Ungeimpfte müssen nachts daheim bleiben - CoronafĂ€lle im Krankenhaus-Team Im Personal der GRN-Klinik Eberbach gab es seit Freitag mehrere Infektionen. (Foto: Hubert Richter)(hr) Nach einem nahezu sprunghaften Anstieg der 7-Tage-Inzidenz im Rhein-Neckar-Kreis gilt ab morgen auch in Eberbach eine nĂ€chtliche Ausgangssperre für ânicht-immunisierte Personenâ. Für Probleme sorgen auch vermehrte Corona-FĂ€lle beim Personal der Eberbacher GRN-Klinik
Wer nicht vollstĂ€ndig gegen Corona geimpft bzw. lĂ€nger als seit drei Monaten genesen ist darf zwischen 21 und 5 Uhr das eigene Haus bzw. die Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen. Die nĂ€chtliche Ausgangssperre tritt in Kraft, weil heute der Grenzwert von 500 Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten war. Als triftige Gründe gelten unter anderem die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, die Berufsausübung, der Besuch von Ehegatten oder Lebenspartnern, körperliche Bewegung allein im Freien und der Besuch bestimmter Veranstaltungen, zum Beispiel Gemeinderatssitzungen oder Veranstaltungen von Glaubens- und Religionsgemeinschaften. Ausgenommen von den AusgangsbeschrĂ€nkungen sind Personen unter sechs Jahren beziehungsweise Kinder, die noch nicht eingeschult sind sowie Schülerinnen und Schüler, die an den regelmĂ€Ăigen Testungen im Rahmen des Schulbesuchs teilnehmen und das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Auch Personen, die â in der Regel durch eine Ă€rztliche Bescheinigung â glaubhaft machen, dass sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind ausgenommen.
Die AusgangsbeschrĂ€nkungen treten wieder auĂer Kraft, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen den Wert von 500 unterschreitet. Es könnte auch sein, dass durch die von der Landesregierung in den kommenden Tagen in Aussicht gestellte Ănderung der Corona-Verordnung die nĂ€chtliche Ausgangssperre für nicht-immunisierte Personen gestrichen wird.
Dass die AusgangsbeschrĂ€nkung nicht schon seit einigen Tagen gilt, liegt vermutlich aber nicht an einem tatsĂ€chlichen starken Anstieg der Infektionen, sondern an einem schief gegangenen Update der benutzten Meldesoftware vor mehr als einer Woche. Am 17. Januar meldete das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, dass EDV-Probleme die Eintragung neuer FĂ€lle in die Meldesoftware verzögerten. Zu diesem Zeitpunkt lag die Inzidenz im Kreis bei knapp 480. In den folgenden Tagen sanken offiziell die Zahlen, der Rhein-Neckar-Kreis wurde in den Medien oft mit dem Kreis der niedrigsten Inzidenz in Baden-Württemberg bezeichnet. Meist fehlte allerdings der Hinweis, dass wegen der EDV-Probleme keine verlĂ€sslichen Zahlen über das Infektionsgeschehen im ZustĂ€ndigkeitsbereich veröffentlichen werden konnten. Wie das Gesundheitsamt am vergangenen Freitag, 21. Januar, mitteilte, könne man wieder verlĂ€ssliche Zahlen liefern. Allerdings müsse man noch 6.300 Meldungen abarbeiten. Damit lĂ€sst sich wohl der verzögerte starke Anstieg der Inzidenz erklĂ€ren.
In der GRN-Klinik am Scheuerberg wurden seit Freitag, 21. Januar, 16 Mitarbeitende per PCR-Test positiv gemeldet. Seit gestern hÀtten sich aber keine weiteren Infektionen im Klinik-Team ergeben, so eine GRN-Sprecherin auf unsere Anfrage. Zwischenzeitlich war die Eberbacher Klinik bei der Rettungsleitstelle abgemeldet, damit keine Notfallpatienten eingeliefert wurden. Dies sei laut GRN seit heute Morgen wieder aufgehoben. Gestern habe man einige wenige nicht dringliche Operationen verschoben. Ab heute herrscht laut der offiziellen Mitteilung wieder Regelbetrieb.
Infos im Internet: www.baden-wuerttemberg.de/de/service/aktuelle-infos-zu-corona/
25.01.22
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