Lars Castellucci informierte sich über soziale Einrichtungen Dr. Lars Castellucci war beim Hospizverein (l.) und im Dr.-Schmeißer-Stift (r.). (Fotos: Claudia Richter)(cr) Mit Prof. Dr. Lars Castellucci besuchte gestern ein Mitglied des Deutschen Bundestags Eberbach. Auf seiner Tour durch die Stadt suchte der Politiker unter anderem das Gespräch mit ehrenamtlich Tätigen.
In seiner Eigenschaft als Sprecher der Arbeitsgruppe Migration und Integration und Beauftragter für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion informierte sich Castellucci über die Flüchtlingssituation vor Ort.
Da das seit 12 Jahren leerstehende Dr.- Schmeißer-Stift in der Luisenstraße nach Willen des Vorstands und der Mitglieder des Vereins “Stiftung Altersheim Eberbach” an den Rhein-Neckar-Kreis zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen vermietet werden soll, war dies für den Politiker gestern seine erste Anlaufstelle. Gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Ordnungsamts, Rainer Menges, Bastian Richter vom Stadtbauamt und Schulsachbearbeiter Robin Uhrig sowie Vorstandsmitgliedern des Vereins besichtigte Castellucci das Gebäude, das auf Kosten des Rhein-Neckar-Kreises instand gesetzt werden soll. Immerhin 120 Personen fanden in der Vergangenheit Platz im ehemaligen Seniorenheim, das für die Dauer von zwei Jahren vermietet werden soll, so Vorstandsmitglied Heiko Stumpf. Aktuell seien laut Menges 171 ukrainische Geflüchtete bei der Verwaltung gemeldet. 50 Kinder und Jugendliche können beschult werden, sagte Uhrig. Große Probleme gibt es, nicht nur bei Geflüchteten, bei der Suche nach einem Kindergartenplatz. Im Februar 2023 könne man eine neue Gruppe in einem katholischen Kindergarten öffnen, nach den Sommerferien 2023 soll der geplante weitere Waldkindergarten an den Start gehen, so Uhrig weiter.
Im Untergeschoss des ehemaligen Seniorenheims bieten seit Monaten ehrenamtlich Tätige der Ukraine-Hilfe unter der Leitung von Sandra Wäsch und Natalie Reinig Kleider, Lebensmittel und Hilfe für alle Lebenslagen an. Bei einem Gespräch konnten die Organisatorinnen Castellucci über ihre Arbeit und die damit verbundenen - oft bürokratischen - Hürden berichten. Beeindruckend berichtete eine in Eberbach lebende Geflüchtete über ihre Situation. Man sei mit “Nichts” hierher gekommen und sei sehr dankbar für die Hilfe der beiden Frauen.
Im Anschluss besuchte Castellucci den Hospizdienst in der Bahnhofstraße. Auch hier fand ein reger Austausch über die hauptamtliche und ehrenamtliche Arbeit mit den Mitgliedern des Vereins statt.
Der SPD-Politiker hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder Einrichtungen in Eberbach besucht, um zu sehen und zu hören, wie politische Entscheidungen in der Bevölkerung ankommen. Auch gestern fanden die Gespräche auf Augenhöhe statt, bei denen Anregungen und Wünsche an Castellucci herangetragen wurden. Er selbst dankte sowohl den hauptamtlich Tätigen als auch den Ehrenamtlichen für deren Einsatz für die Gesellschaft.
26.10.22
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