zugabe, „Marsch miniature viennoise“ von Fritz Kreisler, schon gespielt und das Publikum vor Begeisterung auf den Beinen. Verdiente Standing Ovations für zwei Musiker, die neben aller Professionalität auch viel Ehrfurcht und Demut für das besondere Ambiente mitbrachten. Pfleger und Monti waren beide vom Kapitelsaal sehr beeindruckt und versprachen, wiederzukommen.

Der Abend war auch jenseits der Musik durchaus gehaltvoll. Denn bevor das Konzert anfing, berichtete Ilona Dörr vom Fortschritt eines Hilfsprojektes in Uganda, das sie gemeinsam mit Johannes Pflegerl unterstützte und dem die Spendeneinnahmen des Abends gewidmet waren. Dieses Geld fließt direkt in den Bau von Berufsschulen und ermöglicht jungen Menschen dort eine solide Berufsausbildung. Dafür verzichteten die Musiker auf ihre Gage, und auch das Land Hessen leistet dazu einen Beitrag. Dies erklärte Ilona Dörr in ihrer Vorrede und begrüßte in diesem Zusammenhang den Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Michael Meister, die Landtagsabgeordnete Birgit Heitland und schließlich den Hirschhorner Bürgermeister Oliver Berthold, der den Abend in diesem ehrwürdigen Rahmen ebenfalls sehr genossen hat.

Aus Sicht der Organisatoren im Förderverein Klosterkirche ist dieser Abend erneut ein großer Erfolg - viele der Gäste im Publikum sind inzwischen regelmäßig Gast im Kapitelsaal. Die Atmosphäre, wenn der Raum mit Lichtern und Kerzen effektvoll in Szene gesetzt ist, die Erfrischungen und der Austausch in der Pause, all das machte diesen Abende zu etwas Besonderem. Nicht zuletzt auch wegen des Segens, den Pater Joshi am Ende den Musikern wie Gästen mit auf den Weg gab.

Der nächste und letzte Karmel-Abend dieser Saison findet am Samstag, 28. März, um 19 Uhr statt. An diesem Abend bringen die Musiker russische Impressionen in das Kloster. Auch darauf darf man sich freuen.

03.03.20

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