Lesung und Workshop mit Annika Scheffel  (Foto: privat)(bro) (jkp) Eine persönliche Begegnung mit einer aktuellen Jugendbuchautorin und ihrem Werk konnten die siebten Klassen und die Klasse 5b des Hohenstaufen-Gymnasiums Eberbach am Montag, 23. Juni, erleben. Annika Scheffel war aus Berlin angereist und stellte ihren Jugendroman „Sommer auf Solupp“ in einer Lesung vor. Die Klasse 7a, die den Roman im Deutschunterricht besonders intensiv bearbeitet, konnte im Anschluss noch einen Workshop mit der Autorin ihrer Klassenlektüre zur Entwicklung des persönlichen Schreibstils durchführen.
Sehr schülerorientiert sprach Annika Scheffel in der Lesung die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer an und bot neben einem Blick in den Roman viele Einblicke in den Entstehungs- und Überarbeitungsprozess des Buches – von der Anfrage des Verlages bis hin zur Auswahl des Covers. Auch die Arbeit der Lektorinnen und Lektoren wurde dabei sehr plastisch, als Annika Scheffel eine spannende Textstelle präsentierte und zu dieser Auszüge aus der Rückmelde-Mail der Lektorin zeigte. Sehr deutlich wurde, wie viele Schritte und Hürden auf dem Weg zu einem fertigen Buch zu überwinden sind – und wie viel Zeit dieser Prozess braucht.
Viele Schülerfragen zur Inspiration, Lieblingsfiguren oder der Arbeitsweise von Autorinnen oder Autoren beantwortete Annika Scheffel sehr ausführlich und persönlich. Der abschließende anhaltende Applaus und der Ansturm auf Autogrammkarten zeigten das große Interesse vieler Schülerinnen und Schüler. „Bei der Buchvorstellung in der Klasse dachte ich schon, dass das Buch interessant ist, aber nach der Lesung werde ich es mir auf jeden Fall kaufen“, bestätigte das ein Fünftklässler. Und auch mehrere weitere Schülerinnen und Schüler zeigten Interesse an weiteren Büchern der Autorin, von der es nicht nur alle Jahreszeiten auf Solupp in vier Bänden zu erleben gibt, sondern auch weitere Kinder- und Jugendbücher, Romane und Theaterstücke.
Noch intensiver geriet der Austausch im anschließenden Workshop, in dem Annika Scheffel zuerst spielerisch Schreibaufträge nach zugeteilten Stilen vergab, sodass kurze Texte von verschiedenen Verfassern in unterschiedlichem Stil entstanden. Diese Sensibilisierung für unterschiedliche Stile leitete zu einem freieren Schreibauftrag nach Bildimpulsen über, der die Schülerinnen und Schüler zu einem eigenen Stil hinführte. Hier wird der Unterricht wieder anschließen können. Das freundliche Angebot, ihr weiterbearbeitete Texte für eine Rückmeldung zukommen zu lassen, beeindruckte die Schülerinnen sehr, die sich dadurch sehr ernst- und wahrgenommen fühlten.
So zeigten beide Veranstaltungen – Lesung und Workshop – eine sehr nachhaltige Wirkung bezüglich der Leseförderung und des Einblicks in den Literaturbetrieb, aber auch bezüglich des Bewusstseins für Sprachstil und die mit dem literarischen Schreiben verbundene Freiheit.
26.06.25
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