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Zum 40. Mal wurde in Finkenbach das Woodstock im Odenwald gefeiert

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(Fotos: Thomas Wilken)

(tom) Herrliches Festivalwetter, bestens aufgelegte Bands, begeisterungsfähige Fans und stimmungsvolles Ambiente: Das 40. Finkenbach-Festival war ein großer Erfolg. An zwei Tagen wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Alte Haudegen wie die „Hamburg Blues Band“ oder „Kraan“ heizten die Stimmung ebenso an wie die jungen Wilden von „Siena Root“ oder „DeWolff“. Finkenbach – eben auch in seiner 40. Ausführung ein Festival für alle Generationen.

Zum Jubiläum hatte sich der veranstaltende FC Finkenbachtal einiges einfallen lassen. Es gab Festival-T-Shirts, dazu Trinkbecher mit Logos, Bandanas gegen die Sonne und Getränkepreise aus früheren Zeiten. Und dazu natürlich ein Programm für alle Altersschichten. Die ersten beiden Bands am Freitag gehörten zur Kategorie „Urgesteine“.

„Bröselmaschine“, 1968 von Peter Bursch mitbegründet, ist aus der deutschen Krautrockszene nicht wegzudenken. Der 75-Jährige glänzt immer noch durch seine Spielfreude auf verschiedenen Saiteninstrumenten. Mit Stella Tonon hat die Band seit 2014 eine ausdrucksstarke Sängerin in ihren Reihen. Dazu noch Schlagzeuger Manni von Bohr, auch bei „Birth Control“ aktiv, und fertig ist eine Truppe, die mit ihrer rockigen Weltmusik schon zu „früher“ Stunde mitriss.

Klassischen Hardrock lieferte danach „Epitaph“ ab. Der Vierer ist auf dem Finkenbach-Festival bereits bekannt wie ein bunter Hund und durfte jetzt erstmal auf der Freitags-Headliner-Position ran. Mit zwei Lead- und Twin-Gitarren hatten die 1969 gegründeten Altrocker ebenfalls leichtes Spiel, die Besucher zu begeistern.

Das schaffte im Anschluss noch mehr „Siena Root“. Die junge schwedische Hardrock-Formation glänzt mit druckvollem Spiel Marke 70er-Jahre. Es kamen bei den Fans selige Erinnerungen an diese Zeit mit den bekannten Namen wie „Deep Purple“, „Uriah Heep“ oder „Black Sabbath“ hoch – nur dass die jetzigen Musiker in ihren 30ern sind.

Schwere Orgel, heulende Gitarren, wummernder Bass und fettes Schlagzeug machten den Auftritt zu einem fulminanten Highlight am Freitag. Gleichzeitig gab es ein Treffen der Generationen, als bei einem Song Peter Bursch mit seiner Sitar auf die BĂĽhne kam und ein StĂĽck gemeinsam mit der jungen Band spielte. Das Publikum reagierte elektrisiert auf diese Melange.

Mit der griechischen Band „Naxatras“ klang ein Auftakt-Freitag aus, wie er als Start ins Jubiläum nicht besser hätte sein können. Und damit Laune machte auf den Samstag, der wiederum mit großen Namen und einer hoch gehandelten Newcomer-Band aufwartete, die ihren Vorschuss-Lorbeeren mehr als gerecht wurde: das niederländische Trio „DeWolff“.

Von Anfang an hatte die Band die begeisterten Zuschauer mit ihrer Power und unbändigen Energie im Griff. Was vor allem an Sänger und Gitarrist Pablo van de Poel lag, der in bester Entertainer-Manier den Kontakt zum Publikum suchte, dafür auch die Bühne verließ und mit seiner Präsenz alle sofort um den Finger wickelte. „Led Zeppelin“, „Cream“, „Pink Floyd“ und oder wieder „Deep Purple“: Finkenbach tauchte ganz tief ein in die goldene Zeit des Classic Rocks mit Bands, die damals die Musik-Welt beherrschten.

Nach „Lucid Void“ und „Ouzo Bazooka“, die sich nachmittags trotz der hohen Temperaturen über einen schönen Besuch freuen durften, wurde sehnsüchtig die „Hamburg Blues Band“ erwartet. Die Truppe um Sänger und Rhythmusgitarrist Gert Lange fegte wie ein Tornado durch den Odenwald. Mit Krissy Matthews gab es einen Zauberer auf den sechs Saiten in ihren Reihen, der ein ums andere Mal Szenenapplaus bekam.

Bassist Reggie Worthy spielte schon mit Ike und Tina Turner oder Eric Burdon und lieferte sich mit Matthews und Schlagzeuger Eddie Filipp ausufernde Duelle. Und dann kam der Mann als Special Guest auf die Bühne, auf den sie alle gewartet haben: Chris Farlowe. Der knapp 84-Jährige ist eine Bluesrock-Legende und vor allem durch seine Arbeit mit den „Progressive Rockern“ von Colosseum bekannt. Die Finkenbach-Fans waren hin und weg. Erst nach einer Zugabe ging die Band von der Bühne.

„Kraan“ gehört zum Finkenbach-Festival wie die Butter aufs Brot. Als Samstag-Headliner lieferten die Krautrock-Pioniere gnadenlos ab. Die Stimmung war grandios. Wie auch beim „Rausschmeißer“ Alex Auer mit seinen „Detroit Blackbirds“, der mit „straightem“ Rock mitten in der Nacht einen fulminanten Abschluss bildete.

„Kraan“ und Alex Auer sind übrigens schon beim 41. Finkenbach-Festival gesetzt, das am 8. und 9. August 2025 stattfindet. Dazu kommen noch zwei andere, ganze große Namen: „Guru Guru“ kehren nach Finkenbach zurück und in Gestalt von Jane sind weitere Krautrock-Urgesteine mit dabei.

12.08.24

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