29.03.2024

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Abenteuer mit Robin Hood und Gemeinschaft am Lagerfeuer


Oben: Die Wölflinge bewiesen Mut und Geschichtlichkeit als Gefährten von Robin Hood. Unten: Die Lagereröffnungsrunde. (Fotos: Stefan Gramlich/Erich Kniel)

(bro) (mb) Ein Sommerlager voller Erlebnisse und positiver Eindrücke haben die Wölflinge und Pfadfinder des Stammes Goten aus Aglasterhausen und Eberbach kürzlich bei Freudenstadt im Schwarzwald verbracht. Erstmals seit langer Zeit nächtigten die Grundschulkinder nur eine Woche auf dem Lagerplatz, während die älteren Pfadfinder zwei Wochen lang blieben.

Ein traditionelles Pfadfinderlager ist anders als die meisten Jugendzeltlager: Die Kinder und Jugendlichen bauen ihre Zelte selbst auf, denn es gibt kein Serviceteam, das diese Arbeit für sie erledigen würde. Pfadfinder zimmern sich Tische und Bänke selbst aus Brettern und Rundhölzern. Und Pfadfinder setzen sich auch nicht an den gedeckten Tisch, es gibt kein Küchenteam, das für sie kocht. Pfadfinder kochen ihr Essen selbst. Die Mitglieder ab einem Alter von elf Jahren bereiten hin und wieder ihre Mahlzeiten auf offenem Feuer zu, sie bauen Backöfen aus Steinen und Lehm, in denen sie Brote und Kuchen backen. Die Pfadfinder genießen die Lagerromantik in besonderem Maße, wenn sie in ihren Schwarzzelten Feuer entfachen und zur Gitarre Lieder singen.

Die Teilnehmer des diesjährigen Sommerlagers verbrachten eine erlebnisreiche Zeit voller Abenteuer. Die jüngeren Pfadfinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, Wölflinge genannt, lebten in der Welt des Robin Hood. Sie hatten sich schon in den wöchentlichen Gruppenstunden vor den Ferien grüne Hüte und Gewänder gebastelt. Spielerisch erfuhren sie, dass König Richard Löwenherz in Österreich gefangen war, und der Sheriff in Nottingham sein Unwesen trieb. Die Wölflinge bereiteten sich auf die Rückkehr von Richard Löwenherz und die Vertreibung des Sheriffs und seiner Schergen sowie von Prinz John vor. Sie schossen mit Pfeil und Bogen, übten ihre Geschicklichkeit, indem sie mit Bällen auf Ziele warfen, transportierten Lösegeld zum Hafen, schossen mit einem Katapult über Mauern und sendeten Kundschafter aus, um Freund von Feind unterschieden zu können. Sie lernten, Spuren zu lesen und Hindernisse zu überwinden. Bei einem großen Wettkampf aller Wölflingsgruppen merkte jeder Wölfling, dass es nicht nur darauf ankommt, dass jeder Einzelne sein Bestes gibt. Auch die Gruppe musste zusammenhalten, man musste gemeinsame Absprachen einhalten und einander helfen, wollte man die Aufgaben gut erledigen. Hierbei erreichte die Meute Rotfuchs den ersten Platz bei der Station „Stege aufbauen“. So waren die Wölflinge bestens vorbereitet, um zu verhindern, dass der böse Prinz John Robin Hood aus dem Sherwoodwald vertrieb. Und in letzter Minute traf schließlich auch König Richard Löwenherz ein und sorgte wieder für Gerechtigkeit im Land.

Ganz anders als bei den jüngeren Wölflingen verläuft ein Sommerlager bei den älteren Pfadfindern. Die Elf- bis 15-Jährigen verbringen das Sommerlager und die wöchentlichen Gruppenstunden in der Erlebnisgemeinschaft der Sippe. Diese besteht aus sechs bis zwölf Mitgliedern. Jeder Einzelne übernimmt selbständig Aufgaben. Täglich wurden die Gruppen auf dem Sommerlager vor neue Bewährungsproben gestellt, die sie nur dann gut bewältigen konnten, wenn sie kameradschaftlich als Team zusammenarbeiteten. Das zeigte sich vor allem beim sogenannten Sippenwaldlauf, bei dem die einzelnen Pfadfindergruppen sich bei verschiedenen Posten in Pfadfindertechnik bewähren mussten und ihre Fähigkeiten, sich zu organisieren, unter Beweis stellten. So bauten sie das typische Schwarzzelt „Kohte“ innerhalb einer begrenzten Zeitspanne auf. Sie bargen eine Person aus einem Auto, bauten eine Trage, schätzten und maßen größere und kleinere Entfernungen mit den eigenen Körpermaßen. Bei diesem Wettbewerb errang die Sippe „Gepiden“ aus Aglasterhausen und die Eberbacher Sippe „Kimbern“ einen guten zehnten Platz. Darüber hinaus maßen sich die Pfadfinder in Ball-, Geschicklichkeits- und Geländespielen. 
Gemeinsame Programmpunkte für alle Altersstufen waren unter anderem ein Kochtag und ein Singwettstreit.

Pfadfinder und Wölflinge zeigten bei ihren persönlichen Proben gleichermaßen, was sie gelernt hatten, und erhielten dafür am Lagerende Halstücher und Abzeichen verliehen. Beim dritten Grad-Waldlauf, bei dem man das blaue Halstuch erlangen konnte, schaffte Rebecca Spieth aus Aglasterhausen den dritten Platz. Volker Kniel aus Neunkirchen erreichte mit einem halben Punkt dahinter den vierten Platz. Lennox Köster und Leonie van Niel aus Eberbach absolvierten ebenfalls erfolgreich diese Probe.

06.09.22

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