Eine musikalische Zeitreise im Kapitelsaal (Fotos: privat)(bro) (as) „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben“ sagte einst der Dichter Matthias Claudius. Und was für traditionelle „Land“-Reisende gilt, gilt auch für Zeitreisende in der Musik. Ihre persönlichen „musikalischen Reiseberichte“ stellen die Künstler, Jessica Armstrong und Jens Veeser, am 28. Januar um 17 Uhr im Kapitelsaal des Hirschhorner Klosters vor.
Horn und Kontrabass, zwei Instrumente, die im Orchester unverzichtbar sind, treten ohne weitere Instrumente nur selten gemeinsam auf. Diese beiden Musiker haben sich ein Programm zusammengestellt, das eine vielversprechende und unterhaltsame Reiseerzählung ankündigt. Lebhaft, mal heiter, mal mitreißend, oft mit überraschenden virtuosen Wendungen.
Es ist eine ungewöhnliche Zeitreise, die weniger die allseits bekannten musikalischen Sehenswürdigkeiten streift als eine Entdeckungsreise zu Komponisten, die sich mit Horn und Kontrabass befassen und befasst haben.
Und da gibt es einiges zu entdecken: Lowell E. Shaw, der 1964 das „Hornissennest“ gegründet hat, Hans Fryba (1899-1986), der mit seiner Suite im Alten Stil Johann Sebastian Bach referiert, François Rabbath (*1931), der sich das Kontrabass-Spiel mit 13 Jahren selbst beibrachte und später in Paris zunächst als Begleiter für Musiker wie Jacques Brel, Charles Aznavour, u. a. zu arbeiten, bevor er für Film- und Fernsehkompositionen bekannt wurde, Vitaly Mikhailovich Bujanovsky (1928 – 1993), der als 1. Hornist in der Leningrader Philharmonie spielte, Berhard Krol (1920 - 2013), der als Komponist einen großen Teil seines künstlerischen Schaffens in den Dienst der Kirchenmusik gestellt hat, Otto Nicolai (1810 – 1849), der die Wiener Philharmoniker gründete, der Norweger Knut Guettler (1943 – 2013), Bassist und anerkannter Akustik-Wissenschaftler, dessen bekanntestes Werk „Variations on the Tune Greensleeves“ Zuhörer immer wieder in seinen Bann zieht. Und schließlich findet ein Halt der Zeitreise bei Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) statt, der seine K.V. 487 Duette eigentlich für Horn und Posaune komponierte, die hier aber für Kontrabass und Horn arrangiert zur Aufführung kommen.
Es wird eine Zeitreise zu großartigen Meisterwerken aus mehreren Jahrhunderten, aufgeführt von zwei profunden Profis und anerkannten Künstlern: Am Horn die Australierin Jessica Armstrong, die ihre erfolgreiche musikalische Karriere derzeit als Solo-Hornistin am Theater und Orchester Heidelberg fortsetzt. Am Kontrabass Jens Veeser aus Ostfildern bei Stuttgart, der schon während seines Studiums mit allen wichtigen Symphonie-Orchestern in Deutschland spielte und nun als Solokontrabassist beim Philharmonischen Orchester Heidelberg engagiert ist.
Mit dem Kapitelsaal des Hirschhorner Klosters hat dieses sowohl inhaltlich als auch instrumentell ungewöhnliche Konzert einen würdigen Rahmen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Im Anschluss an das Konzert können interessierte Besucher noch an einer kurzen Einführung zu den Fresken im Kapitelsaal teilnehmen.
Infos im Internet: www.klosterkirche-hirschhorn.de
16.01.24
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