26.04.2024

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Konzept der IHK vorgestellt

(feu) Bürgermeister Reichert, der aus der Zeitung erfahren hatte, dass das Modehaus Müller nun doch Ende Juli schließt, sprach zu Beginn der Sitzung sein großes Bedauern darüber aus. Dazu passend der erste Tagesordnungspunkt der Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Donnerstag – die Präsentation des von der Innenstadtberatung der IHK ausgearbeiteten „Konzepts und Maßnahmenhandbuchs mit Empfehlungen zur positiven Weiterentwicklung, Attraktivierung und Belebung“, das von Timo Cyriax von der IHK vorgestellt wurde.

Da vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert, ist die Konzepterstellung für die Stadt Eberbach kostenlos und ist gedacht als Auftakt-Unterstützung zu einem längerfristigen Konzept für eine zukunftsfähige Innenstadt.

Seit dem Start im April 2022 fanden Befragungen statt und in verschiedenen Workshops haben die Teilnehmer aus Einzelhandel und Bevölkerung zahlreiche Vorschläge erarbeitet. Erste Schritte wurden mit der Ausschreibung der Stelle eines „City-Managers und Wirtschaftsförderers“ und der Schaufensterberatung für Einzelhändler bereits in Angriff genommen.

In einem „Innenstadt-Check“ wurden durch Befragungen die Stärken und Schwächen herausgearbeitet und acht Handlungsfelder für eine attraktivere Innenstadt erkannt. Das Konzept enthält für jedes Handlungsfeld Empfehlungen und Maßnahmenvorschläge. Differenziert betrachtet wurden die sogenannten Schlüsselprojekte, zu denen eine multifunktionale Innenstadt, die Umgestaltung der Bahnhofstraße für mehr Aufenthaltsqualität, der City-Manager/Kümmerer, die digitale Sichtbarkeit der Unternehmen sowie „Freiräume 2.0, Bestands- und neue Unternehmen“ gehören. Als nächste Schritte werden ein Umsetzungs-Workshop zur Festlegung von prioritären Projekten und im Anschluss daran die Einrichtung von projektbezogenen Gruppen zur Konkretisierung von Zielen, Maßnahmen und Verteilung von Aufgaben vorgeschlagen.

Bürgermeister Reichert stellte fest, dass die Diskussion zum Thema bereits in der Amtszeit seines Vorgängers begonnen hatten und erinnerte dabei an die Immakom Aktivitäten mit zahlreichen Akteuren und Vorschlägen. Die ausgemachten Probleme seien zudem nicht Eberbach-spezifisch. Er sieht Belebungsmöglichkeiten in Bereichen, die schon längere Zeit leer stehen als leider wenig realistisch an und plädierte dafür, den Rest zu erhalten und aktiv zu begleiten. Dies sei nur mit gemeinsamen Anstrengungen möglich und ein Kraftakt, bei dem jeder gefragt sei.

Stadtrat Peter Stumpf dankte für das Konzept, das doch den Finger in die Wunde gelegt habe. Wie bei früheren Untersuchungen fehle ihm aber das „wie“, was er an den Themen „Ausbau Gastronomie, barrierefreies und junges Wohnen sowie Vermarktung Parkplätze deutlich machte.

Stadtrat Polzin dankte für das kostenlose, methodisch gut aufgebaute Konzept, das seiner Meinung nach klare Perspektiven für die Zukunft enthalte, mit denen sich nun der Gemeinderat befassen müsse.

Stadtrat Scheurich, selbst Workshop-Teilnehmer, betonte, dass gemeinsame Visionen existieren und erste Maßnahmen wie der City-Manager auch bereits in die Wege geleitet wurden. Allerdings wünsche er sich mehr Engagement von Betrieben.

Stadtrat Hellmuth schloss sich dem Dank an die IHK an und sprach sich für ein Treffen mit allen Beteiligten mit dem Ziel, konkrete und umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln, aus.

Reichert dankte Timo Cyriax für seinen Vortrag und dem Rhein-Neckar-Kreis für die Begleitung und stellte abschließend fest, dass man jetzt gemeinsam in die Umsetzungsphase kommen muss.

28.04.23

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