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Nachrichten > Kultur und Bildung

Jelena Engelhardt an der Engelsharfe - Mixta Colorum am 29. Juli


(Fotos: Christina Lechner/Stefan Pahl)

(bro) (hqu) Wer sich schon immer gefragt hat, weshalb Engel oft mit einer Harfe dargestellt werden, bekam in der Ausklang-Andacht am Mittwoch, 15. Juli, in der Klosterkirche Hirschhorn eine Antwort. Denn wer hier die Werke großer Komponisten aus drei Jahrhunderten in Jelena Engelhardts Interpretation an der Harfe hören durfte, erlebte durch ihre sphärischen Klänge selbst eine Entrückung.

Schon bei der sonst vermutlich zumeist auf Cembalo oder Orgel interpretierten Passacaglia von Händel (1685-1759) durfte der Hörer eine neue Erfahrung machen, denn die Harfe erinnerte an beide Instrumente auf ihre Weise.

Besonders reizvoll waren beim sich anschließenden, extra für Harfe komponierten Impromptu op. 86 von Fauré (1845-1924) die terrassendynamischen Echo-Effekte, denn wenn aus dem Altarraum eine Phrase erst im Forte und anschließend im Piano - quasi als Echo aus der Ferne - erklang, entstand beim Zuhörer der Eindruck, dass der Altarraum in die Raumtiefe unendlich weitergeht. Bei derartigen Klängen vermutete man als Ausgangspunkt jedoch eher das himmlische Jerusalem als das benachbarte Eberbach.

Bei der ebenfalls für Harfe komponierten „Chatelaine en sa tour op. 110“ des gleichen Komponisten zeigte die äußerst musikalische Künstlerin ihre hohe Virtuosität. Mit Spannung aufbauenden Crescendi gelang es ihr darüber hinaus, den Hörer zu bannen. Lieblich interpretierte lyrische Phrasen folgten, und wieder verzückte sie den Zuhörer mit plötzlichen Arpeggien im Pianissimo.

Charakterlich ganz anders, fast ein bisschen düster begann die folgende, überzeugend interpretierte moderne Komposition von Maria Di Cosimo (*1992) mit einem Orgelpunkt im Bass. Die bald einsetzenden, wiederum sphärischen Oberstimmen ließen schließlich erkennen, dass es sich um eine „Meditazione“ handelte. Kaum jemand im Publikum wusste aber, dass Cosimo selbst anwesend war: „Manchmal muss man auch etwas erfinden“, erläuterte jene im Interview nach dem Konzert ihre Art zu komponieren, „aber auch wenn mir eine Idee spontan in den Sinn kommt, muss man diese verarbeiten. Dieses Stück entstand dagegen - abgesehen vom Schlussteil - fast wie eine Improvisation, und ich habe es direkt für Jelena geschrieben.“

Der sich anschließenden, berühmten „1ère Arabesque“ von Debussy (1862-1918), die im Original für Klavier erdacht worden war, fehlte wiederum nichts an Ausdruck. Engelhardt meisterte es mit Bravour, die für romantische und impressionistische Musik typische Agogik mit den hier vorhandenen rhythmischen Raffinessen in Einklang zu bringen, so z. B. dem gleichzeitigen Erklingen gerader und ungerader Unterteilungen des Metrums („zwei gegen drei“ also).

Die jetzt zunächst fast naiv-kindlich anmutende „Fantasie über ein Haydn-Thema“ von Grandjany (1891-1975) entpuppte sich alsbald als kompositorisch ausgereiftes und an den Interpreten hohe Anforderungen stellendes Variationswerk, bei dem das einfache Thema mit technisch höchst schwierigen Arpeggien umspielt wird, in die Mollvariante moduliert und schließlich grundständig im gesamten Charakter variiert werden soll. Alles meisterte die Harfinistin mit Bravour, und dennoch war stets Haydns kleine Melodie zwischen all den vielen Zusatztönen herauszuhören, bis am Ende - nach ein paar musikalischen Raketen - wieder ganz einfach die Tonika erklang, sodass das Publikum nach allem Staunen einen Grund zum Schmunzeln hatte.

Mit lieblicher Begleitung und mediantisch-entfernter Harmonik entführte die Solistin ihr Publikum schließlich auf eine Fantasiereise nach Granada, während sie das gleichnamige Charakterstück von Albeniz (1860-1909) vortrug. Nur kurz deutete der Mittelteil der sonst sehr herzerweichenden Komposition an, dass dort vielleicht auch nicht ganz alles in Ordnung ist - möge dies ein kleiner Trost für alle im Raum oder zu Hause hinter den Bildschirmen sein, die in diesem Jahr ihr Fernweh stärker unterdrücken müssen als sonst.

