Neue BĂ€ume braucht das Land Pflanzarbeiten im Staatswald bei GaimĂŒhle. (Fotos: ForstBW)(hr) (ph) Forstwirtinnen und Forstwirte des Forstbezirks Odenwald von ForstBW pflanzten in den letzten Wochen tausende kleine BĂ€ume, um die FlĂ€chen wieder schnell zu bewalden, die durch BorkenkĂ€fer und DĂŒrre entstanden waren.
Der Klimawandel und die damit verbundenen Folgen fĂŒr den Wald und die Forstwirtschaft zeigen sich auch im Odenwald. Revierleiter Jonas Petermann zeigt durch eine Fahrt in seinem Revier FreiflĂ€chen, die durch massiven KĂ€ferbefall in der Fichte entstanden sind. âSorgen hat mir vor allem eine 5 ha groĂe FlĂ€che gemacht, bei der wir nach der ersten Pflanzung einen Totalausfall der Pflanzen durch Trockenheit hatten und jetzt zum zweiten Mal wieder bepflanzenâ erzĂ€hlt der Förster. Wer die FlĂ€che bei Eberbach-GaimĂŒhle sieht, kann erahnen, wie schwer es ist, in diesem steilen und steinigen GelĂ€nde Pflanzlöcher fĂŒr die kleinen jungen BĂ€ume herzustellen. FĂŒr die jungen Auszubildenden von ForstBW eine körperliche Herausforderung, der sie aber gewachsen sind. Vorsichtig werden die kleinen Pflanzen aus den Containern herausgelöst und in die Erde gesetzt. âBesonders wichtig ist, dass das Pflanzloch groĂ genug ist und die Baumwurzel gerade nach unten eingesetzt wird, damit die Wurzel sich gut entwickeln kann und der Baum eine gute Standfestigkeit hatâ erlĂ€utert Petermann. Insgesamt haben die Forstwirtinnen und Forstwirte 11.600 Pflanzen in diesem FrĂŒhjahr auf 10 Hektar WaldflĂ€che gepflanzt. Dies entspricht einer FlĂ€che von 13 FuĂballfeldern. Da auf den PflanzflĂ€chen natĂŒrlich angesamte JungbĂ€ume integriert werden, ist es möglich mit einer geringen Pflanzenzahl von 1.200 Pflanzen pro Hektar auszukommen. Hier wird mit der Natur gearbeitet und die WiederbewaldungsflĂ€che mit zusĂ€tzlichen, klimastabilen Baumarten ergĂ€nzt. Um den Wald fit fĂŒr den Klimawandel zu machen, werden diese FreiflĂ€chen in eichengeprĂ€gte MischwĂ€lder umgebaut. So fanden 7.000 Traubeneichen zusammen mit Hainbuchen und Feldahornen ein neues Zuhause im Revier von Jonas Petermann. Aber auch Rotbuchen, LĂ€rchen und die trockenheitstoleranten Esskastanien und Douglasien wurden ausgebracht
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Damit Rehwild nicht die jungen, schmackhaften BÀume abfressen kann, sind die PflanzflÀchen mit weitem Maschendraht oder Hordengattern gezÀunt.
âJetzt braucht es nur noch viel Regen in der Vegetationszeit fĂŒr die nĂ€chsten drei Jahre, dann sind die kleinen BĂ€ume aus dem Gröbsten raus und ihre Wurzeln ragen so weit in die Tiefe, dass sie dort genĂŒgend Wasser finden, um zu einem groĂen, vitalen Baum heranzuwachsenâ so der Revierleiter.
Bis auf der groĂen FlĂ€che wieder ein stattlicher Wald steht, braucht es gute Bedingungen und mehrere Jahrzehnte.
ForstBW arbeitet als âAnstalt öffentlichen Rechtsâ seit 1. Januar 2020 als eigenstĂ€ndiges Unternehmen und ist fĂŒr den Staatswald in Baden-WĂŒrttemberg zustĂ€ndig.
07.05.24
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