Musicalerlebnis mit beeindruckenden Fechtszenen

(feu) Premiere hatte am gestrigen Abend die Musical-Produktion der 41. Spielzeit der Schlossfestspiele Zwingenberg „Zorro“ mit der Musik von „The Gipsy Kings“ und John Cameron.

Und es bewahrheitete sich wieder – der Wettergott muss ein Zwingenberger sein. Kurz vor 20 Uhr hörte es auf zu regnen, und die Vorstellung konnte mit einer kleinen Verspätung und nach der Begrüßung durch den Intendanten Rainer Roos beginnen.

Wir befinden uns im Kalifornien des 19. Jahrhunderts. Auf der Bühne ein Junge, der ein Nachtlied singt. Es ist Ramon, der älteste Sohn des Alcalden Don Alejandro de la Vega. Sein jüngerer Bruder Diego und dessen Freundin Luisa kommen dazu. Ramon ist eifersüchtig auf Diego, und als sein Vater diesen statt ihn nach Spanien auf die Akademie schickt, um ihm als Alcalde nachzufolgen, bricht der Zorn endgültig aus ihm heraus – „das werdet ihr bereuen“. Toll gesungen und gespielt von den drei Kindersolisten, die im Laufe der Vorstellung immer wieder in die Handlung einbezogen werden. Zehn Jahre später sucht Luisa (Silvana Rocha) Diego in Spanien. Er soll helfen, Ramon, der nach dem vermeintlichen Tod des Vaters als übler Tyrann über das Land herrscht, abzusetzen. Diego (Nicky Wuchinger) aber hat schon vor Jahren die Schule geschmissen und tingelt mit seiner Freundin Inez (Sharon Isabelle Rupa) und den Gitanos durch das Land. Er lässt sich von Luisa überreden und kommt, begleitet von den Gitanos, mit zurück nach Kalifornien. Dort verwandelt er sich insgeheim in den Mann mit der Maske „Zorro“, Ramon (Marc Trojan) gegenüber spielt er den einfältigen Trottel („ich geh dann mal die Latrinen putzen“). Als Ramon gegen Zorro einen Kampf verliert, begehrt auch das Volk auf. Ramon hat seinen Zorn nicht mehr im Griff, tötet Inez, lässt Zorro einsperren und zwingt Luisa, ihn zu heiraten. Showdown bei der Hochzeit – Don Alejandro (Holger Ries) lebt, Zorro offenbart seine wahre Identität, und Luisa rettet ihrem Geliebten das Leben, indem sie Ramon erschießt.

Regisseurin Sabine Sterken, in Zwingenberg bekannt durch die Regie bei „Sister Act“, inszenierte das Stück mit viel Bewegung, Spannung, vielen Details und Einfällen und auch komischen Akzenten. Für die farbenfrohen Kostüme zeichneten Friederike von Dewitz und Sabine Sterken verantwortlich. Die Musik der Gipsy Kings mit den internationalen Hits wie „Bamboléo“, „Djobi, Djoba“, „Volare“ und „Baila Me“ und John Cameron, gespielt von der Band der Schlossfestspiele unter der Leitung von Bandleader Thomas Rother, lud zum Mitsingen und Mitklatschen ein.

Ein top besetztes, begeisterndes Ensemble, beeindruckende Fechtszenen – hier hat der Fechtchoreograf (Jean-Loup Fourure) ganze Arbeit geleistet -, überhaupt die einfallsreiche Choreografie (Camilla Matteucci) für Chor und Solisten, dazu Solo-Tänzer (Christin Reiter, Margherita Sabbadini, Joel Zupan, Daniel Ojeda) und ein bestens aufgelegter und spielfreudiger Festspiel- und Kinderchor sowie die Kindersolisten Jakob Rickert (junger Ramon), Conner Reinig (Junger Diego) und Dora Roth (junge Luisa) machten den Abend zu einem echten Musicalerlebnis.

Zorro kämpft noch sechsmal für Gerechtigkeit – alle Informationen findet man im Internet (Link s. u.). Für alle Vorstellungen sind noch Karten erhältlich.

Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de

24.07.24

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