16.06.2025

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Straftaten haben in 2024 zugenommen - Immer noch gute AufklÀrungsquote


V.l. Ralf-Peter Schwindt und Klaus Großkinsky (Foto: Claudia Richter)

(cr) Zahlen und Fakten zur KriminalitĂ€tsentwicklung und die Verkehrsunfallstatistik fĂŒr das Jahr 2024 fĂŒr den Bereich Eberbach mit Heddesbach und Schönbrunn wurden gestern im Polizeirevier Eberbach vorgestellt. FĂŒr Ralf-Peter Schwindt war es seine letzte Amtshandlung als Revierleiter.

Einmal im Jahr wird die polizeiliche Kriminalstatistik der Öffentlichkeit vorgestellt. Schwindt und Klaus Großkinsky gaben bekannt, dass im vergangenen Jahr in ihrem ZustĂ€ndigkeitsbereich 777 Straftaten registriert wurden, was einen Anstieg von 7,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 bedeutet. 714 Straftaten wurden in Eberbach, 55 in der Gemeinde Schönbrunn und acht in der Gemeinde Heddesbach registriert.

Die AufklĂ€rungsquote ist zwar um 4,1 Prozent auf 60 Prozent (im letzten Jahr 64,1 Prozent) gefallen, liege aber dennoch deutlich ĂŒber dem Durchschnitt des Rhein-Neckar-Kreises (56 Prozent) und somit auf einem guten Niveau, betonten Schwindt und Großkinsky. Die HĂ€ufigkeitszahl, also die Anzahl der registrierten Straftaten, die zum Vergleich mit anderen Kommunen auf 100.000 Einwohner umgerechnet wird, liegt im Revierbereich Eberbach bei 4.348. Im Rhein-Neckar-Kreis wurden fĂŒr das vergangene Jahr 3.796 Straftaten pro 100.000 Einwohner ermittelt.

391 TatverdÀchtige konnten ermittelt werden, 56 TatverdÀchtige (14,3 Prozent) waren zur Tatzeit alkoholisiert. Die Zahl der TatverdÀchtigen unter 21 Jahren hat sich mit 108 Personen deutlich erhöht und liegt jetzt bei 27,6 Prozent. Der Anteil der nichtdeutschen TatverdÀchtigen wird mit 34 Prozent ausgewiesen.

Starke Zunahmen mussten bei Rohheitsdelikten (159 FĂ€lle) und bei Körperverletzungsdelikten (110 FĂ€lle) verzeichnet werden. Auch die Anzahl der FĂ€lle, bei denen Gewalt gegenĂŒber Polizeibeamten ausgeĂŒbt wurde, hat sich mit 14 Angriffen verdoppelt. Im Bereich der EigentumskriminalitĂ€t (Diebstahl) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mit 166 FĂ€llen stark gestiegen und liegen somit deutlich ĂŒber dem 5-Jahres-Durchschnitt.
Ebenso angestiegen ist die StraßenkriminalitĂ€t mit 118 FĂ€llen im vergangenen Jahr an der GewaltkriminalitĂ€t ( 25 FĂ€lle). Es habe aber keine Straftaten gegen das Leben gegeben, so Schwindt.

Insgesamt wurden 100 SachbeschÀdigungen registriert, dazu zÀhlen unter anderem SachbeschÀdigungen in der Tiefgarage, der Stadthalle, und in 36 FÀllen wurden Fahrzeuge beschÀdigt.

Im vergangenen Jahr wurden 23 FahrraddiebstÀhle zur Anzeige gebracht. Drei DiebstÀhle konnten aufgeklÀrt werden. Hier gaben die Polizeibeamten den Tipp, das Fahrrad zu fotografieren und auf besondere Merkmale zu achten, um bei einer erforderlichen Anzeige das Rad auch genau beschreiben zu können.

Im Bereich der Vermögens- und FÀlschungsdelikte wurden 154 FÀlle registriert. Dazu zÀhlen auch die sogenannten Enkeltricks. Hier seien in der Vergangenheit dank aufmerksamer Mitarbeitender der Bankinstitute Delikte vereitelt worden.

Aufgrund der Cannabis-Legalisierung ab 1. April 2024 haben sich die Rauschgiftdelikte mit 26 FĂ€llen wegen Verstoßes gegen das BetĂ€ubungsmittelgesetz mehr als halbiert. Allerdings seien in den ersten drei Monaten 12 FĂ€lle registriert worden. Man sei gerade in Bezug auf BetĂ€ubungsmittelkonsum bei Jugendlichen hochsensibel, so Schwindt.

Im vergangenen Jahr ergaben sich 30 FĂ€lle (in 2023 18 FĂ€lle) der sogenannten hĂ€uslichen Gewalt. In der Regel seien Frauen aus allen Altersschichten davon betroffen, so die Polizeibeamten. Innerhalb kĂŒrzester Zeit werde den Betroffenen geholfen. Auch hier funktioniere die Zusammenarbeit von Polizei, Ordnungsamt und Familiengericht sehr gut, so Schwindt.

20 angezeigte Sexualdelikte registrierte das Polizeirevier Eberbach, 16 FĂ€lle konnten aufgeklĂ€rt werden. In 12 FĂ€llen wurde gegen die TatverdĂ€chtigen wegen Besitzes oder Erwerbs von Kinderpornografie ermittelt. Es ist zu befĂŒrchten, dass die Dunkelziffer noch höher liegt.

RĂŒcklĂ€ufig waren im letzten Jahr LadendiebstĂ€hle (10 FĂ€lle) und WohnungseinbrĂŒche (3 FĂ€lle)

Auch die Verkehrsunfallstatistik wurde vorgestellt. Im ZustÀndigkeitsbereich des Polizeireviers Eberbach ereigneten sich 476 UnfÀlle, davon 9 in Heddesbach, in Schönbrunn 81 und in Eberbach 386. Bei 51 VerkehrsunfÀllen wurden 60 Personen leicht und 12 Personen schwer verletzt. Motorisierte ZweirÀder waren neunmal an UnfÀllen beteiligt, Radfahrer ebenfalls neunmal, es gab einen Verkehrsunfall mit Pedelec. Alkohol am Steuer war bei sechs UnfÀllen im Spiel, einmal mit Einfluss von Drogen.
109 Unfallfluchten, bei denen sich knapp jeder fĂŒnfte Unfallbeteiligte unerlaubt vom Unfallort entfernte, wurden im vergangenen Jahr verzeichnet, die AufklĂ€rungsquote lag bei 37,6 Prozent. 29 UnfĂ€lle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit wurden verzeichnet.

Nach wie vor sei ĂŒberhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache fĂŒr zum Teil schwere UnfĂ€lle. Ziel der polizeilichen VerkehrsĂŒberwachung wird weiterhin “Vision Zero” - ein Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte sein. Ein Schwerpunkt wird also auch in diesem Jahr die VerkehrsĂŒberwachung sein, um Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren.

Der gestrige Montag war der letzte Arbeitstag fĂŒr Ralf-Peter Schwindt, er ging nach der Vorstellung dieser Statistiken tatsĂ€chlich nach ĂŒber 45 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Offiziell verabschiedet wurde der Revierleiter bereits am vergangenen Freitag (wir berichteten). Sein bisheriger Stellvertreter Klaus Großkinsky wird ab 1. Mai das Revier kommissarisch leiten.

29.04.25

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