28.03.2024

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Pizzaservice abgelehnt und Pflegeheim vertagt


Kein Bistro und Pizzaservice in der Steigestraße (o.l.). Oben rechts der Plan für das Wohn- und Pflegeheim, das an der Alten Dielbacher Straße (unten) entstehen soll. (Fotos: Hubert Richter)

(hr) Mit mehreren kleineren Bauvorhaben, aber auch einem Großprojekt, hatte sich gestern Abend der Bau- und Umweltausschuss des Eberbacher Gemeinderats in öffentlicher Sitzung zu befassen.

Abgelehnt wurde ein Pizzalieferservice mit Bistro in einem Anwesen in der Steigestraße (unser Bild oben links). Der Ausschuss befürchtete negative Auswirkungen für die Anwohner durch den Lieferverkehr und durch Lärm. In dem Gebäude waren früher ein Einkaufsmarkt und zuletzt ein Getränkemarkt sowie eine Postfiliale untergebracht. Einige Mitglieder des Gremiums sprachen sich zwar grundsätzlich für die Unterstützung eines neuen Unternehmens aus und erkannten in Eberbach Nord durchaus Bedarf für ein Lokal. Aber bei der Abstimmung gab es neben der ablehnenden Mehrheit nur einige Enthaltungen. Der geltende Bebauungsplan lässt "Schank- und Speisewirtschaften" in der Steigestraße grundsätzlich zu. Da die Verwaltung das Bistro aber als nebensächlich bei dem Antrag sieht und den Lieferservice als Hauptvorhaben, wird das Ganze als Gewerbebetrieb eingestuft. Dafür bedarf es laut Bebauungsplan einer Ausnahmegenehmigung, die der Ausschuss nun verweigerte. Dabei spielten auch Überlegungen eine Rolle, der Mensa der Steigeschule keine Konkurrenz in unmittelbarer Nähe zu bescheren. Stadtrat Rolf Schieck (SPD) äußerte die Befürchtung, dass die Schüler dann lieber 100 Meter entfernt eine Pizza holen anstatt in der Mensa zu essen.

Nach längerer Diskussion vertagt wurde die Entscheidung über eine Bauvoranfrage der Johannes-Anstalten Mosbach, die auf einem Areal in der Alten Dielbacher Straße (unser Bild unten) ein Wohn- und Pflegeheim mit insgesamt 60 Plätzen für geistig behinderte Menschen errichten wollen. Den meisten Ausschussmitgliedern erschien der in mehreren Modulen vorgesehene Gebäudekomplex mit Flachdächern zu massiv, insbesondere zur Straßenseite hin. Zudem wären zahlreiche Ausnahmegenehmigungen vom geltenden Bebauungsplan erforderlich. Weil die Zeit für die Antragsteller aufgrund von Fristen für Zuschüsse drängt, soll sich der Bau- und Umweltausschuss in einer Sondersitzung am 23. Juli um 17.30 Uhr, vor der konstituierenden Gemeinderatssitzung, abschließend mit dem Projekt befassen.. Bis dahin sollen die Planer prüfen, ob eine Verschiebung des Baukörpers von der Straße weg möglich ist.

10.07.09

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