Freiwillige Feuerwehr bewies ihre Schlagkraft (Fotos: Thomas Wilken)(tom) Ihre Schlagkraft bewies kürzlich die Freiwillige Feuerwehr Beerfelden bei der diesjährigen Hauptübung ihrer Einsatzabteilung. Die wurde in die Hirschhorner Straße 90 zur Firma Pracht (ehemalig Braun-Wettberg) unter dem Stichwort „Ausgelöste Brandmeldeanlage“ alarmiert. Mit dem Einsatzleitwagen ging es unter den Augen vieler interessierter Bürger zuerst zur Erkundung an die Brandmeldeanlage.
Einsatzleiter und Wehrführer Marc Gärtner erkannte bei der Übung schnell, dass etwas im Bereich der Produktionshalle vorgefallen sein muss. Ein Mitarbeiter erzählte ihm ganz aufgeregt, dass durch Flexarbeiten eine Verpuffung entstand und noch zwei Beschäftigte auf dem Lagerturm gefangen sind. Außerdem fanden sich drei Mitarbeiter nicht auf dem Sammelplatz ein. Die Einsatzleitung musste so von fünf zu rettenden Personen ausgehen.
So hatte die Freiwillige Feuerwehr mit insgesamt 48 Einsatzkräften, aufgeteilt auf acht Fahrzeuge, gemeinsam mit dem örtlichen DRK allerhand zu tun. Nach Erkundung durch den Einsatzleiter rückte unverzüglich ein Atemschutztrupp des Staffellöschfahrzeugs (StLF) 20/25 zur Personenrettung in die Produktionshalle vor.
Über den seitlichen Eingang ging ein anderer Atemschutztrupp vom Löschgruppenfahrzeuge für den Katastrophenschutz (LF 20 Kats) die Personenrettung an. Zwei weitere Trupps verhinderten mit zwei C-Rohren die Brandausbreitung. Mit einem dritten Atemschutztrupp vom Löschfahrzeug LF 8/6 konnten zügig alle drei vermissten Beschäftigten gerettet und dem DRK zur medizinischen Versorgung übergeben werden.
Die zwei Mitarbeiter auf dem Lagerturm wurden über die Drehleiter geborgen. Nach der Übergabe an das DRK kümmerte sich die Drehleiter-Besatzung um die Brandbekämpfung unter Einsatz eines Wenderohrs. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug 24/14-Schiene (HLF 24/14-S) sorgte neben der Bereitstellung von Sicherheitstrupps auch für die Entlüftung der Produktionshalle.
Die Besatzung des Gerätewagens Nachschub GW-N stellte die Wasserentnahme über den Überflurhydranten auf dem Betriebsgelände sicher und verlegte die Leitung bis zum LF 20 Kats und HLF 24/14-S. Das Drohnen-Team unterstützte mit Drohne und integrierter Wärmebildkamera die Einsatzleitung mit wichtigen Informationen aus der Luft.
Besonders hervorzuheben waren für Gärtner und sein Team, die bei der Übung beteiligten ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und die fünf ehrenamtlichen medizinisch ausgebildeten Einsatzkräfte des DRK. Er dankte besonders der Firma Pracht für die Bereitstellung des Übungsobjekts. „Nur so können wir den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall üben“, sagte Gärtner.
Bei der Übungsnachbesprechung in den Räumlichkeiten des Feuerwehrhauses waren Gäste aus Feuerwehr und Kommunalpolitik zu Gast. Darunter waren stellvertretender Stadtbrandinspektor Patrick Wrba, stellvertretender Kreisbrandinspektor Norbert Heinkel, Florian Fülöp von der Kreisjugendfeuerwehr ebenso wie Ehrenwehrführer Rolf Scheuermann sowie die Ehrenmitglieder Gerhard Reubold und Herbert Beysel.
Erste Stadträtin Jutta Haas und Ortsvorsteher Rico Scheuermann, weitere Vertreter des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung, Bürgermeister a. D. Gottfried Görig und Daniel Pracht von der gleichnamigen Firma wurden neben anderen besonders begrüßt und sprachen teilweise Grußworte.
Die Jugendfeuerwehr Beerfelden wurde zur Hauptübung in die Birkenhöhe 60 bei der Straßenmeisterei zu einem Werkstatthallenbrand alarmiert. Unter Beobachtung der Eltern und vieler interessierter Bürger rückten die 20 Jugendlichen mit drei Löschfahrzeugen an und bekamen den Brand schnell in den Griff.
Auch das Vorgehen unter Atemschutz funktionierte bereits wie bei den Großen von der Einsatzabteilung. So konnten die zwei in der Werkstatthalle vermissten Personen schnell gefunden und gerettet werden. Danach wurde der Brand mit acht C-Rohren gelöscht.
Bei der Übungsnachbesprechung bekamen die Jugendlichen von den Ehrengästen viel Lob: Der reibungslose Ablauf zeigt die gute Arbeit von Jugendfeuerwehrwart David Baumgärtner und seinem Team. Wehrführer Marc Gärtner würde sich freuen, möglichst viele von ihnen mit dem 17. Lebensjahr in die Einsatzabteilung übernehmen zu können, sodass auch in Zukunft Brandschutz und allgemeine Hilfe in Beerfelden und Oberzent sichergestellt sind.
Info: Wer in der Jugendfeuerwehr mitmachen will, kann mit den Eltern am Mittwoch um 18.30 Uhr ins Feuerwehrhaus, Odenwaldstraße 37, nach Oberzent-Beerfelden kommen.
04.11.24
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