Eberbacher Autoren gingen verd�chtigen Br�nden auf den Grund Auch in Ferdinandsdorf, von dem es im Wald beim Reisenbacher Grund nur noch Reste gibt, fielen "verd�chtige Feuersbr�nste" auf. (Foto: Hubert Richter)(hr) Das Eberbacher Autorenpaar Ute und Roland Wielen hat wieder ein heimatgeschichtliches Buch als PDF-Dokument ver�ffentlicht. Diesmal geht es um �Verd�chtige Feuersbr�nste� in der ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts in der Region um Eberbach.
Nach den Forschungen des Autorenduos gab es in zahlreichen D�rfern des s�dlichen Odenwalds in der Zeit um 1825 ungew�hnlich viele Br�nde von Geb�uden. Die Regierung des Gro�herzogtums Hessen bezeichnete diese Vorkommnisse als "verd�chtige Feuersbr�nste" und verh�ngte finanzielle Sanktionen gegen die entsprechenden Gemeinden. Sie vermutete, da� Hausbesitzer ihre H�user absichtlich in Brand gesteckt hatten, um einen "widerrechtlichen Gewinn" zu erlangen. Meist lag damals die Brand-Entsch�digung, die der Hausbesitzer von der staatlichen Brandversicherung kassieren konnte, deutlich h�her als die Kosten f�r einen Wiederaufbau des Geb�udes. Auch f�r einige angrenzende D�rfer im Gro�herzogtum Baden zeigen die ver�ffentlichten Brand-Entsch�digungen das gleiche Ph�nomen. Anhand einer statistischen Analyse der vorliegenden Brandnachweise zeigen Ute und Roland Wielen, dass die �berwiegende Mehrzahl der Br�nde in diesen Orten mit h�chster Wahrscheinlichkeit keine "zuf�lligen" Ursachen hatte. Dass "verd�chtige Feuersbr�nste" durch Eigenbrandstiftungen gerade im Odenwald h�ufiger auftraten, lag laut Vermutung der Autoren haupts�chlich an der gro�en Armut im Odenwald, an einem ungew�hnlich starken allgemeinen Preissturz (Deflation) um 1825, an allgemein zu gro�z�gigen Bestimmungen der Brandversicherung, an der einsamen Lage der D�rfer im hinteren Odenwald, die die Aufdeckung von Eigenbrandstiftungen erschwerte und an der leichteren Verf�gbarkeit von billigem Bauholz im Odenwald. Besonders aufgefallen ist Ute und Roland Wielen die relativ hohe Zahl von Br�nden im badischen Ort Ferdinandsdorf. Sie beschreiben diese 1851 aufgel�ste Gemeinde, die nahe beim heutigen Reisenbacher Grund lag, im Buch daher n�her.
Das 180-seitige Dokument kann kostenlos unter untenstehendem Link heruntergeladen werden. Bereits vor einigen Monaten war von Ute und Roland Wielen ein Online-Buch �ber die fr�hmittelalterliche Siedlung �Moresdal� erschienen (wir berichteten).
Infos im Internet: archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/29277/7/Wielen_Feuer_2020.pdf
17.01.21
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