28.03.2024

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Bedenken gegen Bauprojekt am Itterberg


Entsteht neben der Realschule bald ein weiteres Hochhaus (rechts)? Im Eckhaus in der Hauptstraße (links) darf ein Fischgeschäft eröffnet werden. (Fotos: Claudia Richter)

(cr) Der Bau- und Umweltausschuss des Eberbacher Gemeinderats tagte gestern Abend, 6. Mai, in der Stadthalle in Eberbach. Ein Bauantrag für ein Doppelhaus zog viele Bürgerinnen und Bürger in die öffentliche Sitzung.

Manchmal stoßen öffentliche Sitzungen des Bau- und Umweltausschusses auf breites Interesse. Gestern Abend interessierten sich viele wohl für einen Bauantrag zum Bau eines terrassierten Doppelhauses mit sechs Wohneinheiten am Itterberg neben dem Hohenstaufen-Gymnasium. Bauamtsleiter Detlef Kermbach erläuterte den Anwesenden ausführlich die Ausgangslage des Bauvorhabens. Das Grundstück liegt am angrenzenden Stadtwald, die Zufahrt zu dem geplanten Haus ist nur über einen schmalen Weg möglich. Bürgermeister Peter Reichert und Kermbach erinnerten daran, dass die Stadt keine Genehmigungsbehörde sei und daher keine baurechtlichen Entscheidungen, sondern nur planungsrechtliche Entscheidungen zu treffen habe. Die Befragung der direkten Anwohner laufe noch, Einwände seien eingegangen - auch von nicht direkt Betroffenen. Letztere müssen laut Kermbach nicht gehört werden, dennoch hätten laut Aussage eines direkten Anwohners Mitglieder aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen Gespräche mit den Bewohnern des Gebiets geführt und sich vor Ort ein Bild gemacht. Unter anderem war man sich einig, dass sich das geplante Wohnhaus nicht in das Landschaftsbild einfügen werde. Mit nur zwei Stimmen für den Antrag der Stadt wurde somit das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt. Die Baurechtsbehörde kann in solchem Fall dieses Einvernehmen ersetzen, also schlicht das Votum des Eberbacher Ausschusses ignorieren.

Auch eine Bauvoranfrage zum Neubau eines Wohn-Hochhauses mit 38 Wohnungen im Großen Langental neben der Realschule führte zu Diskussionen. Michael Schulz (CDU) sprach für seine Fraktion, die dort “kein Hochhaus stehen haben” möchte. Kermbach erklärte hier ebenfalls, dass man rechtlich das Einvernehmen erteilen müsse, denn dieses Grundstück dürfe bebaut werden. Weitere Details wie beispielsweise Grenzabstand kämen bei einem Bauantrag zur Abstimmung. Für die Bauvoranfrage wurde das gemeindliche Einvernehmen mit knapper Mehrheit erteilt.

Einstimmig wurde über verschiedene weitere Bauvorhaben und der Erneuerung von zwei Fluchttreppen am Hohenstaufen-Gymnasium abgestimmt. Ohne Einwände wurde außerdem einer Nutzungsänderung in der Hauptstraße zugestimmt. Dort darf nach dem Willen des Gremiums in einem ehemaligen Blumengeschäft zukünftig ein Fischfachgeschäft betrieben werden. Die notwendigen Pkw- und Fahrradabstellplätze sind nach Maßgabe der Baurechtsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises nachzuweisen. Von Seiten der Stadt wurde ein Stellplatzablösevertrag in Aussicht gestellt.

07.05.21

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