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Nachrichten > Kultur und Bildung

Trauriges Thema - einfühlsam erzählt


(Foto: Bernhard Bergmann)

(bro) (bb) Die Idee zu Iris Thierolfs Musiktheaterstück „Woher kommt mir Hilfe?“ reicht bis vor die Corona-Zeit zurück. Während der Arbeit daran kam jedoch die Pandemie – und mit ihr eine allgegenwärtige Auseinandersetzung mit dem Tod, die es zunächst unmöglich machte, dieses Thema musikalisch aufzugreifen. Nun, fünf Jahre später, bringt die Etzeaner Kirchenmusikerin, Musiklehrerin und Komponistin ihr Werk doch auf die Bühne. Im Mittelpunkt: der Tod, genauer gesagt die Trauer als Teil des Lebens. „Das Stück geht ans Eingemachte“, sagt Thierolf. „Ich hatte viele Zweifel, will aber niemanden vor den Kopf stoĂźen.“

Im Zentrum von „Woher kommt mir Hilfe?“ stehen zwei junge Männer. Namen haben sie nicht, die wären auch nicht wichtig, es geht um die Figuren. Sie sind enge Freunde, gehen gemeinsam durchs Leben, Vertrauen spielt eine groĂźe Rolle. Einmal bekennt einer der beiden, gewiss auch mit jugendlichem Idealismus: „Ich wünsche mir, dass wir ewig Freunde bleiben.“ Aber es kommt anders, der Gefährte erkrankt, und bald ist gewiss, dass es nicht gut ausgehen wird.

„Manchmal bleibt für einzelne mitten im Leben die Zeit stehen“, sagt Iris Thierolf. Wie soll ich das tragen, lautet die Frage, die den Zurückbleibenden quält. Viele Empfindungen bewegen ihn, der nun allein weiterleben muss: Verlassenheit, Schmerz, Verzweiflung, aber auch der gnadenlos anrennende Alltag. Der gestorbene Freund bleibt präsent – seine Rolle in dem musikalischen Drama endet auch nicht mit dem Tod der Figur –, er sagt: "Ich bin gegangen, aber ich lebe weiter, in Euch."

Dann gibt es natürlich auch die wohlmeinenden Ratschläge der Mitmenschen: Wir müssen weiterleben, auch für ihn. Andere sagen: Wir trauern ebenfalls, es geht nicht nur um dich. Alkohol kommt ins Spiel, es gibt Momente zynischer Resignation. Auch ein Pfarrer tritt auf, und wichtig sind die Erinnerungen, die eine friedliche Stimmung mit sich bringen.

„Irgendwann dann platzt der Knoten“, erklärt Iris Thierolf. Der überlebende Freund kann wieder atmen, spüren, weiterleben, und er empfindet: „Du bist mir nah.“ Das letzte Stück des Dramas heiĂźt „Leben ist hier und jetzt".

Eingeflossen sind in das Stück eigene Texte von Iris Thierolf, aber auch Segenstexte, Grabgedichte und Bibelzitate. So stammt der Titel „Woher kommt mir Hilfe?“ aus Psalm 121, und das liefert auch den Hinweis, dass die Hilfe letztlich von Gott kommt, der mitgeht, mit aushält und auch Kraft, Hoffnung und Zuversicht zum Weiterleben schenkt, was freilich niemals heiĂźt, dass es den Schmerz nicht gibt, den ein solcher Abschied verursacht.

Beteiligt sind Kinderchor, Flying Vocals (ehemals Jugendchor), die Swinging Ladies und ein Projektchor, dessen Stamm die Mitglieder des Kirchenchores bilden. Damit sind auch alle Altersstufen repräsentiert, was der Autorin sehr hilft, denn es spielen Menschen jeden Alters eine Rolle, auch die Freunde sind ja zunächst Kinder, später Jugendliche, schließlich Erwachsene.

Iris Thierolf hat schon über vieles geschrieben: Räuber im Odenwald, die legendäre Kleinbahn „Schellekattl“, über junge Menschen, die sich dafür einsetzen, dass ihre Stadt lebendig bleibt und über noch einiges andere mehr. Insgesamt ist dies nun die neunte Arbeit aus ihrer Feder – wobei es sich heute eher um die Computertastatur handelt. „Aber ich gebe jede Note von Hand ein“, darauf legt die Komponistin Wert. Künstliche Intelligenz oder Hilfe anderer Art kommt für sie nicht infrage.

Neben den Chören sind in den beiden Hauptrollen die Solisten David Krahl (Tenor) und Carl Philip Weber (Bariton) zu erleben. Die Kurpfalzphilharmonie unter Leitung von Iris Thierolfs Ehemann Arne Müller ist auch wieder dabei.

Gewiss ist, dass manche Träne flieĂźen wird bei den Aufführungen. Diese sind am 6. September in der Martinskirche in Beerfelden und am 7. September im Autohaus Thierolf in Michelstadt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

Der Kartenvorverkauf startet im Mai, Tickets gibt es dann im evangelischen Gemeindebüro in Beerfelden, Tel. (06068) 1330, und im Autohaus Thierolf in Michelstadt, Tel. (06061) 7090.

02.05.25

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