Sonst fordert Roland Ziegler gerne eine Zugabe, aber Jelena Engelhardt gab diese mit Haselmanns „Feuille d’automne“ bereits unaufgefordert. Nun blieb es für den regelmäßigen Ausklang-Besucher spannend, als der Vorstand das Mikrophon betrat: Wird er noch eine fordern? Nein, er dankte der Harfinistin, drückte sein Staunen aus, überreichte Blumen und dankte dem Team, welches aller Widerstände zum Trotz in diesem Sommer Konzerte veranstaltet und lud zugleich ein, dem Förderverein Klosterkirche beizutreten, der die diese Kirche instand hält und mit solch einem, ganz besonderen Leben füllt.

Von den Auslang-Andachten kann an jedem Mittwoch ab 20.44 Uhr im Internet (Link s. u.) ein Livestream von zu Hause aus mitverfolgt werden.

Mixta Colorum - für jeden etwas: am 29. Juli um 20.44 Uhr

(as) Voller Ungeduld warten die Schüler der Hirschhorner Musikschule darauf, endlich wieder musizieren zu dürfen. Bei den Ausklang-Konzerten in der Hirschhorner Klosterkirche setzen sie eigentlich den Schlusspunkt der Saison. In diesem Jahr ist alles anders.

Zum Musikunterricht gehört das Vorspielen vor Publikum. Zwar durfte an der Musikschule wieder unterrichtet werden, doch die Vorspiele mussten wegen der Corona-Bestimmungen ausfallen. Man kann sich vorstellen, dass die Schüler voller Ungeduld ihrem ersten öffentlichen Auftritt entgegenfiebern. So kommt es, dass das Ensemble der Musikschule auf stolze 19 Künstler angeschwollen ist.

Ein so großes Ensemble stellt bestimmte Anforderungen an das Programm, um allen Instrumenten und Talenten gerecht zu werden. Eine bunte Mischung, Harfen, Blockflöten, Querflöten und Klavier, prägt die Stimmung des Abends. Gespielt wird quer durch die Genres: zeitgenössische Kompositionen für die Harfe von Pambuch und Grandjany, aber auch von Nadermann, der im 18. Und 19. Jahrhundert für lebte.

Ähnlich vielfältig sieht das Programm der Flötisten aus: Gespielt werden Stücke von E. Krämer, Louis Armstrong, C. Rosin, P. Campo, H. Heilmann und anderen. Als Zuhörer lernt man dabei auch das Klangspektrum der Blockflöten kennen, von der Bassflöte über die Altflöte bis hin zur Sopranflöte.

Die Cellisten konzentrieren sich auf klassische Komponisten wie Giovanni Battista Cirri und Georg Goltermann, die beide viel für das Cello komponierten.

Am Klavier erklingt neben Mozart, Mendelssohn Bartholdy und Chatschaturian auch ein Werk eines Komponisten mit dem prosaischen Namen J. Schmidt. Sein Debütalbum erschien erst 1991, und sein Werk „All of me“ spielt darauf an, dass es weit mehr als nur geübte Hände braucht, um dieses Stück zu spielen.

Und schließlich gibt es noch die Querflöte, die mit ihrem samtig-weichen Klang im Tanz der Ziegen (Danse de la chêvre’) zu hören sein wird. Das Stück des französisch-schweizerischen Komponisten Arthur Honegger wurde einst für die Tänzerin Lysana im Stück La Mauvaise Pensée komponiert.

Es spielen: Alicia Andryczka, Emilia Böhnig, Ida Bauer, Anna Debo, Lena Debo, Elisa Enger, Stella Franzisko, Mara Fuchs, Kim Götz, Miriam Hahn, Anna Hölz, Antonia Lechner, Thanh Mai, Salome Kerle, Lynn Sauter, Annika Schwinn, Anna Thommes und Johannes Thommes.

Wie bereits während der gesamten Ausklang-Reihe 2020 gelten die Corona-Schutzmaßnahmen: Die Plätze in der Klosterkirche sind strikt limitiert. Wer hier keinen Platz mehr findet, ist eingeladen, im Klosterhof bzw. im Kapitelsaal des Hirschhorner Klosters dem Livestream zu folgen, den Mike Müller vom Ceo-Studio in Kortelshütte eingerichtet hat. Dieser Livestream lässt sich auch auf YouTube verfolgen. Um den Andrang im Vorfeld abzuschätzen, hilft es, wenn sich Besucher im Vorfeld via E-Mail (Link s. u.) anmelden.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

E-Mail-Kontakt: familie.lechner@gmx.net

Infos im Internet:
www.ceol.studio


23.07.20

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