07.09.2024

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Im nächsten Jahr steht der Rhein-Neckar-Kreis in der Pflicht

(cr) Die Stadt Eberbach wird Hilfs- und Beratungsleistungen für geflüchtete Menschen künftig nicht mehr in Eigenregie anbieten, sondern durch den Rhein-Neckar-Kreis erledigen lassen.

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 25. Juli, wurde dies bei drei Gegenstimmen beschlossen, und zwar zunächst befristet ab 1. Januar 2025 auf ein Jahr.

Seit 2018 wird dieses “Integrationsmanagement†in Eberbach durch den Internationalen Bund Baden (IB) durchgeführt, mit dem die Stadt einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen hat. Der Umfang wurde auf 1,5 Arbeitskräfte festgelegt. Vom Land gefördert wurde das bisher mit über 90.000 Euro jährlich. Ab 2025 soll die Fördersumme für Eberbach nur noch knapp 34.000 Euro betragen, was eine Reduktion auf eine halbe Arbeitskraft bedeutet. Bürgermeister Peter Reichert bezeichnete diese Kürzung als “Skandalâ€.

Die AGL-Fraktion wollte den Beschluss zunächst vertagt haben. Mit dem IB sollte verhandelt werden, ob die bisherige Mitarbeiterin auch mit reduzierter Stundenzahl in Eberbach bleiben könnte, um die Kontinuität für die Geflüchteten und auch für die Ehrenamtlichen des AK Asyl zu wahren. Auf Letztere werde nämlich ohnehin eine Mehrbelastung zukommen wegen der Reduktion der professionellen Dienstleistungen, so AGL-Sprecher Peter Stumpf. Gegen die Vertagung votierten 19 Ratsmitglieder.
Stumpf stellte dann den Antrag, das Integrationsmanagement mit der halben Stelle weiterhin selbst zu betreiben und dafür die Förderung zu erhalten, so dass das Angebot kostenneutral wäre und trotzdem nicht aus der Hand gegeben würde. Auch dies wurde mit der Mehrheit von 19 zu drei Stimmen abgelehnt.

27.07.24

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