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Nachrichten > Kultur und Bildung

Setzsteine erinnern an historische Waldweide


Volker Hafen, Georg Hildenbrand, Dr. Marius Golgath, Jens Müller und Bürgermeister Peter Reichert (v.l.) am neuen Hirten-Denkmal. (Foto: Claudia Richter)

(cr) Der Bürger- und Heimatverein (BHV) übergab kurz vor Weihnachten offiziell ein Denkmal als Geschenk an die Stadt Eberbach. Erfüllt wurde damit ein Wunsch des in diesem Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Günter Lipski.

Auf Initiative von Lipski entstand in den letzten Jahren in der Neckaranlage die “Eberbacher Kunstmeile” mit Skulpturen historischer Berufe (Treidler, Reifschneider, Rindenklopferin, Steinbrecher). Seine Idee war, in dieser Anlage dem ebenfalls ausgestorbenen Beruf “Viehhirte” ein Denkmal zu setzen.

In einer kurzen Ansprache erinnerte der Vorsitzende des Bürger- und Heimatvereins, Jens Müller, an diesen Plan, der jetzt umgesetzt werden konnte. Das Hirten-Denkmal zeigt Setzsteine aus rotem Neckartäler Sandstein aus dem 19. Jahrhundert, die am Scheuerberg aufgestellt waren. Sie dienten als Abgrenzungen für den Weidegang, um Schäden an den Flurstücken zu vermeiden, wenn die von der Stadt entlohnten Viehhirten mit Schweinen in Richtung Wald zogen, so Archivar Dr. Marius Golgath bei der Denkmalenthüllung. Golgath entwarf auch den Text auf der Gedenktafel am Denkmal. Das Waldweiderecht endete Mitte des 19. Jahrhunderts, der städtische Beruf “Viehhirte” starb in der Folge aus.

Eigentlich sollte das 150-jährige Jubiläums des Bürger- und Heimatvereins standesgemäß gefeiert werden, was aber wegen der Corona-Pandemie nicht möglich gewesen sei, so der Vorsitzende. Aus diesem Grund wurde das Denkmal am Mittwoch, 22. Dezember, in kleiner Runde als Weihnachtsgeschenk an die Stadt übergeben. Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Reichert enthüllte Müller im Beisein von Volker Hafen vom städtischen Bauamt, Golgath und Gregor Hildenbrand von der Firma Grabmale Hildenbrand, die Tafel, auf der Informatives über den historischen Beruf zu lesen ist. Von der Firma Hildenbrand wurde das Relief gestaltet, gegossen wurde die Platte in Süßen bei Göppingen. Die historischen Sandsteine, die bis vor wenigen Jahren noch am Von-Göler-Weg standen, wurden von Mitarbeitern des Bauhofs in der Neckaranlage gesetzt. Der Sockel für die Tafel wurde von der Firma Hildenbrand errichtet.

25.12.21

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