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Nachrichten > Kultur und Bildung

Das Minguet Quartett zu Gast in Eberbach

(bro) (ga) Im letzten Saison-Konzert der Kunstfreunde Eberbach am Freitag, 22. März, im evangelischen Gemeindehaus in Eberbach bilden Werke von tschechischen Komponisten das Programm. Es wird das Minguet Quartett (Ulrich Isfort, 1. Violine, Annette Reisinger, 2. Violine, Aida-Carmen Soanea, Viola, Mathias Diener, Violoncello) spielen, das in den letzten Jahren mehrfach in Eberbach zu Gast war.

Josef Myslivecek war der Sohn eines Müllers in Prag. Zur Zeit der Klassik fand er seine musikalischen Prägungen in Italien. Der mit Mozart befreundete „Il Boemo“ (der Böhme), wie er genannt wurde, war in der Blüte des Lebens besonders als Opernkomponist gefeiert. Wie Mozart verstarb er verarmt und vergessen. Zu Unrecht, wie man in seinem Streichquartett F-Dur hören wird. Die erste erhaltene Komposition größeren Umfangs von Arnold Schönberg, dessen Mutter aus Prag stammte, war das 1897 abgeschlossene Streichquartett in D-Dur. Aus dem ursprünglichen zweiten Satz dieses Streichquartetts entstand das Scherzo F-Dur. In der langen Durchführung zeigt Schönberg seine frühe Meisterschaft in der Verarbeitungstechnik. Leoš Janácek empfinden wir heute neben Smetana und Dvořák als dritten Großen der tschechischen Musikgeschichte. Er verbindet den Eigenklang einer von impressionistischen Elementen genährten Harmonik und die Originalität seiner oft dem Tonfall der Sprache abgelauschten Melodiebildungen. Zu seinen kammermusikalischen Hauptwerken gehören die beiden Streichquartette. Das erste Streichquartett aus dem Jahre 1923 bringt in freier Verarbeitung volksliedhafte und stimmungshaftfarbige Elemente zusammen.

Höhepunkt des Konzertabends wird die Aufführung des Streichquartetts op. 96 von Antonín Dvořák sein. Man nennt es „Amerikanisches“, da Dvořák es während eines längeren Aufenthaltes mit seiner ganzen Familie in den USA komponierte. Der Tonkünstler greift Anregungen aus der Begegnung mit nordamerikanischer Musik auf. Er verwendet dabei nicht etwa originale Melodien des fremden Landes, sondern hat durch ihre eigentümlichen Reize eine neue Note für seine eigenen Einfälle gewonnen. Die thematische Einheit und die sehr geschlossene Konzeption des prächtigen Werks erklärt sich auch dadurch, dass Dvořák unter dem beglückenden Eindruck landschaftlicher Erlebnisse in Nordamerika das ganze Quartett in nur drei Tagen skizziert hat.

Karten sind an der Abendkasse erhältlich.

13.03.24

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