Vernissage am 1. September um 16 Uhr im Langbeinmuseum

(bro) (hjw) Die Vorbereitungen für die Sonderausstellung „Alte Meister“ im Hirschhorner Langbeinmuseum sind so gut wie abgeschlossen, der eigentliche Aufbau beginnt nächste Woche. Neben den Gesellen- und Meisterbriefen der Hirschhorner Handwerker rufen Fotos die Altvorderen und ihre Tätigkeiten in Erinnerung. Handgeschriebene Geschäftsunterlagen wie Ausschreibungen, Baubescheide und Rechnungen vervollständigen die Exponate.

Beim Treffen mit dem Hirschhorner Zimmer- und Schreinermeister Rolf Mathes, der beruflich handwerkliche Traditionen pflegt und die Moderne lebt, hatte Ausstellungskoordinator Jürgen Waibel ein besonderes Erlebnis. Rolf Mathes zeigte ihm einen von Jakob Mathes original handgezeichneten Werkplan zur Errichtung des Daches 1886 auf dem Bergfried des Hirschhorner Schlosses. Jetzt zu wissen, wer diese handwerkliche Meisterleistung vollbrachte, war ein ganz besonderer Moment für den Hirschhorner Stadt- und Burgführer. Lehrte ihm doch sein verstorbener Ausbilder und Historiker Dr. Ulrich Spiegelberg: „Der Bergfried stand ursprünglich ohne Dach da, das erst vor etwa 200 Jahren errichtet wurde.“ Der gotische Bergfried weist eine Höhe von 26 Meter auf und lässt erahnen, welch einer Kraftanstrengung es bedurfte, die dicken Balken händisch dort hochzubringen.

Weitere historische Belege von Reparaturarbeiten an der Hammer- und MĂĽhlbachbrĂĽcke aus dem Jahre 1832, die ebenfalls von Jakob Mathes ausgefĂĽhrt wurden, bereichern die Ausstellung. Auch zahlreiche interessante Hausbauten im 20. Jahrhundert sind dokumentiert, wobei das Richtfest immer ein besonderes Ereignis war und schick angezogen gebĂĽhrend wurde.

Zahlreiche Dokumente weiterer Berufe wie Schuhmacher, Bäcker, Metzger, Schlosser, Wagner, Schiffer und Hufschmied vervollständigen die sehenswerte Ausstellung, die am Sonntag, 1. September, um 16 Uhr im Rahmen einer Vernissage von der Museumsvorsitzenden Aloisia Sauer eröffnet wird. Die Bevölkerung ist dazu eingeladen.

19.08.24

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